Tech 21 Bass Boost Fuzz Metallic Test

Praxis

Die Boost-Funktion unterscheidet das Fuzz aus dem Hause Tech 21 von den meisten anderen Fuzz-Pedalen am Markt und ist ein ungeheuer praktisches Feature für den Livebetrieb. Der Regler stellt, wie oben schon erwähnt, bis zu 21dB bereit, die per Fußtaster entweder mit oder ohne Effekt, also einfach als Clean-Boost des unbearbeiteten Signals, abgerufen werden können. Wenn der Bass in einem Song also mehr im Vordergrund stehen soll, genügt ein Tritt auf den Boost-Taster für einen ordentlichen Laustärkeschub, und das lästige Nachregeln am Verstärker oder am Bass entfällt. Der Boost des sauberen Signals ist erfreulicherweise auch wirklich clean, d.h. das Pedal verändert den Bassound nicht hörbar und addiert auch keine Nebengeräusche hinzu.
Die meisten Bassisten werden den Tech 21-Treter aber eher auf ihr Pedal-Board pflanzen, um den Sound mehr oder wenig drastisch zu verändern, und darum hören wir uns jetzt mal an, was das Pedal in Sachen Fuzz auf der Pfanne hat. Für das erste Audiobeispiel habe ich mit meinem Jazz Bass eine subtile Einstellung aufgenommen, die den Basssound nicht verzerrt, sondern nur fetter und wärmer macht. Diese Einstellung ist eine von vier Beispieleinstellungen in der knappen Bedienungsanleitung des Bass Boost Fuzz und nennt sich treffend “Pump up the Bottom”.

Audio Samples
0:00
Preset Pump Up The Bottom – erst Aus, dann An
Toller Treter mit sinnvollen Funktionen: Tech 21 Boost Fuzz Metallic

Der Effekt ist hierbei in der zweiten Hälfte des Audiobeispiels aktiv und macht den Bass deutlich hörbar voluminöser, wärmer und griffiger. Wer seinem Basssound lediglich etwas Charakter einhauchen will und keine starke Veränderung beabsichtigt, wird mit dieser Einstellung gut bedient – klingt wirklich klasse, wie ich finde!
Im nächsten Audiobeispiel hört ihr immer noch sehr viel vom sauberen Basssignal, weil ich den +Clean-Regler voll aufgedreht habe. Dazu gesellt sich jetzt aber ein leichter Fuzz-Anteil, für welchen der Drive-Regler auf zwölf Uhr und der Tone-Regler auf drei Uhr stehen. Hier hört man bereits, dass das Bass Boost Fuzz in der Tat klassische Vintage Fuzz-Sounds im 60er-Jahre Stil liefern kann – obwohl die Höhen kaum abgesenkt wurden, wirkt die Verzerrung relativ weich und unaufdringlich, ein typischer Old-School Fuzz-Sound mit Synth-mäßigem Charakter.

Audio Samples
0:00
Preset Double Track

Deutlich handfester geht es in den folgenden Beispielen zur Sache: die zwei Einstellungen “Sabbath Sickness” und “Bass Solo” aus der Bedienungsanleitung präsentieren das Bass Boost Fuzz im Effektmodus ohne Anteile des sauberen Signals, aber mit jeweils verschiedenen Drive- und Tone- Einstellungen. Es sind nur wenige Handgriffe nötig, um den Sound mit dem Bass Boost Fuzz drastisch zu verändern und es zeigt sich, dass Flexibilität eine große – wenn nicht sogar die größte – Stärke des Bass-Pedals von Tech 21 ist. Der Treter mit der poppigen Optik hat wirklich ein breites Spektrum schöner Fuzz-Sounds auf Lager und man findet mit den vier Reglern schnell den richtigen Mix, um das Fundament durchsetzungsstark zu halten und den Effektsound nach den eigenen Vorstellungen zu trimmen. Die Fuzz-Interpretation von Tech 21 gehört allerdings nicht zu den aggressivsten Fuzz-Pedalen am Markt und trifft mit seinem vergleichsweise milden und gutmütigen Charakter sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Hier hilft nur eine ausgiebige “Probefahrt” oder – noch besser – ein direkter Vergleich mit anderen Fuzz-Pedalen, um herauszufinden, ob der Sound des Treters wirklich den eigenen Vorstellungen entspricht.

Audio Samples
0:00
Preset Sabbath Sickness Preset Bass Solo
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.