Fazit
Wer sich für den neuen Technics SL-1200/1210GR entscheidet, wird keinesfalls enttäuscht. Sein äußerst robustes, resonanzentkoppeltes Chassis samt Plattenteller, die sehr hochwertige Verarbeitung kombiniert mit der klassischen, auch oft kopierten Optik setzen Maßstäbe. Technisch geht er mit der Zeit und setzt Akzente: Ein neuer kernloser Direktantrieb sorgt für besseren Gleichlauf, das Drehmoment steigt moderat auf einen gut zu handelnden Wert. Zudem ist auch die Bremse einstellbar. Sein Tonarm plus dessen Aufhängung bieten Qualität und Klang, bei denen andere DJ-Plattenspieler kaum mithalten können. 1499 Euro sind kein Pappenstiel, aber Qualität zahlt sich bekanntermaßen aus.
- hochwertigste Verarbeitung
- exzellente Vibrationsdämpfung
- toller Klang
- Spurtreue
- Preis
- eisenloser Direktantriebsmotor mit präziser Motorsteuerung
- robuste Gehäusekonstruktion
- vibrationsabsorbierender Plattenteller
- Dämpfungsfüße aus Silikonkautschuk
- Pitch: ±8 %, ±16 %
- Geschwindigkeiten: 33⅓, 45, 78 RPM
- Gleichlaufschwankung: 0,025 % W.R.M.S.
- Rumpeln: 78 dB
- Start-Drehmoment: 2,2 kg/cm
- Startzeit: 0,7 Sekunden (bei 33⅓ RPM)
- S-förmiger Aluminium-Tonarm
- Ausgang: 1 x Cinch (Phono)
- Abmessungen (B x H x T): 453 x 173 x 372 mm
- Gewicht: 11,5 kg
- Zubehör: Plattenteller, Gummimatte, Abdeckhaube, Head-Shell, Überhangeinstelleinrichtung, Auflagegewicht plus Zusatzgewicht, Single-Puck-Adapter, Cinch-, Erdungs- und Netzkabel, Bedienungsanleitung
- Preis: 1499 Euro
Daniel Fritschi sagt:
#1 - 13.01.2020 um 13:33 Uhr
Wer mal versucht hat mit dem Technics SL-1210GR aufzulegen weiss, er ist vollkommen untauglich fürs Beatmatching.
Die interne Elektronik versucht jegliche Einflussname durch manuelles abbremsen oder anschieben beim Beatmatching auszugleichen. Man kann DJs nicht ausdrücklich genug vor dem Einsatz beim auflegen abraten.
Bitte korrigiert diesen Test!
Bei Amazona.de ist diese zunächst ebenfalls nicht im Test aufgefallen, doch man hat es anschließend im Test ergänzt."UPDATE ENDE 2018: Erwischt wurden wir ein wenig später, als ein Freund und DJ-Kollege, der seit mehr als einer Dekade mit Platten spielt mit zwei GR zuhause verzweifelnd um Hilfe rief. Manuelles Beatmatching, es machte ihn wahnsinnig. Die Frage kam auf, ob es der Pitch sein könnte. Aber warum? Nein, nach vielen Ideen kann es das nicht sein, etwas anderes fiel auf und wurde sofort klar: Die hochgelobte Motorkontrollsteuerung mag den Hi-Fi-Enthusiasten glücklich machen, den DJ nicht. Wieso? Nun, die extrem präzise Kontrolle der Drehgeschwindigkeit ist schön und gut, doch was passiert, wenn eine manuelle Einwirkung auf den Plattenteller stattfindet? Was, wenn der DJ den Plattenteller mit der Hand ein wenig bremst oder abschiebt? Bei einem MK bisher passiert nichts. Der Motor läuft unbeeindruckt weiter und man kann mit einem solchen Eingriff den Beat anpassen. Der GR jedoch ist technisch versiert, stellt diese Veränderung umgehend fest und wir durch Abbremsen des Motors oder durch Ausüben von mehr Kraft versuchen dieser Auswirkung von außen entgegen zu wirken. Im Klartext: Der DJ bremst, der Motor beschleunigt. Mir selbst ist es im Test nicht aufgefallen. Vielleicht, weil ich man es erst beim längeren Spielen merkt, vielleicht, weil ich nur einen GR stehen hatte und nicht zwei, oder vielleicht auch, weil es nicht jedem auffällt. Wie auch immer, man muss leider sagen, dass diese Kontrollsteuerung wunderschön ist, für DJs jedoch leider Mist. Und zwar so großer Mist, dass man dies abschalten können müsste. Hier hat Technics leider einen Bock geschossen, gepennt beim Wechsel von den Hi-Fi G-Modellen zum GR oder den GR zu wenigen oder keinem DJ vor die Hände gestellt über einen ausreichenden Zeitraum."
Dirk Duske sagt:
#1.1 - 13.01.2020 um 20:43 Uhr
Lieber Daniel,zunächst vielen Dank für deinen Kommentar. Ich gebe ich dir zum Teil recht, denn im Vergleich zum MK2-Modell geht Pitch-Bending am Plattenteller etwas schwerer von der Hand. Da das Drehmoment der SL-1200/10GR nur 2,2 kg/cm beziffert, wird dies vermutlich die genannte Stabilisierung verursachen. Trotzdem würde ich nicht behaupten, dass das Beatmatching generell nicht geht. Ich habe soeben gleich mal ein paar Platten aufgelegt, denn ich bin selbst im Besitz zweier GR-Modelle. Wer vom MK2 kommt, muss sich zunächst etwas daran gewöhnen, aber Beatmatching funktioniert trotzdem, genauso wie das Pitch Riding.Beste Grüße
Dirk
Antwort auf #1 von Daniel Fritschi
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDaniel Fritschi sagt:
#1.1.1 - 13.01.2020 um 20:46 Uhr
Ich hatte drei GR-Modelle bei meinem DJ-Set zur Verfügung. Ich hatte noch nie solche Probleme wie bei dem Set, selbst vollkommen runtergerockte alte 1210'er sind zum mixen besser geeignet.
Nicht nur dass es kaum möglich war die Geschwindigkeit anzupassen, sondern auch beim nachziehen und abbremsen verhielten die sich unkalkulierbar und spürbar würden die notwendigen manuellen Anpassungen zum Großteil wieder ausgeglichen. Die Probleme hatten nichts mit dem stärkeren Antrieb zu tun, denn auch wenn ich an der Platte abbremste oder anschob, waren die Probleme deutlich.
Der DJ vor mir war ganz erleichtert als ich ihm von meinen Problemen erzählte und sagte, genau so sei es ihm auch gegangen.
Es scheint ja generell für viele problematisch zu sein, wie man ja auch in dem zitierten Artikel entnehmen kann und selbst Technics betont wahrscheinlich nicht ohne Grund, dass es KEIN Modell für DJs ist.
Klar habe ich mein 2 Stunden-Set irgendwie hinbekommen, aber längere, bzw. sauber gemixte Übergänge waren kaum möglich.
Antwort auf #1.1 von Dirk Duske
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