Praxis
Sämtliche Audiofiles wurden mit dem GTX realisiert, da bei dieser Variante die Gitarre nicht nur eine eigenständige Rolle spielt, sondern gleichzeitig als Harmoniengrundlage für die Gesangsaufnahmen dienen kann.Fangen wir also mit der Gitarre an, bevor später die Stimme hinzukommt. Dabei ist das GTX direkt via USB an meinen Rechner angeschlossen und ich steppe mich durch verschiedene Gitarren-Presets, um einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Gitarrenabteilung zu erhalten.
Cleansounds
In diesem Beispiel kommen Chorus und eine Prise Hall zum cleanen Sound. Der ist sehr direkt und klingt recht ausgewogen, aber ziemlich steril, also perfekt für 80‘s Gitarrensounds.
Dieses Werkspreset generiert einen vintage anmutenden Ton. In Verbindung mit meiner Duesenberg ein schön mittiger Cleansound mit Charakter.
Hier eine andere Effektkombination, aber derselbe Amp wie im Beispiel zuvor. Die Modulation kommt von einem leicht eingestellten Phaser, für den Raumeindruck sorgt ein längeres Reverb.
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Crunch- und Zerrsounds
Nicht selten bilden diese Klänge die Knackpunkte bei Ampsimulationen und ich muss zugeben, dass auch dieser mich nicht hundertprozentig überzeugt. Die Gitarre klingt recht hart und kalt, da hilft auch der Raumeffekt nicht. Ich schultere eine Strat und versuche es mit einem weiteren Crunch-Preset.
Das klingt schon etwas besser, der Sound wirkt nicht mehr kalt, sondern recht vintage. Ein guter Startpunkt für Experimente.
Im nächsten Soundbeispiel kommt wieder ein moderner Amp zum Einsatz, den ich mit einem Tremolo Effekt garniert habe.
Als besonderer Effekt für den speziellen Einsatz in Ordnung, aber auf Dauer zu harsch.
Diese Soundvariante gehört offensichtlich nicht zur Spezialität des GTX. Der Sound ist grell, zu direkt und klingt nach Transistorzerre anno 1985. Auch bei meiner Suche nach besseren Beispielen bin ich zumindest in diesem Genre leider nicht fündig geworden. Heftigeren Zerrsounds sollte man also besser mit einem nachgeschalteten Amp oder Pedal generieren.
Die Stimme
Mittlerweile hat sich auch Lennart, der Sänger, eingefunden und sich vor dem Mikrofon, in diesem Fall einem Shure Beta 58, aufgebaut.
Er begleitet sich selbst auf der Gitarre und legt damit auch die Harmonien fest, auf deren Basis das Gerät die passenden Chorstimmen zu seiner Stimme generieren soll. Das Gitarrensignal lässt sich bei Bedarf komplett aus dem Mix herausnehmen, was ich hin und wieder auch getan habe. Auch hier geht das Audiosignal per USB direkt in die DAW. Als Erstes ein Beispiel mit Gitarre, dann ohne.
Erstaunlich, wozu das Voiceplay in der Lage ist. Die Harmonien wechseln sofort mit dem gespielten Akkord und auch das Tracking ist sehr gut. Man sollte sich aber immer vor Augen halten, dass Chöre in unserem Fall eher dem Andicken und Füllen dienen und sich deshalb auch nicht in den Vordergrund spielen sollen, auch wenn sie noch so gut klingen.
Jetzt eine ganze Reihe von Audiobeispielen, bei denen die unterschiedlichsten Chorstimmen zum Einsatz kommen. Der Name der Presets sagt, worum es jeweils geht.
Ich habe die Gitarre leise hinzugemischt, da der Sänger sich selbst begleitet und das Signal im Kopfhörer benötigt.
Natürlich muss man sich auf das Gerät einstellen und seinen Gesang entsprechend anpassen. Akkorde genau an der richtigen Stelle zu wechseln zum Beispiel ist Übungssache und gestaltet sich anfangs nicht so einfach. Passiert es zu früh, ändert sich die Chorlinie mitunter drastisch, sodass die eigentliche Hauptstimme schlicht und ergreifend schief klingt. Aber nach einer Eingewöhnungsphase sollte das kein Problem mehr sein. Nächster Punkt: Tuning!
Alle Arbeit nimmt das Voicelive dem Sänger nicht ab, und deshalb ist es auch bei der Arbeit mit dem Gerät wichtig, möglichst sauber zu intonieren. Weicht man zu weit von der „Ideallinie“ ab, werden unter Umständen die passenden Stimmen nicht gefunden. So ist man gezwungen, sich mit seinem Gesang etwas intensiver auseinanderzusetzen, was leider immer seltener der Fall ist. Eine großartige Hilfe kann der bereits erwähnte PRACTICE-Modus sein, der sich genau diesem Thema widmet.
Zurück zu den Beispielen. Das Tracking funktioniert hervorragend, die Ausrutscher, die hin und wieder passieren, lassen sich kaum vermeiden – gottseidank ist Lennart keine perfekte Pitch-Maschine. Aber all das hält sich in Grenzen und fällt im richtigen Lautstärkeverhältnis kaum ins Gewicht. Da hat jeder von uns bei Live-Auftritten von Chören schon ganz andere Erfahrungen gemacht …
Hier noch einmal die Stimme allein, die Gitarre ist komplett aus dem Mix raus.
Weiter gehts mit einigen Effekten wie dem obligatorischen Doubler, hier mit einem kurzen Slap Delay.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Klingt genau so, wie es klingen soll. Toll. Wo wir gerade bei Slap Delays sind…
Auch hier kann das Helicon Voiceplay überzeugen. Und für die abgefahrenen Momente finden sich ebenfalls Presets, wie dieses Beispiel:
Als Gitarrist ist es ohnehin keine Frage, dass ich zum GTX greifen würde, obwohl die Gitarrensounds mich nicht wirklich überzeugen konnten. Aber allein die Möglichkeit, dass die Gitarre (oder ein anderes angeschlossenes Instrument) mir eine extrem praktische und bequeme Möglichkeit bietet, spontan Harmonien zu meiner Stimme zu generieren, ist es wert. Bei der einfachen Voiclife Play-Variante muss pro Preset die Tonart festgelegt werden.
Musiker sagt:
#1 - 02.12.2020 um 18:00 Uhr
Hallo ich habe einen Voicelive Play TC-Helicon, und mein Keybord ein Korg PA 900 wo schliesse ich den Vokalisten an meinem Keyboard an.
Alfredo Adler sagt:
#2 - 22.03.2024 um 18:33 Uhr
Hallo Ich benutze ein TC Helicon Voice Live Play / GTX und möchte aber die Gitarreneffekte meines Boss ME 20 nutzen. Also nicht die aus dem TC. Wie mache ich das. Brauche Hilfe. Kannst mich auch anrufen Handy 01708144880