Praxis
Optik und Bedienung
An manchen Stellen empfinde ich gewisse Bedienvorgänge aber noch nicht als ganz ausgereift: Zum einen klappen bei manchen Prozessoren recht viele Parameter auf, sodass man durchaus Teilmenüs immer wieder verbergen und aufklappen muss. Eine Aufteilung in die Breite – oder noch besser: eine Option dazu – wäre wünschenswert. Auch der EQ ist im Vergleich zu den besonders gut zu bedienenden Fabfilter Pro Q3 oder SSL X-EQ 2 nicht ganz so „fluid“ zu bedienen. Die Farbschemata sind bei diesen beiden EQs ebenfalls etwas übersichtlicher. Ansonsten überzeugt das One-Window-Konzept aber schon ordentlich, vor allem wenn man auf einem etwas breiteren Screen arbeitet. Für meinen Ultrawide-Screen war die Aufteilung jedenfalls perfekt und ich musste kaum Ausblendungen von Bedienelementen vornehmen.
Klang
Trotzdem, Anbieter wie iZotope waren in den letzten Jahren nicht untätig und haben mit Ozone ebenfalls ein Arsenal an mächtigen Tools an den Start gebracht. Und deswegen darf ein Vergleichsmix mit Ozone nicht fehlen, genauso wenig wie der von mit sehr geschätzte Weiss MM-1 von Softube. Schon krass, wie die DSP-Monster von damals mit ihren Algorithmen heute unsere DAWs beglücken können …
Zum Vergleich tritt der Ozone 8 Maximizer mit seinem extrem CPU-hungrigen IRC4-Algorithmus und der ebenfalls megalaut machende Loud-Algorithmus des Weiss MM-1 Mastering Maximizer von Softube an, die auch ohne weitere Vorschritte den DRY-Mix im Handumdrehen ziemlich laut werden lassen – ob das unbedingt besser ist und am Ende nicht von iTunes, YouTube und Spotify bestraft wird, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt.
Man muss natürlich nicht jedes mal eine neue Mastering-Chain von Anfang an bauen, der Finalizer bringt nämlich bereits ein paar sehr gute Vorkonfigurationen mit. Diese kann man unkompliziert vorhören und somit sehr gut vergleichen, ohne sie tatsächlich laden zu müssen – diese Funktion nennt sich Preview und wird an einer roten GUI erkenntlich.
Ebenfalls ein nettes Gimmick, ist die Finalizer.com Cloud-Funktion, welche sogar kostenlos ist. Hier kann man seine Mastering mit einer bereits gut gepflegten Datenbank visuell vergleichen und schauen wer ist lauter, wer hat mehr Dynamik, etc. Und nun noch ein paar weitere Beispiele, bei denen ich jeweils in unter 1 Minute passende Presets rausgesucht habe. Man beachte, dass manche Mixe bereits zu stark komprimiert waren und sie der Finalizer deshalb wieder leiser gemacht hat. Besser aber er, als das man später von Spotify überrascht wird …
Fabian Ruin sagt:
#1 - 16.11.2019 um 13:16 Uhr
Danke für den gut geschriebenen Artikel!
Ich habe mir den Finalizer besorgt und bin begeistert. Da ich meine alte TC Powercore nun doch in Rente schicken musste (läuft nur bei 32 bit), habe ich nach einem würdigen Nachfolger für den Master X3/Master X5 gesucht - und gefunden. Wie im Artikel beschrieben ist das tool stocknüchtern und transparent. Da ich aber in meinem set up immer est eine ganze Reihe analoger Geräte vorschalte und nur etwas brauche, das den letzten Punch bringt, ist der Finalizer genau das richtige. Die user interface ist absolut angenehm und übersichtlich.
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 19.11.2019 um 00:02 Uhr
Hallo Fabian, danke für deinen Kommentar! Der Finalizer ist wirklich ein tolles und schnell zu bedienendes Tool. LG, Felix
Antwort auf #1 von Fabian Ruin
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