Technics SL-1210 vs MK7 – Historie und Faktencheck

Historie und Faktencheck: In diesem Artikel möchten wir euch verraten, was es mit dem Mythos des Technics SL-1210 auf sich hat, wie es zum MK7 kam und warum das neueste Modell der Technics SL-1200/1210 Serie dem Klassiker in vielen Bereichen das Wasser abgraben kann.

(Credits: Shutterstock / Nicholas J Klein (Montage: Bonedo)

Der 1979 von Technics eingeführte direktangetriebene Turntable SL-1200/1210 gilt als der Schallplattenspieler für DJs schlechthin. Kein Endkonsumenten-Produkt wurde je in so einem langen Zeitraum ohne fundamentale Änderungen produziert, wofür er sogar mit einem Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde geehrt wurde. Nach seinem zwischenzeitlichem „Ableben“ erfand Technics den Kult-Turntable zwar nicht neu, aber passte ihn mit einigen Features den jetzigen DJ-Anforderungen an. 

Der Launch der MK7-Serie des SL-1200 beziehungsweise SL-1210 sorgte auf der einen Seite für großen Jubel, auf der anderen Seite aufgrund einiger technischer Veränderungen jedoch auch für einen Aufschrei in der Szene. Dennoch verkauft sich das MK7-Modell wie geschnitten Brot, obwohl es durchaus günstigere Turntables gibt oder welche mit stärkerem Antrieb oder zusätzlichen Features wie integrierten MIDI-Controllern (zum Testmarathon DJ-Plattenspieler). Aber sie sind eben keine Technics. 

Wie alles in den 70ern begann…

Technics erfand den Direktantrieb mit dem 1970 vorgestellten SP-10, einem Laufwerk, das flexibel mit verschiedenen Zargen und Tonarmen ergänzt werden konnte und vor allem in Radiostationen zum Einsatz kam. Von diesem Modell stammt übrigens die typische große Start-Stop-Taste des Kult-Plattenspielers. In den Wohnzimmern zog die Direct-Drive-Technologie mit dem 1971 gelaunchten SL-1100 ein. Bereits ein weiteres Jahr später erschien der SL-1200, der bereits den ikonischen Plattenteller mit seinen Stroboskopspiegeln besaß.

Fotostrecke: 2 Bilder Quelle: Technics

Erst 1979 wartete Technics mit dem Plattenspieler auf, der die DJ-Welt revolutionierte. Der silberne SL-1200 MK2 verfügte nicht nur über ein massives Chassis mit vibrationsabsorbierenden Füßen, sondern auch über eine große Start-Stop-Taste, die beim Betätigen den Plattenteller dank der hohen Zugkraft des Direktantriebs innerhalb einer Vierteldrehung auf Nenngeschwindigkeit bringt. Ein zehn Zentimeter langer Flachbahnfader als sogenannter Pitch Control übernimmt die Geschwindigkeitsanpassung in einem Umfang von +/-8 Prozent. Eigenschaften, die fortan kein vinylauflegender DJ mehr missen wollte.

Quelle: Technics
Quelle: Technics

Technics SL-1210 / 1200 von 1989 -2000

1989 folgte der SL-1200MK3, erstmalig auch als SL-1210 in Schwarz erhältlich, mit einem gegen Vibrationen verbessertem Chassis. 1995 brachte Technics den auf 10.000 Stück limitierten vergoldeten SL-1200LTD heraus, der einen eingesenkten Power-Drehschalter und eine Reset-Taste besaß, die den Pitch Control nullt und die Quarz-Unterstützung für einen gleichmäßigeren Lauf einschaltet. 

Schließlich war der einrastende Nullpunkt den DJs immer ein Dorn im Auge, da sich die Geschwindigkeitsanpassung um diesen Punkt als schwierig erwies. Diese Reset-Taste war fortan Bestand der ab 1997 produzierten SL-1200/10 M3D-Serie. Zudem verzichtet das Modell auf feste Scharniere für die Abdeckhaube, damit die Plattenspieler besser ins Transportcase passen und im aufgestellten Battle-Style näher am Mixer stehen. 

