TecAmp Puma 1000 Bass Topteil und 110 Combo Test

GEHÄUSE
Das Gehäuse des Puma 1000 Topteils besteht aus mattem Leichtmetall, das in Silber und Schwarz gehalten ist. In der Mitte prangt der TecAmp Schriftzug, der im Betriebszustand blau leuchtet und dem Zwerg ein edles Äußeres verleiht. Ein temperaturgesteuerter sehr leiser Lüfter sorgt dafür, dass der Amp bei Maximalbelastung nicht zu heiß wird. Beim Rackeinbau ist daher darauf zu achten, dass oberhalb des Amps genug Platz für eine ungehinderte Luftzirkulation bleibt.Der Combo ist mit seinen Abmessungen von gerade einmal 44 x 38 x 35 (B x H x T) kaum größer als eine dieser üblichen Kunststoff-Klappboxen, die jeden Kofferraum bevölkern, und zusammen mit seinem Fliegengewicht jenseits jeglicher Diskussion um Transport oder Platzbedarf. Im Notfall fährt er auch auf dem Notsitz des Cabrios mit. Die optische Erscheinung des Zwergs ist rundherum klassisch und im „Toploader“-Design gehalten, das heißt, alle Bedienelemente sind von oben zugänglich.

BEDIENELEMENTE

Diese sind bei beiden Testkandidaten weitgehend identisch, allerdings bietet das Top einige zusätzliche Features. Das Bedienfeld ist optisch in drei Abschnitte eingeteilt, wobei der erste die Eingangssektion bildet. Hier wartet der Combo mit einer Klinken-Eingangsbuchse, der obligatorischen Clip-LED, einem Gain- und einem Taste-Regler auf, den man als eine Art „Quick-EQ“-Feature bezeichnen könnte. In der Mittelstellung ist er neutral, nimmt also keinen Einfluss auf den Klang. Dreht man ihn nach links in Richtung „Dry“, werden Tiefbässe reduziert und eine leichte Mittenabsenkung setzt ein, was den Klangcharakter transparenter und mehr funky werden lässt. Nach rechts in Richtung „Rich“, erhält man einen Toncharakter mit punchigen Mitten und weniger Höhen. Dieses Feature ist unter Umständen alles, was man benötigt, denn bereits bei Neutralstellung des Vierband-EQs kann man schon allein damit unter Umständen genau den Sound erreichen, den man sucht.

Im folgenden Videobeispiel hört man die Wirkung des „Taste“ Reglers – aufgenommen mit dem Puma Combo.

Beim Topteil sind die Bedienelemente zweireihig angeordnet und präsentieren in der Eingangssektion zusätzlich eine schaltbare -10 dB Dämpfung des Eingangssignals, die beim Anschluss eines aktiven Basses zum Einsatz kommt, und einen Kompressor mit zwei verschiedenen Attack-Zeiten von fünf und 25 Millisekunden. Die zweite Abteilung beherbergt die Vierband-Klangregelung mit Lo, Lo Mid, Hi Mid und Hi, wobei das Topteil mit zwei zusätzlichen Tastern für Bass Boost und Hi Boost aufwarten kann. Diese dienen zur +12 dB Anhebung der Frequenzen um 30 Hz und 10 kHz. Eine 30 Hz Anhebung ergibt für den Combo mit 10“ Speaker wenig Sinn, deshalb wurde er dort weggelassen und wird wohl auch kaum vermisst werden, denn im Gegenzug wurde der Regelbereich des Hi-Reglers beim ihm auf 8 kHz angehoben – beim Puma 1000 liegt er bei 5 kHz.

Der Vierband-EQ arbeitet in folgenden Frequenzbereichen:

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Hier die Wirkungsweise der EQ-Regler im Videoüberblick:

Der dritte Abschnitt gehört der Mastersektion und beherbergt beim Combo neben dem Master-Regler einen Mute-Schalter und einen DI-Pre/Post-Taster, der das symmetrische Vorstufensignal aus der daneben liegenden XLR-Buchse wahlweise vor oder hinter der Klangregelung und dem Effektweg abgreift. Das Topteil bietet dabei zusätzlich die Möglichkeit, einen Fußschalter für die Mute-Funktion anzuschließen und mit einem Regler das Mischungsverhältnis zwischen eingeschleiftem Effekt- und Bass-Signal stufenlos anzupassen.

RÜCKSEITE

Die Rückansicht der beiden Pumas bietet folgende identische Features:

•    Der Netzanschluss mit integrierter Sicherung und Wahlschalter für 230 oder 115 Volt. Die integrierte Sicherung muss übrigens beim Betrieb mit 115 Volt ausgetauscht werden.

