Praxis
Sound/Bedienung:
Ich unterteile den Test in zwei Teile und wir nehmen zum Ersten einmal an, dass der Gitarrist nur mit seiner Gitarre und dem Fly Rig 5 in der Tasche anreist. Auf der Bühne darf die Backline genutzt werden, in der ein Marshall-Topteil samt Box wartet. Das Fly Rig wird mit dem Eingang des Gitarrenverstärkers verbunden.
Auch zum zweiten Gig reist unser Gitarrist nur mit Minimalgepäck an, einen Amp gibt es nicht und er verbindet seinen Fly Rig direkt mit dem Pult.
Los geht es mit dem Fly Rig in Verbindung mit einem clean eingestellten Amp, dann folgt der SansAmp:
Tja, also mir gefällt der Grundklang des Amps besser. Der SansAmp erzeugt einen hohen Mitten-Nöck, der den Klang verdreht. Leider muss dieser jedoch aktiviert werden, wenn man das Reverb verwenden möchte.
Weiter geht es mit der Plexi-Distortion. Es folgt dasselbe Riff, nur diesmal zusätzlich mit dem HotMode in Mittelstellung.
Auch hier kann mich der Sound nicht überzeugen. Wie immer habe ich die EQs auf Mittelstellung, denn das sollte normalerweise eine gute Ausgangsbasis für Veränderungen sein. Hier habe ich jedoch den Eindruck, als ob der Höhenregler auf Rechtsanschlag steht, was natürlich nicht der Fall ist. Der Boost erfüllt seinen Zweck und verdichtet den Sound, aber leider verändert sich damit nicht die leicht ätzende und nach Rasierapparat klingende Zerre.
Im nächsten Beispiel kommt der SansAmp mit Plexi zum Einsatz, Hot ist aktiviert. Beim SansAmp habe ich die Mitten auf circa 10 Uhr, den Bass auf 1 Uhr und die Höhen auf 11 Uhr gebracht.
Nachdem ich also ein wenig an dem recht energisch zupackenden EQ gedreht habe, kommen einigermaßen passable Zerrsounds aus dem Fly Rig 5, allerdings sind diese immer noch ziemlich weit von einem vernünftig klingenden Amp entfernt.
Es folgt ein weiteres Riff, diesmal steht der Plexi-Gain auf 3 Uhr, beim SansAmp die Bässe auf 2 Uhr und die Mitten auf 11 Uhr.
Leider rauscht der Plexi-Distortion hörbar, auch wenn sich dank der Klangregelung ein halbwegs vernünftiger Zerrsound realisieren lässt.
In den nächsten Beispielen gehe ich auf die Effekte ein, also den Hall und das Delay, und beim Delay vor allem auf den Drift-Regler, den ich ganz aufgedreht habe.
Für dich ausgesucht
Die DLA-Sektion gefällt mir tatsächlich ziemlich gut. Die Effekte klingen plastisch und geben dem Gitarrensound die gewünschte Tiefe. Man beachte das gelungene Driften des Delays und die daraus resultierende Modulation.
Abschließend ein kleines Solo.
Auch wer auf Shredding steht, dürfte mit unserem Testkandidaten nur begrenzt Freundschaft schließen. Zwar erweisen sich die High-Gain-Sounds meiner Meinung nach im Gesamtzusammenhang mit allen Abstrichen noch als die souveränsten, aber leider trübt ein deutliches Rauschen hier zusätzlich die Spielfreude.
Kommen wir zum zweiten Teil, der Verwendung mit einem Mischpult oder Recording-Equipment. Ich benutze eine Avalon U5 DI Box, an die ich das Fly Rig 5 direkt anschließe.
Los geht es mit einem rockigen Riff, wobei beim SansAmp die Mitten auf 11 Uhr und die Höhen auf 1 Uhr stehen.
Zwar wird das Pedal explizit auch für die Verwendung vor dem Amp empfohlen, aber wirklich amtliche, plastische Sounds konnte ich ihm erst beim direkten Anschluss an ein Mischpult oder Recording-Equipment entlocken! Im Gegensatz zu den Beispielen oben haben wir es hier mit angenehm klingenden, durchsichtigen Klängen zu tun.
Ich bringe wieder alle Regler in die Mittelstellung und lege mein Hauptaugenmerk auf den Plexi. Bei der auch in allen anderen Audiofiles verwendeten Strat schalte ich auf den Hals-Pickup.
Auch in dieser Einstellung kann das Fly Rig 5 überzeugen. Es wird ein moderner Rocksound generiert, der sich auf der Bühne, im Studio oder zu Hause gut einsetzen lässt und durchaus gut klingt.
Zu guter Letzt ein Beispiel ohne Plexi, aber mit Delay.
Auch der SansAmp klingt um Längen besser als am Amp! Der Sound ist direkt und liefert ein ausgewogenes Klangbild.