Beim SL-1200/10 MK5 aus dem Jahr 2000 kam die über ein Loch vom Plattenteller einstellbare Bremskraft, eine langlebigere weißkalte LED-Beleuchtung als Target Light und eine überarbeitete Tonarmlagerung hinzu. 

Der 2002 gelaunchte SL-1210 MK5G im schicken perlenden Glanz-Schwarz besitzt eine Umschaltung des Pitch-Umfangs von 8 auf 16 Prozent, was sehr schön mit einer blauen LED-Leiste visualisiert wird.  Zudem verbesserte Technics den Tonarm klanglich durch ein verbautes sauerstoffloses Kupfer-Kabel und überholte das Anti-Skating mit einer erweiterten Einstellung auf sechs und einem zusätzlichen Rädchen. 

Nach einer weiteren goldenen limitierten Edition des SL-1200 GLD kam der MK6 exklusiv in Japan mit weiteren Anpassungen von der Vibrationsabsorption, der LED-Leuchte, dem Pitch-Control und der Kabel heraus.

Nach einer weiteren goldenen limitierten Edition des SL-1200 GLD kam der MK6 exklusiv in Japan heraus. Hier passte Technics die Vibrationsabsorption an. Außerdem wurden die LED-Leuchte, der Pitch-Fader und das Kabel verändert. 

Produktionsstopp in 2010

Aufgrund sinkender Absatzzahlen, die zum einen aus der Langlebigkeit des SL-1200/1210 MK2 rührten, zum anderen durch die digitale DJing-Evolution von Software, DJ-Controller und USB-Stick als Medium, aber auch erhöhter Produktionskosten und fehlender Bauteile, entschloss sich Technics, die Produktion 2010 einzustellen. 

Der Aufschrei in der DJ-Szene war so laut, dass sogar eine Petition zur Wiederaufnahme der Produktion ins Leben gerufen wurde. Das günstige Momentum erkannten Firmen wie Reloop und Pioneer DJ, die erfolgreich die Marktlücke schlossen. 

Phoenix aus der Asche 

Wie Phoenix aus der Asche tauchte Technics 2016 mit dem SL-1200 GAE (zum Test) auf, der zunächst in einer limitierten Auflage erschien und dem SL-1200/1210 MK2 vom Antrieb, Plattenteller, Chassis und Tonarm bis zur Basis überlegen ist. Allerdings war der Auslieferungspreis von knapp 2800 für den klassischen DJ quasi unerschwinglich, wie auch manche seiner Eigenschaften für das Auflegen unzweckmäßig waren. 

Vor allem die von Blu-ray-Playern übernommene Steuerung des Antriebs, denn sie gleicht jegliche beim Mixing erforderliche manuelles Pitch-Bending am Plattenteller aus. Auch die neuen mit Silikon gedämpften Absorptionsfüße geben beim Druck mit der Hand auf die Platte nach und entsprechend federt das Chassis. Da auch der abgespeckte und damit günstigere SL-1200/10 GR (zum Test) aus dem Jahre 2017 auf diese Blu-ray-Steuerung und Füße setzte, nahmen ihn DJs nicht als den Nachfolger ihrer angebeteten „Wheels Of Steel“, wie die „1210er“ auch gern bezeichnet wurden, wahr. 

Folglich entwickelte man in Zusammenarbeit mit verschiedenen DJs ein neues Konzept für den SL-1210/1200 MK7, der 2019 zunächst nur in Schwarz erhältlich war und eigentlich als würdiger Erbe gilt, sofern man nicht der kritischen DJ-Zunft angehört, die meint: „Früher war alles besser, so auch der MK2!“. Entsprechend werde ich in diesem Workshop diese Mythen widerlegen.

Technics SL-1210 MK2 versus MK7: Chassis, Tasten, Strobe

Das Gehäuse des SL-1200/10 MK2 misst 453 x 162 x 360 Millimeter (Breite x Höhe x Tiefe), das des Chassis des SL-1200/10 MK7 dagegen misst 453 x 169 x 353 Millimeter. Die schmalere Tiefe des MK7 rührt von den eingesparten Scharnieren an der Rückseite, denn ohne die Halterungen für die Abdeckhaube ist er sogar etwas tiefer, dazu sieben Millimeter höher.

Einen größeren Unterschied gibt es beim Gewicht, was beim MK7 mit am häufigsten kritisiert wird. Denn zum 12,5 Kilogramm schweren MK2 ist der MK7 mit seinen 9,4 Kilogramm ganze 3,1 Kilogramm leichter. Dies resultiert aus der neuen Chassis-Konstruktion aus Aluminium-Druckguss, kombiniert mit ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer) und Glasfaser, die eine robuste zweischichtige Konstruktion bilden. Und diese ist im Vergleich zu dem reinen Aluminium-Druckguss-Gehäuse des MK2 eben deutlich leichter. 

Ein geringeres Gewicht interpretiert man auch gleich mit Materialersparnis und Qualitätsverlust. Dass deswegen das leichtere Chassis des MK7 schneller unter Bass und schockartigen Stößen in die Knie gezwängt wird, kann ich nicht bestätigen, zumal auch die vom MK2 bekannten vibrationsabsorbierenden Füße verbessert wurden. Der SL-1200/10 MK7 besitzt sogenannte Isolatoren aus Gummi mit einer im Inneren sitzenden Feder. Sie sind damit deutlich straffer und geben nicht so schnell nach wie die des MK2. 

Wer sagt, dass das Alu-Finish des MK2 unempfindlicher gegen Kratzer ist, dem muss ich leider auch widersprechen. Zum einen ist die Abdeckplatte des silbernen MK7 qualitativ ebenbürtig. Der mattschwarze SL-1210 MK7, den ich deutlich schicker als den dunklen SL-1210 MK2 finde, mag zwar aufgrund des Kunststoffs etwas anfälliger erscheinen, was ich aus meiner Praxiserfahrung allerdings nicht bestätigen kann. Ich habe meine schwarzen MK7 seit 2019 wöchentlich im Einsatz. Von optischen Abnutzungserscheinungen ist kaum eine Spur auszumachen. Gleiches gilt auch für den Pitchfader, dessen Laufweg beim SL-1210 MK2 schneller Kratzspuren als bei meinem SL-1210 MK7 aufwies.

Die Tasten und das Stroboskop

Technics bleibt dem klassischen SL-1200/10 MK2-Design aus optischem Betrachtungswinkel natürlich weitgehend treu, einschließlich der typischen Start-Stop-Taste und den Geschwindigkeitstasten. Lediglich die Ecken wurden etwas abgerundet. Beim schwarzen SL-1210 MK7 wirken sie durch das Plastik und einen nur weiß aufgedruckten Schriftzug nicht ganz so hochwertig wie beim MK2-Modell. Beim silbernen SL-1200 MK7 wurden sie jedoch mit einem Metallfinish samt Prägung aufgemotzt. Irgendwie auch Geschmackssache!

Die Geschwindigkeitstasten sind bei beiden Modellen optisch und haptisch recht ähnlich. Beim Drücken fällt mir hinsichtlich des Hubs zwischen beiden Modellen kein Unterschied auf. Der Drehschalter für den Plattenteller und das Stroboskops ist wieder leicht versenkt, damit man beim hektischen Hantieren an den Tellern nicht versehentlich an den Schalter kommt und damit der Plattenteller stoppt. Das passierte nämlich tatsächlich mit den ersten Generationen des SL-1200/10 MK2.

Technics SL-1210 MK2 versus MK7: Kabelanschlüsse, Antrieb, Plattenteller

Als großes Manko des SL-1200/10 MK2 gelten bis heute die festverlöteten Kabel (Cinch-, Netz- und Erdungskabel), die bei einem Kabelbruch eigentlich der häufigste Grund für den Besuch in der Werkstatt waren. Ein Kritikpunkt, den man schon deutlich eher hätte berücksichtigen sollen. Der MK7 besitzt an der Rückseite eine Mulde, wo sich die vergoldeten Anschlussbuchsen für alle beigelegten Kabel verstecken. Entsprechend sind im Verschleißfall das Cinch-, Kaltgeräte- und Erdungskabel einfach zu ersetzen. 

Mehr Power für den Antrieb

In dieser Disziplin ist der SL-1200/10 MK7 dem MK2 deutlich überlegen. Schließlich bemängelten audiophile Ohren beim Klassiker das Cogging, also dass der Plattenteller zwischen den zwölf Spulen, den sogenannten Polen, die als Statur des Motors funktionieren, ruckartig bewegt wird. Dies verursacht Mikrovibrationen sowie einen etwas unruhigeren Lauf. 

Beim MK7 besteht der Stator aus einer Platine mit einem Kreis aus hunderten kleinen Frames und einem darunter liegenden Magneten samt Statorspulen, wodurch der Gleichlauf des Plattentellers wesentlich ruhiger ist. Zudem verzichtet dieses Modell auf den Eisenring. Denn ein eisenkernloser Antrieb reduziert das Risiko von Verzerrungen und unerwünschten Resonanzen. Dies führt zu einer klareren und präziseren Klangwiedergabe. 

Außerdem ermöglicht ein eisenkernloser Antrieb eine schnellere Reaktion auf Geschwindigkeitsänderungen, was besonders wichtig ist, um die Stabilität der Drehgeschwindigkeit zu gewährleisten. Dies ist entscheidend für die Klangqualität, da selbst kleinste Schwankungen die Wiedergabe beeinträchtigen können.

Zwar wurde die vom High-End-Modell SL-1200 GAE stammende Regelungstechnologie erneut verbaut, steuert nun aber nicht mehr dem Pitch-Bendig gegen. Die Schwankungstoleranz beträgt bei beiden Modellen 0,025 Prozent.

Für eine bessere Übersetzung und damit ein höheres Drehmoment von bis zu 2,2 kg/cm wurde der Abstand zwischen Stator und Rotor verkleinert. Die Anlaufzeit beträgt wie beim MK2-Modell 0,7 Sekunden, also eine Viertelumdrehung bis zur Nenngeschwindigkeit.

Was hat sich beim Plattenteller getan

Der ikonische Plattensteller mit seinen Stroboskopspiegeln ist äußerlich recht identisch und besteht jetzt aus Aluminium-Druckguss, beim MK2 Aluminium-Spritzguss, was dem MK2 einen kleinen Vorteil verschafft. Denn beim Spritzguss-Verfahren wird geschmolzenes Aluminium in eine Form gespritzt und nicht unter Hochdruck gepresst, wodurch die Oberflächenqualität besser als mit dem Druckgussverfahren ist. Es können zudem feinere Details erzielt werden. 

Für ein höheres Gewicht und zur Vibrationsdämpfung ist die Unterseite des Plattentellers bei beiden Modellen mit Kautschuk überzogen. Beide Plattenteller bringen zwar ohne Auflage 1,5 Kilogramm auf die Waage, der des MK7 ist aber tatsächlich sogar ein paar Gramm schwerer.

Technics SL-1210 MK2 versus MK7: Pitch Control, Tonarm und Basis

Bei beiden Modellen ist der Pitch Control ein zehn Zentimeter langer Flachbahnregler. Beim MK2 ist dieser eigentlich auf einen Regelbereich von +/-8 Prozent begrenzt. 

Da man allerdings im Inneren des MK2 an einem Rädchen auf der Platine den Nullpunkt ohne Quarzstabilisierung verschieben kann, nutzen windige DJs dies bis heute aus, um den weniger gebräuchlichen Minus-Bereich des Pitch-Umfangs zu verkleinern und dafür den Plus-Bereich zu vergrößern, zum Beispiel auf -4/+12 Prozent. 

Der Gesamtbereich bleibt damit konstant. Allerdings gibt es damit zwei verschiedene Nullpunkte, zum einen den verschobenen und den regulären Quarz-unterstützten, wodurch es oft beim Beatmatching zu großen Tempo-Turbulenzen um den alten einrastenden Nullpunkt kommt. Denn der Plattenteller wird an diesem Punkt kurz wieder langsamer, um anschließend noch mehr anzuziehen. 

Das andere Manko ist das Einrasten des Faders, der wie erwähnt generell das Beatmatching um diesen Punkt erschwert. Deswegen wurde bereits mit dem SL-1200 LTD der Reset-Knopf eingeführt, mit dem der Pitch Control auf Knopfdruck genullt wird und sich der Quarz einschaltet. Aber nicht nur davon profitiert der SL-1200/10 MK7. Per Taste kann der Pitch-Umfang auf +/-16 Prozent erweitert werden. 

Trotz des überabeiteten Pitch Controls des MK7 schwören viele DJs auf den des MK2, schließlich ist dieser noch analog. Das ist zwar ein Argument, da der digitale Flachbahnregler das Tempo in Schritten verändert, womit beim Beatmatching eine minimale Toleranz entstehen kann. Ich persönlich kann damit aber gut leben, zumal ich beim MK7 den leichtgängigeren Schieberegler zu schätzen weiß. Dagegen empfinde ich den Pitch des MK2 hochwertiger aufgrund seines zusätzlichen metallischen Finishs der Faderbahn, der Skala und der Faderkappe.  

Tonarm und Basis

Bereits beim SL-1200 GAE und GR wurde die Tonarmbasis optisch und technisch überarbeitet, wovon auch der MK7 profitiert. Bei beiden Modellen ist der S-Tonarm aus Aluminium gefertigt, 230 Millimeter lang und statisch balanciert. Optisch unterscheiden sie sich durch das verchromte und mattsilberne Finish. Die Lager des MK7 sind für eine höhere Anfangsempfindlichkeit nochmals präzisiert, sodass die Rille akkurater abgetastet und das Springen beim Scratching minimiert wird. 

Auch bei der zwischen null und sechs Millimeter einstellbaren Tonarmhöhe wurde beim MK7 nachgebessert, denn die minimal mögliche einstellbare Höhe steht jetzt wirklich bei der Skalenbeschriftung am Ring bei null und nicht darunter. Die Arretierung löst sich nicht von selbst wie mitunter beim MK2. Bei beiden Modellen ist ein Hebel zum gedämpften Absenken und Anheben des Tonarms vorhanden.

SL-1210 MK2 versus Technics MK7: Tempo, Target-Light und einstellbare Features

Der SL-1200/1210 MK2 spielt Schallplatten mit 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute ab, beim SL-1200/1210 MK7 dürfen es auch gern Schellackplatten mit 78 RPM sein. Dafür gibt es keine separate Taste, sondern dieses Feature wird unter dem Plattenteller eingeschaltet, damit sich der Plattenteller durch gleichzeitiges Drücken der beiden Geschwindigkeitstasten mit 78 RPM dreht. 

Das Target-Light am Technics Turntable

Die ausfallende Rillenbeleuchtung beim MK2 gilt als der zweithäufigste Grund für dessen Werkstattbesuch. Bereits beim MK5 wurde die Glühlampe gegen eine langlebigere und hellere LED ausgetauscht. Daran hat sich auch beim MK7 nichts geändert. 

Lediglich qualitativ wirkt die Nadelbeleuchtung des MK2 robuster und hochwertiger. Sie fährt gedämpft aus dem Chassis und schießt nicht förmlich aus dem Gehäuse wie beim MK7, bei dem sie dazu auch etwas Spiel hat. Für mich eigentlich der einzige Kritikpunkt am ansonsten perfekt gelungenen MK7.