•    Mono Effektweg, wobei die Return-Buchse gleichzeitig als zusätzlicher Line-In dient.

•    Line-Out Klinkenbuchse

•    Tuner-Out Klinkenbuchse

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Der Puma Combo verfügt neben dem integrierten 10“ Neodymlautsprecher und dem Membran-Mittelhochtöner über einen zusätzlichen Speakon-Lautsprecherausgang für eine Zusatzbox. Die internen Lautsprecher haben einen Lastwiderstand von acht Ohm und sind nicht abschaltbar. Da die Endstufe des Combos mit minimal vier Ohm arbeitet, kann also eine weitere Zusatzbox mit acht Ohm angeschlossen werden. Dadurch ergibt sich eine Gesamtimpedanz von vier Ohm, bei der er seine volle 350 Watt Leistung abgibt. Die untere Hälfte zieren zwei Bassreflexöffnungen, die dem Miniaturgehäuse mehr Soundvolumen verpassen. An Kunststoffklemmen befestigte findet sich an der Unterseite ein Stahlrohr, das in eine Halterung in der rückwärtigen rechten Reflexöffnung gesteckt werden kann. Damit kann der kleine Combo problemlos angewinkelt auf den Boden gestellt werden und strahlt dann seine volle Wucht zum Ohr des Bassisten und nicht durch dessen Beine.

Anders verhält es sich beim Puma 1000, denn mit dem Topteil erhält man – zumindest was die Flexibilität anbetrifft – die absolute Luxusvariante, und TecAmp spielt hier seine Erfahrung voll aus. Hier gibt es gleich drei Speakon-Lautsprecheranschlüsse nebeneinander. Zwei dieser Ausgänge sind in die Kanäle A und B aufgesplittet, an die jeweils ein Lastwiderstand von wenigstens vier Ohm angeschlossen werden kann; also jeweils eine 4-Ohm-Box oder zwei 8 Ohm Boxen pro Kanal. Bei vier Ohm liefert der Puma 1000 eine Leistung von 500 Watt pro Kanal. Jeder der beiden Kanäle ist mit einem eigenen Volumenpoti ausgestattet, sodass man die Endlautstärke beider Kanäle unabhängig voneinander variieren kann. Das ist für mich eines der herausragenden Features des PUMA 1000. So kann man zum Beispiel zwei Boxen an unterschiedlichen Bühnenpositionen platzieren und unterschiedlich laut ansteuern; man kann sogar den Drummer individuell mit seinem Bass-Signal beschallen und hat stets die volle Kontrolle über die Lautstärke beider Kanäle.

Kanal B kann allerdings mit einem weiteren Feature aufwarten: Per SUB-Schalter lässt sich ein Bandpassfilter aktivieren, das nur noch Frequenzen unterhalb von 200 Hz passieren lässt und diese zusätzlich um 12 dB anhebt. So kann man den Puma 1000 im Bi-Amp-Betrieb mit einem Subwoofer auf Kanal B betreiben. Außerdem kann man – und das ist ein echtes TecAmp-Bonbon – die Subfunktion des B-Kanals für den Betrieb des TecAmp Pleasure-Boards verwenden. Dabei handelt es sich um eine gummigelagerte Shakerplattform, auf die sich der Bassist während des Spielens stellt und die über eingebaute Wandler das Endstufensignal in Vibrationen umsetzt. So hat der Bassist auch bei geringen Bühnenlautstärken oder beim Spiel mit In-Ear-Monitoring das authentische Spielgefühl einer großen Bühne. Die Leistung des Puma 1000 B-Kanals reicht dicke für die Speisung des Pleasure-Boards aus, dessen Vibrationsintensität über den Volumenregler des B-Kanals eingestellt werden kann.Der dritte Speakon-Lautsprecherausgang dient dem Mono Bridge-Mode, bei dem das Topteil dann an minimal acht Ohm sensationelle 1.000 Watt ausspuckt – und das wohlgemerkt bei zwei Kilo Eigengewicht. Wer es nicht selbst gehört hat, kann es kaum glauben. Das heißt im Klartext: Wer Interesse am Überleben seiner Boxen hat, sollte diesen Modus mit Vorsicht genießen und auf jeden Fall Boxen verwenden, die mit diesem Dynamikumfang umgehen können. Natürlich bietet TecAmp dafür eine ganze Reihe kompatibler Schallwandler an.

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