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TC Electronic Finalizer

Praxis

Optik und Bedienung

Nach einer kurzer Eingewöhnung und kleineren Lektüren des Handbuches hier und da hat man sich ziemlich schnell an den Finalizer gewöhnt. Das geschlossene Konzept zahlt sich aus und man kommt schnell zum Wesentlichen. Die Farbgestaltung ist modern und zurückhaltend, die GUI zielführend-schlicht.
An manchen Stellen empfinde ich gewisse Bedienvorgänge aber noch nicht als ganz ausgereift: Zum einen klappen bei manchen Prozessoren recht viele Parameter auf, sodass man durchaus Teilmenüs immer wieder verbergen und aufklappen muss. Eine Aufteilung in die Breite – oder noch besser: eine Option dazu – wäre wünschenswert. Auch der EQ ist im Vergleich zu den besonders gut zu bedienenden Fabfilter Pro Q3 oder SSL X-EQ 2 nicht ganz so „fluid“ zu bedienen. Die Farbschemata sind bei diesen beiden EQs ebenfalls etwas übersichtlicher. Ansonsten überzeugt das One-Window-Konzept aber schon ordentlich, vor allem wenn man auf einem etwas breiteren Screen arbeitet. Für meinen Ultrawide-Screen war die Aufteilung jedenfalls perfekt und ich musste kaum Ausblendungen von Bedienelementen vornehmen.
Fotostrecke: 12 Bilder 5-Band-EQ mit eingeklappten Parametern

Klang

Der Finalizer und seine einzelnen Module klingen absolut transparent. Somit ist das Gesamtpaket ein absolut nüchterner Werkzeugkasten. Das ist keine Überraschung, denn die Algorithmen stammen vom System 6000 bzw. der MD3, MD4 und BW2 Erweiterung. Dass die hier vorliegende Desktop-Software nun aber Finalizer heißt, hat eher Marketing-Gründe, denn der Finalizer ist einfach bekannter als das System 6000. Ob und welche Module, ganz in alter Mainframe-Manier – noch folgen werden, steht allerdings in den Sternen. 
Ein paar Wünsche hätte ich aber ad hoc: Aktuell fehlen mir Exciter sowie Mono-Maker für Bass. Ebenfalls wünschenswert wären steilere Low-Cuts und mehr Möglichkeiten nur einzelne Song-Bereiche zu bearbeiten sowie Fades- und Batch-Funktionalitäten. Die Software ist aber auch noch recht jung – und das bereits jetzt Gebotene sowie dessen Qualität ist für den aktuellen Preis eine echte Kampfansage, kostete ein Modul früher doch mehr als das ganze Programm jetzt. 
Audio Samples
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Demo Song A – Dry Demo Song A – Schritt 1: + 3-Band-Compression Demo Song A – Schritt 2: + 5-Band EQ Demo Song A – Schritt 3: + 5-Band-Compression Demo Song A – Schritt 4: + harter Limiter inkl. Soft-Clip Demo Song A – Softube Weiss MM-1 Mastering Maximizer only Demo Song A – iZotope Ozone 8 Maximizer IRC4 only

Trotzdem, Anbieter wie iZotope waren in den letzten Jahren nicht untätig und haben mit Ozone ebenfalls ein Arsenal an mächtigen Tools an den Start gebracht. Und deswegen darf ein Vergleichsmix mit Ozone nicht fehlen, genauso wenig wie der von mit sehr geschätzte Weiss MM-1 von Softube. Schon krass, wie die DSP-Monster von damals mit ihren Algorithmen heute unsere DAWs beglücken können …
Zum Vergleich tritt der Ozone 8 Maximizer mit seinem extrem CPU-hungrigen IRC4-Algorithmus und der ebenfalls megalaut machende Loud-Algorithmus des Weiss MM-1 Mastering Maximizer von Softube an, die auch ohne weitere Vorschritte den DRY-Mix im Handumdrehen ziemlich laut werden lassen – ob das unbedingt besser ist und am Ende nicht von iTunes, YouTube und Spotify bestraft wird, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. 

Fotostrecke: 6 Bilder Weiss und Ozone müssen auch mal ran! Die 3- und 5-Band Vorarbeit des Finalizers fehlt aber bei den obigen Beispielen …

Man muss natürlich nicht jedes mal eine neue Mastering-Chain von Anfang an bauen, der Finalizer bringt nämlich bereits ein paar sehr gute Vorkonfigurationen mit. Diese kann man unkompliziert vorhören und somit sehr gut vergleichen, ohne sie tatsächlich laden zu müssen – diese Funktion nennt sich Preview und wird an einer roten GUI erkenntlich.
Ebenfalls ein nettes Gimmick, ist die Finalizer.com Cloud-Funktion, welche sogar kostenlos ist. Hier kann man seine Mastering mit einer bereits gut gepflegten Datenbank visuell vergleichen und schauen wer ist lauter, wer hat mehr Dynamik, etc. Und nun noch ein paar weitere Beispiele, bei denen ich jeweils in unter 1 Minute passende Presets rausgesucht habe. Man beachte, dass manche Mixe bereits zu stark komprimiert waren und sie der Finalizer deshalb wieder leiser gemacht hat. Besser aber er, als das man später von Spotify überrascht wird …

Fotostrecke: 2 Bilder Preview-Mode
Audio Samples
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Demo Song B – DRY Demo Song B – Quick Preset Master “Neutral Mulitband” Demo Song C – DRY Demo Song C – Quick Preset Master “All Forward 11-LUFS” Demo Song D – DRY Demo Song D – Quick Preset Master “Spotify Limiter” Demo Song D – Quick Preset Master “Spotify Limiter” inklusive “3-Band-Hard” Demo Song D – Quick Preset Master “Spotify Limiter” inklusive “5-Band-Hard”
Kommentieren
Profilbild von Fabian Ruin

Fabian Ruin sagt:

#1 - 16.11.2019 um 13:16 Uhr

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Danke für den gut geschriebenen Artikel!
Ich habe mir den Finalizer besorgt und bin begeistert. Da ich meine alte TC Powercore nun doch in Rente schicken musste (läuft nur bei 32 bit), habe ich nach einem würdigen Nachfolger für den Master X3/Master X5 gesucht - und gefunden. Wie im Artikel beschrieben ist das tool stocknüchtern und transparent. Da ich aber in meinem set up immer est eine ganze Reihe analoger Geräte vorschalte und nur etwas brauche, das den letzten Punch bringt, ist der Finalizer genau das richtige. Die user interface ist absolut angenehm und übersichtlich.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 19.11.2019 um 00:02 Uhr

    0

    Hallo Fabian, danke für deinen Kommentar! Der Finalizer ist wirklich ein tolles und schnell zu bedienendes Tool. LG, Felix

    Antwort auf #1 von Fabian Ruin

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