Besser: Mir persönlich gefällt der gedämpfte, tighte Ausfahrmechanismus des MK2 allerdings etwas besser, als der blitzschnelle am MK7.

Weitere einstellbare Features

Der SL-1200/10 MK7 besitzt noch ein paar zusätzliche Features unter der Haube beziehungsweise unter dem Plattenteller. Denn anhand von acht Pins, die über eins der beiden Löcher im Plattenteller zugänglich sind, kann ich neben der bereits erwähnten Abspielgeschwindigkeit von 78 RPM das Drehmoment und die Bremse jeweils in vier Stufen einstellen. 

Auch ein Reverse-Mode ist aktivierbar, damit der Plattenteller durch Doppelklicken der Start-Stop-Taste rückwärts läuft. Als optisches Gimmick darf ich sogar die Beleuchtung des Stroboskops und der LEDs zwischen Rot und Blau wählen.

Der Klang

Vom Sound sind beide Modelle auf Ohrenhöhe. Der SL-1200/1210 galt zu seiner Zeit auch als Hi-Fi-Referenzmodell unter den Schallplattenspielern. Lediglich die Konkurrenz aus eigenem Haus „degradiert“ den SL-1200/1210 MK7 trotz seines hervorragenden Klangs vorrangig zum DJ-Plattenspieler.  Was man letztlich aus dem Plattenspieler klanglich herausholt, hängt zudem auch von dem montierten Tonabnehmer ab.

Die Unterschiede im Überblick

 SL-1200/10 MK2SL-1200/10 MK7
Gewicht12,5 kg9,4 kg
Chassis-MaterialAluminium-DruckgussAluminium-Druckguss, kombiniert mit ABS und Glasfaser
Plattenteller-MaterialAluminium-DruckgussAluminium-Spritzguss
Antriebklassischer Direktantrieb mit zwölf Spulen, dadurch CoggingEisenkernloser Direktantrieb mit besonders stabilen Drehverhalten
Drehmoment1,5 kg/cm (nicht einstellbar)bis zu 2,2 kg/cm (einstellbar)
Pitch Control+/-8 Prozent, analog+/-8 und +/-16 Prozent, digital 
Reset-Taste für Pitch Controlneinja
Tonarm-Basisklassisch statisch balanciertverbesserte statisch balancierte Basis und samt hochpräzisen Lagern,verbesserte Höheneinstellung und Arretierung
Target-LightGlühlampeLED
Kabelfest verlötetanschließ- und austauschbar
weitere Features78 RPMReverse-ModeBrake in vier Stufen einstellbarLED-Beleuchtung wahlweise in Rot oder Blau

Resümee: Der König ist tot, es lebe der König!

„Der König ist tot, es lebe der König!“ Der SL-1200/10 MK2 gilt zwar als unsterblich, besser gesagt unkaputtbar. Diesbezüglich muss sich der SL-1200/10 MK7 noch in den nächsten Jahren beweisen. Dennoch ist der SL-1200/10 MK7 mehr als ein würdiger Nachfolger. Der deutlich ruhigere und stärkere Antrieb und Verbesserungen bei der Tonarmbasis, dem Pitch Control und den Einstellungen für Bremse, Reverse, 78 RPM und LED-Beleuchtung stellen den MK2 in den Schatten.

Ich persönlich bin ein wahrer Technics-Fan und besitze neben dem MK7 auch den MK2 und M5G. Seit dem Launch des MK7 lege ich konsequent nur noch mit diesem auf und weiß zudem dessen bessere Dämpfungs- und Laufeigenschaften im lauten DJ-Betrieb zu schätzen. Dennoch hab ich mich von meinem Modell der MK2-Serie nicht getrennt, denn der “Oldtimer” gilt ja einerseits als recht wertstabil und ist andererseits nach wie vor ein “Schätzchen”.

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Weitere Informationen

Technics –Website des Herstellers

DJ-Plattenspieler auf der Technics Website

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