Und wie klingt es?
FETT! Der Teenage Engineering EP–133 K.O.II hat einen druckvollen, punchy Sound, die Effekte sind keine Feingeister und machen ordentlich Sound. Auch die 300 mitgelieferten Samples sind knackig-modern und inspirieren unmittelbar. Mir gefällt auch die Übersichtlichkeit, die maximal 64 MB Speicher einnimmt. Sind wir ehrlich: Mit 15 gut gewählten Kicks kann man mehr reißen, als Unmengen an Festplatten-Wüste vorgaukeln können.
Auch das eingebaute Mic kann auf seine Art überzeugen: Schnell mal selbst ein knarziges Vocal reinhusten geht voll klar. Angezerrt im Gain und mit dem Time-Strech dick auf Techhouse-Komerz gedreht, liefert es die nötige Körnigkeit, die andere Hosentaschen-Synths absolut vermissen lassen.
Für viele Einstellungen gibt es auch dreistellige Kurzwahl-Nummern – wie an der Kasse – um beispielsweise, eine bestimmte SCALE flink einzustellen ohne sich dabei durch das Menü hangeln zu müssen. Die wichtigsten Nummern kann man sich ja auch oben aufs Case kritzeln.
Live-Write vs. Step-Write
Der Sequenzer ist grundsätzlich super und für das typische Start/Stop-Programmieren, wie man es auch von der MPC her kennt, gut gedacht – keine Kritik, nur nicht unbedingt mein Ding. Lässt man sich auf Live-Write sowie partielles Löschen/Quantisieren “durch Drücken im richtigen Zeitpunkt” ein, kann man auch “Non-Stop” im Loop gut arbeiten.
Für präzisere Korrekturen stoppt man eben und klickt sich mit +/- zum entsprechenden Übeltäter-Step durch, den man gerade rückten möchte. Arbeitet man mit externen MIDI-Clock-Gedöns, kann das mit dem Sync so natürlich nervig werden. Von Step-Write sollte man also nicht zu viel erwarten, es ist kein richtiger Step-Sequenzer sondern als Ergänzung für feineres Edit oder grobes Vordefinieren gedacht.
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Zur Step-Eingabe von Noten und deren Bearbeitung (Length, Nudge, etc.) muss gestoppt werden. Ferner muss man etwas umständlich Rec und Pad drücken, um einen Step zu setzen, sowie Erase, um diesen Step wieder zu entfernen. Das schnelle Durchschalten der Steps mit den +/- Tasten im Raster bei gestoppter Wiedergabe macht dennoch Laune, und so setzt man mit Step-Write recht fix “Big Steps”.
Trotzdem stelle ich mir die Frage: „Wäre es nicht geiler, wenn ich nicht unbedingt Rec/Erase zum Step-Setzen bräuchte – und stattdessen direkt auf das Pad hauen könnte, um den Sound/key zu setzen?“ Ein Preview ohne Write wäre mit Shift ja weiterhin möglich. Noch besser wäre, wenn man zum Programmieren überhaupt nicht stoppen müsste – oder man das Ganze auch noch über Google Chrome flink mit der Maus editieren könnte.
Teenage Engineering EP–133 K.O.II – was könnte besser?
Der Step-Write ist ausbaufähig, wie erwähnt bzw. wäre ein richtiger Step-Sequenzer aka Lauflicht-Modus wünschenswert. Das Quantisieren von Gruppen ist ebenfalls nicht möglich, funktioniert also wieder über mehrere, gehaltenen Tasten. Ein legitimier Umweg ist, die Quantisierung beim Einspielen bereits zu aktivieren.
Die Szenen erlauben das Kombinieren von Pattern, ein simpler Pattern-Chain wäre mir lieber. Ferner lässt sich Erzeugtes nicht Resamplen, um Ressourcen zu sparen – das ist vor allem deshalb Schade, da es nur einen “richtigen” Send-FX für alle Gruppen gibt. Die Punch-In-FX kann man auch nicht automatisieren. