Technics SL-100C Test

Praxis

Das Einrichten des Technics SL-100C geht recht schnell von der Hand. Plattenteller in den Dorn des Chassis eingelassen, Headshell nebst vormontiertem Tonabnehmer am SME-Verschluss des Tonarms befestigen und das Auflagegewicht auf die empfohlenen 2,0 Gramm einstellen. Der gleiche Wert gilt auch für das anzupassende Anti-Skating. DJs werden sich jetzt vielleicht wundern, aber diese Einstellung gilt nur für reines Playback.

Da der Plattenspieler lediglich den Phono-Eingang eines Receivers, Vollverstärkers oder DJ-Mixers verzerrungsfrei bespielt, gilt dieser an den entsprechend dedizierten Eingang anzuschließen. Anderenfalls legt euch einen zusätzlichen Vorverstärker zu, der das Phono-Signal in ein Line-Signal wandelt.

Für den Test schließe ich den SL-100C an meinen Rane Seventy-Two MKII, die akustische Soundabbildung übernehmen Neumann KH 120 A Studiomonitore. 

Der beigelegte Single-Puk, dem leider eine Ablage fehlt
Der beigelegte Single-Puk, dem leider eine Ablage fehlt

Schnellstart und die Abschaltautomatik

Den 2 kg schweren Plattenteller bringt der Antrieb auf Knopfdruck wirklich schnell in Schwung, ungefähr innerhalb einer Viertelumdrehung. Auch der Gleichlauf ist auf dem Niveau hochpreisiger Laufwerke. Der Test mit einem zusätzlichen Stroboskop und einer Drehscheibe, die auf den drehenden Teller gelegt wird, beweist dessen Laufkonstanz.

Um Vinyl und Tonabnehmer zu schonen, gönnt Technics dem SL-100C eine Abschaltautomatik, die an der Rückseite aktiviert wird. Mit dieser hebt sich der Tonarm von selbst nach ein paar Umdrehungen in der Auslaufrille. Der Gang zum Plattenspieler bleibt einem trotzdem nicht erspart, denn der Teller dreht sich weiter.

Technics SL-100C Klang

Für den Sound eines Plattenspielers zeichnen sehr viele Komponenten verantwortlich, sei es ein entkoppeltes Chassis, ein abgeschirmtes Netzteil, ein ruhiger und gleichmäßig laufender Motor, dazu schallschluckende Isolatoren. Alles inklusive beim SL-100C.

Den Plattenspieler im Leerlauf mit voll aufgedrehtem Output betrieben, hört man ein leichtes typisches Plattenspielerbrummen, das aber beim Abspielen von Vinyl bei regulärer Lautstärke untergeht. Merkwürdigerweise wird dieses Geräusch beim Abklemmen des Erdungskabels nicht verstärkt.

Auch beim Anschluss an den Line-Eingang müsste das Signal verzerrt klingen, aber es fällt lediglich die deutlich geringere Lautstärke mit weniger Bass auf.

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Das Rauschen lässt sich vernachlässigen Selbst im Line-Eingang klingt es nicht verzerrt

Tonabnehmer

Mit seiner Grundausstattung ist der SL-100C wahrlich gut gerüstet. Luft nach oben dürfte es wohl durch die Wahl des Tonabnehmers geben. Die Entscheidung hat einem Technics zunächst mit der Vormontage des Audio-Technica AT-VM95C (UVP 69,- Euro) abgenommen. Der Tonabnehmer bildet Frequenzen von 20 bis 20.000 Hertz ab, womit der Sound im Wiedergabetest zu überzeugen weiß.

Bei U2s „The Fly“ kommt der Groove mit seiner sauber abgebildeten Notation sehr schön zur Geltung. Die tiefen Frequenzen zeichnen sich durch Biss aus, der aber die hohen Frequenzen nicht einschüchtern. Selbst bei Zischlauten kommt die Turntable-Tonabnehmer-Kombi nicht an ihre Grenzen, es klingt sauber, sehr harmonisch und aufgeräumt.

Das vormontierte Audio-Technica AT-VM95C
Das vormontierte Audio-Technica AT-VM95C
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Der SL-100C liefert einen sehr homogenen Sound

Die ausgewogene und gute Mitten- und Höhenabdeckung spielt den Details und der Transparenz in die Karten, die feine Nuancen und auch eine räumliche Ortung des Instrumentariums heraushören lässt. Wer allerdings seine Lieblings-Songs in ihrer Vielfalt in- und auswendig kennt, wird dennoch manches Detail vermissen. Ein Preis, den man aber sehr gern in Kauf nimmt, denn der SL-100C liefert vom Preis-Leistungs-Verhältnis ein sehr attraktives Hi-Fi-Einstiegsszenario.

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