Tech 21 QStrip Test

Praxis-Teil Gitarre

Der QStrip als DI-Box

Für den ersten Teil des Praxischecks nutze ich den XLR-Ausgang des QStrips, dessen Signal an den Wandler meines Audio Interfaces geht und anschließend im Rechner aufgezeichnet wird. Das Pedal liefert ein sehr gut klingendes, sauberes Signal, das zwar nicht so “heiß” ist, wie ich es von manch anderer DI-Box gewohnt bin, was im Hinblick auf die Pegelreserven des EQs aber auch absolut Sinn ergibt.
Die erste Aufgabe, die ich dem QStrip stelle, kommt in Form eines Piezo-Tonabnehmersignals meiner Akustikgitarre. In der Regel wirken Piezo-Pickups etwas undynamisch und kühl und können daher eine EQ-Bearbeitung zur Entschärfung gut gebrauchen.
Wir hören erst das DI-Signal pur und anschließend mit dem aktivierten EQ.

Audio Samples
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DI Signal Piezo Pickup – EQ Off/On
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
12161013131413offoff

Was ich hier nach ein paar Handgriffen am EQ zu hören bekomme, gefällt mir schon mal recht gut. Das Signal wirkt nach der Bearbeitung fülliger, gewinnt durch die Mittenbearbeitung an Charakter und gibt sich durch eine dezente Bearbeitung der Höhen auch frischer und präsenter. Wie sich übrigens beim Bearbeiten zeigt, ist das Pedal durchaus in der Lage, im jeweiligen Frequenzbild kräftig zuzupacken.
Ich tausche nun die Akustikgitarre gegen meinen Jazzbass. Wir hören wieder erst das Signal ohne EQ und anschließend mit EQ-Bearbeitung.

Audio Samples
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Jazzbass -> beide Pickups – EQ Off/On
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
1113141113:30151:30offoff

Auch hier bekomme ich das Signal mit dem EQ mühelos deutlich fetter und griffiger. Die Metapher vom aufgezogenen Vorhang kommt mir hier in den Sinn. Beim Bearbeiten reagiert das Pedal zudem auf Einstellungsveränderungen sehr wohlwollend und macht es möglich, den Grundcharakter des Instrumentes sehr musikalisch herauszuarbeiten – typische Eigenschaften, die auch den alten Konsolen nachgesagt werden.
Eine E-Gitarre direkt “ins Pult” zu spielen und anschließend mit dem EQ zu bearbeiten, hat sich in den letzten Jahrzehnten auf zahlreichen Pop-Produktion immer wieder als genau der richtige Weg erwiesen, besonders im Bezug auf knackige Rhythmusgitarren.

Audio Samples
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Höfner Verythin -> beide Pickups – EQ Off/On
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
1110141114:301511onoff

Auch hier zahlt sich die Bearbeitung der Mitten aus und gibt dem Signal einen definierten und präsenten Anstrich. Als DI-Box finde ich das Pedal bis hierhin schon einmal absolut überzeugend!
Bevor ich das Pedal vor dem Amp ausprobiere, will ich auch noch hören, wie sich der QStrip als Cab-Sim hinter einem Distortionpedal schlägt, da der Hersteller empfiehlt, auch diesen Weg auszuprobieren. Vor dem QStrip liegt ein Okko Diablo Drive. Im ersten Durchgang hört ihr nur das Pedal, anschließend schalte ich den EQ hinzu.

Audio Samples
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Höfner Verythin -> Okko Diablo Drive -> QStrip – EQ Off/On
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
13:3013:3011131514:309onon
Der analog arbeitende Tech21 QStrip eignet sich dank musikalisch arbeitendem EQ hervorragend zum Veredeln von Audiosignalen.
Der analog arbeitende Tech21 QStrip eignet sich dank musikalisch arbeitendem EQ hervorragend zum Veredeln von Audiosignalen.

Der typische unschöne “fizzelige” Sound, der entsteht, wenn man Distortionpedale direkt ins Pult spielt, lässt sich mit dem Low Pass Filter tatsächlich sehr gut ausblenden. Auch wirkt das Signal nach der EQ-Bearbeitung organischer. Dennoch würde ich dieser Variante im Studio einen Amp samt mikrofonierter Box vorziehen.

Der QSTrip vor dem Amp

Nun wollen wir hören, wie sich das Pedal vor einem Röhrenamp schlägt. Ich verbinde dafür den QStrip mit einem Engl Gigmaster 15 Topteil, dessen Speaker mit einem SM 57 abgenommen wird. Der Amp läuft im Cleankanal und zeigt schon leichte Verzerrungen. Die Gitarre meiner Wahl ist zunächst eine Fender Stratocaster.

Audio Samples
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Strat -> QStrip -> Amp EQ Off/On
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
121414:3091414:3010onoff

Schön, wie voluminös und plastisch die Strat mithilfe des EQs an Farbe gewinnt! Das Pedal kann zudem, wenn gewollt, den grundlegenden Klangcharakter des Amps in eine etwas andere Richtung bringen.
Wie das folgende Beispiel zeigt, macht der QStrip vor dem Amp nicht nur als einfacher Boost eine gute Figur, sondern kann auch hervorragend als zweiter Kanal mit mehr “Schmackes” fungieren.

Audio Samples
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SG -> QStrip -> Amp (EQ Off/On)
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
13:3014:3013:30171516110offon

Der QSTrip am Amp Return

Abschließend will ich das Pedal, wie vom Hersteller vorgeschlagen, als Alternative zur Vorstufe des Amps nutzen und verbinde dafür den Line-Ausgang des Gerätes mit dem Return des Einschleifwegs meines Amps. Falls man der Endstufe mehr Schub geben will, bietet sich hier übrigens auch die Option an, den Line-Output per Knopfdruck mit 10 dB mehr auszugeben.
Im Zusammenspiel mit dem benutzten Verstärker gefällt mir dabei allerdings das dynamische und klangliche Verhalten der eigentlichen Röhrenvorstufe besser. Mithilfe des Level-Reglers sind dennoch cleane, aber auch crunchige Töne und ebenso Distortionsounds möglich. Besonders letztere wirken aber für mein Empfinden etwas steif. Ebenso musste ich den EQ etwas mehr bemühen, um einen für mich passenden Sound zu finden.
Im abschließenden Beispiel hören wir das Pedal im Amp-Return in drei Level-Einstellungen.

Audio Samples
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Höfner Verythin-> QStrip (Level: 9/12/15) -> Amp Return
LevelLowMid1Shift1Mid2Shift2HighHPFLPF
9/12/1515:3013:301715:3014:3014:30offon
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