PRAXIS/SOUND
Um mir einen Überblick über die Sounds der unterschiedlichen Delay-Typen zu verschaffen, habe ich das Nova Delay in den Effekteinschleifweg eines Orange Thunderverb 50 gehängt und alle Delay-Typen kurz clean angespielt. Hier die Ergebnisse:
Man kann sehr schön hören, wie unterschiedlich die verschiedenen Delays klingen. Studio wurde vom legendären 2290 inspiriert. Die Wiederholungen kommen glasklar und extrem sauber rüber. Das Delay macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Analog fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein und ist deshalb, gerade bei Gitarristen, sehr beliebt. Die Wiederholungen verändern ihre Klangcharakteristik abhängig vom gerade eingestellten Tempo. Dabei gilt: je länger die Delayzeit, desto klarer das Echo, je kürzer, desto dumpfer. Tape bildet ein klassisches Bandecho nach. Typisch für diese Art Delays ist die Bandsättigung, was nichts anderes als ein Clipping bei hohem Eingangspegel verursacht und dem Delay eine gewisse Wärme gibt. Das Dynamik-Delay wird während des Spiels unterdrückt. Erst wenn kein Eingangspegel mehr anliegt, tritt es wieder in den Vordergrund. Dadurch verwäscht der Sound beispielsweise beim Solieren nicht. Dieser Effekt wird auch “ducking“ genannt und wurde mit dem TC 2290 Delay eingeführt.
Reverse dreht das Eingangssignal um, nachdem es gesampelt wurde. Sehr gut geeignet, um mysteriöse Stimmungen zu erzeugen. Der Effekt wurde häufig in den 60er Jahren verwendet.
Im PingPong-Modus werden die Wiederholungen abwechselnd links und rechts wiedergegeben. Das setzt natürlich voraus, das man entweder ein Stereo-Setup fährt, oder aber zwei Verstärker einsetzt. Selbstverständlich kann das Ganze auch Mono betrieben werden, doch dann ist der Effekt natürlich obsolet.
Für dich ausgesucht
Dank der Möglichkeiten, mit dem „Divison-Schalter“ rhythmisch exakt getimte Notenwerte voreinzustellen, kann man quasi aus dem Stand sehr interessante Linien spielen. The Edge von U2 beispielsweise ist ein wahrer Meister darin, Delays hörbar in sein Spiel zu integrieren.
Durch den Einsatz zweier Delays – in diesem Fall einem in Vierteln und einem in punktierten Achteln getimten – entstehen ganz eigene Patterns. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.
Sehr gut gefallen mir auch die Modulationen, die dem Delay hinzugefügt werden können.
Der Chorus und das Vibrato geben den gespielten Akkorden Tiefe, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Hier hat TC genau das richtige Maß gefunden, mit nur einem Regler zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.