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TC Electronic Impulse IR Loader Test

Für die Soundfiles gehe ich nun über den Output des Pedals in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Vor dem Pedal hängt ein Fender Bassman Topteil, dessen Speaker-Out mit einer Loadbox aus dem Hause Fractal Audio verbunden ist und dessen Link-Out in das Pedal geführt wird.

Am Anfang steppe ich durch ein paar interne Faltungen. Diese sind sehr sinnvoll gewählt und geben einen guten Querschnitt aus klassischen Boxen wieder. Hier sind diverse Small Cabs mit 1×12″ und 2×12″ Boxen für z. B. fendrige Sounds, Blue Bulldogs oder Alnico Gold für Vox-artige Klänge und eine Fülle an 4×12″ Cabs unter anderem mit Greenbacks oder V30 Speakern vertreten. Sämtliche IRs zeigen die charakteristischen Eigenschaften, die mit den Speakermodellen assoziiert werden und so klingen die Greenbacks sehr ausgewogen mit einem attraktiven Mittenbereich, die V30 etwas aggressiver und die Blue Bulldogs mit einem herrlich nasalen Vibe. Der Sound der Faltungen klingt für mich sehr überzeugend, zumal man durch den Zweiband-EQ auch noch leichte Eingriffsmöglichkeiten in das Endresultat hat. Auch das Spielgefühl ist tadellos und störende Latenzen sind keine auszumachen. Zerrsounds wie hier mit dem Wampler Tumnus oder dem Walrus Audio Ages kommen überzeugend und der Klang ist bei den meisten On-Board IRs sehr inspirierend.

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G12M 112 Celestion Alnico Blue 212 Celestion G12M 112 Celestion + EQ Hi +9 V30 412 Celestion + Walrus Audio Ages + EQ Lo +3 G12M Greenback 4×12 Celestion + Wampler Tumnus
Der TC Electronic Impulse IR Loader bietet sehr gut klingende IRs, die sich über den intuitiven Editor gut bearbeiten lassen.

Nun hänge ich keinen Amp vor den Impulse, sondern stöpsele die Gitarre einmal direkt sowie anschließend über einen Wampler Tumnus in den Input, wofür ich die internen “Pedal Platform”-IRs benutze. In der Regel würde ein solcher Aufbau eher bedeckt und dunkel klingen, da der verwendete Amp doch einen starken Einfluss auf den Klangcharakter hat. Unser Kandidat liefert zwar keine einstellbare Ampsektion, wie dies beim Mooer, Strymon oder Walrus Audio IR Loader der Fall ist, die acht verbauten IRs können dieses Szenario jedoch sehr gut abbilden und den fehlenden Amp sinnvoll ausgleichen. Hierbei bietet jedes Modell diverse Schwerpunkte, die je nach stilistischem Einsatzbereich ihre Vorzüge unterschiedlich ausspielen. Offenbar wurden hier beim IR-Shooting nicht nur Box und Mike, sondern die komplette Signalkette inklusive des Amps aufgenommen, was sich auch in den IR-Bezeichnungen widerspiegelt, die mit Modell- bzw. Herstellernamen von Gitarrenverstärkern wie z.B. Engl, 800 oder DSL versehen sind.

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BH-HD15 – G12M Cream – Clean DSL + JS1960 – G12T5 – Wampler Tumnus

Um den Sound der Akustik-IRs zu testen, greife ich zu einer Breedlove Steelstring. Auch hier weist das Impulse eine sehr große Bandbreite an diversen Impulsantworten auf, die zwar keine perfekt mikrofonierte Akustikgitarre ersetzen können, aber zumindest die Standard-Piezosounds deutlich aufwerten und attraktiver klingen lassen. Hier lohnt definitiv das Ausprobieren mit den fünf Akustikfaltungen, die man sinnvollerweise seiner jeweiligen Gitarre anpassen muss, da nicht jede Faltung mit jedem Instrument gleich gut harmoniert.

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Accu TC Blend

Zum Abschluss lade ich meine kampferprobten eigenen Faltungen in das Pedal.

Dies gestaltet sich dank des Editors vollkommen mühelos. Die Software ist kein Feuerwerk grafischer Ausdruckskunst, sondern wirkt eher schlicht, funktional und erledigt ihren Job, wie sie soll. Mit den geladenen Eigenfaltungen bin ich sehr vertraut und das Impulse vermittelt auch sofort den mir bekannten Klangeindruck. Für mich persönlich toppen die Drittpartei IRs die meisten On Board Cabs, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Was für klangliche Präferenzen man auch immer hat, das Impulse bietet genug Spielraum an freien Slots, um sich hier auszutoben.

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Drittpartei IRs – Fender 1×10″ Vibrolux Cab Drittpartei IRs – Marshall 4×12″ Greenback M75 Cab
Kommentieren
Profilbild von nerver

nerver sagt:

#1 - 24.05.2022 um 20:32 Uhr

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Drittpartei??? - Lektorat im home office?

Profilbild von Micha

Micha sagt:

#2 - 01.06.2022 um 12:19 Uhr

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Wie hoch ist die Latenz?

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Nik sagt:

#3 - 20.09.2022 um 13:55 Uhr

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Ich habe zwei analoge Racks mit Röhren Vor- und Endstufe und ein paar 19" Effekten. Da ich diese auch zu Hause in leiser Lautstärke spielen möchte, habe ich mir gleich zwei IR-Loader bestellt (stereo), die ich anstelle meiner jeweils zwei Boxen am Line-Mixer Ausgang nutze. Mit Overloud THU habe ich die Impulsantworten meiner Lautsprecher ausgewählt (anstatt sie selbst zu erzeugen) und im Studio leicht im EQ angepasst (Bässe reduziert). Die im TC integrierten sind auch sehr gut. Dann habe ich sie in den Impulse Loader hochgeladen. Ende der Fahnenstange! Ich habe keine Wünsche mehr.

Profilbild von Benji Schaub

Benji Schaub sagt:

#4 - 24.10.2022 um 17:50 Uhr

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Haiko, hat das Gerät deiner Ansicht nach genug Vorverstärkung, um da mit einem passiven Piezo reinzugehen?

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #4.1 - 25.10.2022 um 09:42 Uhr

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    Hallo Benji, danke für die Nachfrage! Ich besitze zwar keine Gitarre mit passivem Piezo, kann Dir aber sagen, dass das Gerät durch die “Amp plus Cab plus Miking“-IRs u.a. für den Betrieb von lediglich einer Gitarre plus Verzerrer davor ausgelegt ist, d.h. da hast du auch einen passiven Tonabnehmer und keinen dedizierten Preamp - und das geht wunderbar mit ausreichend Pegel, auch wenn ich persönlich grundsätzlich eine Vorverstärkerschaltung davor hängen würde (schon alleine aus Klangformungsgründen). Die 12:00 Position des Levelpotis ist Unity Gain, ab da hebt das IR den Ausgangspegel definitv nochmal deutlich an, was aber im Maximum evtl. auch zum Clippen des Out Levels führen kann. Ich hoffe das hilft Dir etwas? Beste Grüße, Haiko

    Antwort auf #4 von Benji Schaub

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