Technics SL-1200GR2 Test

Praxis

Zunächst gilt es, den SL-1200GR2 „einzurichten“: Kabel anschließen, den Plattenteller in den Dorn einlassen, als Tonabnehmer das von mir ausgewählte Ortofon Concorde Elite (zum Test) am SME-Verschluss anstecken, dazu dessen erforderliches Auflagegewicht auf 3 g und Anti-Skating ebenfalls auf 3 einstellen. DJs werden jetzt bei diesem Anti-Skating-Wert aufschreien, aber es geht bei dem Test um audiophiles Playback, bei dem für eine optimale Nadelposition das Auflagegewicht und Anti-Skating vom Wert identisch sein müssen.

Fotostrecke: 7 Bilder Eine weitere Ansicht auf den SL-1200GR2

Technics SL-1200GR2: Start und die Bremse

Den SL-1200GR2 eingeschaltet und die Start-Taste gedrückt, läuft der Plattenteller wie gewohnt sehr zügig an. Wie bereits erwähnt, lässt sich das Drehmoment in drei Stufen einstellen, sei es für einen smootheren Start oder einen förmlichen Kick-off. Gleiches gilt auch für den Stopp, sprich die Bremse. 

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Brake

Mittels zweier Tasten wird der jeweilige Wert schrittweise erhöht oder verringert. Durch erstmaliges Drücken eines Tasters sehe ich die momentane Einstellung durch mehrmaliges Blinken. Durch erneutes Drücken eines Tasters während des längeren Aufleuchtens der LED verändere ich den momentanen Wert, der durch wiederholtes Blinken bestätigt wird. Nach zwei Sekunden kann der Plattenteller gestartet werden.

Der Gleichlauf 

Die Gleichlaufschwankung beträgt wie gehabt 0,025 %. Wie auch bei den Vorgängern der dritten Antriebsgeneration mit eisenkernlosem Motor, dreht der SL-1200GR2 weitaus ruhiger und gleichmäßiger, das man sicherlich nicht unbedingt mit bloßem Auge hört, aber das vor allem Laborwerte bestätigen. 

Der Klang

Klanglich legt Technics seit jeher die Messlatte sehr hoch, dies wird erneut mit dem SL-1200GR2 bestätigt. Ich empfinde das Klangbild SL-1200GR2 als noch homogener, aufgeräumter, dazu fokussierter und bietet mehr Raum für die Instrumente und deren Staffelung. Auch elektronische Sounds, deren grenzwertigen Frequenzen durchaus einen Plattenspieler bei der akkuraten Abtastung an seine Grenzen bringt, weiß der SL-1200GR2 souveräner abzubilden. 

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Grundrauschen bei voller Lautstärke Soundbeispiel

Der SL-1200/1210GR2 … nunmehr ein reiner HiFi-Plattenspieler?

Technics betont, dass der vorliegende SL-1200GR2 nicht (mehr) zum Auflegen konzipiert ist. Zumindest war der SL-1200/1210GR noch dafür vorgesehen, schließlich stellte er eine preiswertere Alternative zum für DJ-Anwendungen sündhaft teuren G-Modell dar. Im Nachhinein stellte sich aber die aus BluRay-Playern übernommene Gleichlaufsteuerung als unvorteilhaft heraus, da der Plattenteller-Korrekturen beim Pitchbending elektronisch gegensteuert. An und für sich eine tolle Technologie, die aber dem eigentlichen Nutzen im Weg stand.

Das war auch einer der Gründe für die Markteinführung des MK7-Modells. Dennoch habe ich mal das klassische Beatmatching samt Pitchbending am GR2 probiert, das problemlos von der Hand ging, ohne dass die Antriebssteuerung rebellierte. Aber irgendiwe ist ein Delta Sigma-Drive zum Auflegen „Perlen vor die Säue“. Der Plattenspieler liefert damit in dieser Preiskategorie eines der besten unverfälschten Audiosignale, die eine Nadel vom Vinyl bisher abtastete, was beim analogen Auflegen nicht die wohlverdiente Wertschätzung erfahren würde. 

Alternativen zum Technics SL-1200GR2

Der neue SL-1200/1210GR2 spielt dank Delta Sigma Drive in seiner eigenen Liga, dennoch lohnt sich ein Vergleich mit Alternativen aus eigenem Haus:

 TechnicsSL-1200GR2Technics SL-1500CTechnics SL-1200G 
Eisenkerloser Direktantriebjajaja
VormontierterTonabnehmerneinja nein
Phono-Pre-Ampneinjanein
Pitch Controljaneinja
Weitere BesonderheitenDelta Sigma Driveautomatische Endabschaltungdreilagiger Plattentellerhochpräzise FeinwuchtungTonarm aus Magnesiumvierschichtiges Chassis
Preis1999,- Euro1199,- Euro4499,- Euro
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