PRAXIS
Das Nova Delay ist kinderleicht zu bedienen. Alle Regler arbeiten wie bei einem analogen Gerät und es gibt keine verschachtelten Untermenüs, die einen an den Rand der Verzweiflung bringen, weil man sich immer wieder neu in die Materie einarbeiten muss. Bei der Beurteilung eines Delays ist es vor allem wichtig, wie die Frequenzstruktur der Echos gestaltet ist. Die besten Delaysounds bieten Bandechos, gefolgt von den Geräten mit Eimerkettenspeicherung, wie sie im alten Memory Man zum Einsatz kommen. Die Wiederholungen sind bei diesen Geräten alles andere als perfekt, sondern ungenauer und weicher. Doch genau das macht sie so gut, denn weil sie weniger Obertöne besitzen, kommen sie dem Originalsignal nicht in die Quere und verwischen die musikalische Darbietung nicht. Auch das Nova Delay bietet einen wirklich runden und warmen Echosound, den man von einem Digitaldelay in dieser Form nicht erwarten würde. Wenn man den Colour-Regler ganz zurückdreht, kommt man einem analogen Bandechosound tatsächlich sehr nahe. Ich jammere jetzt einmal auf wirklich hohem Niveau, aber ich hätte mir hier etwas mehr Eingriffsmöglichkeiten gewünscht, wie beispielsweise etwas mehr Sättigung in den Mitten und die Beschneidung des Tieftonbereichs. Aber alles in allem ist der Delaysound hervorragend. Das merkt man besonders bei den Slapbackechos, die bei schlechten Delays immer nach Badezimmer klingen, hier aber wirklich klasse gelungen sind. Die Modulation des Echoeffektes mit dem „Mod Style“ Taster und dem „Mod Regler“ ist eher unauffällig. Man bekommt auch bei maximaler Einstellung kein richtiges „Eiern“ hin, sondern einen weichen und leicht dreidimensionalen Delaysound.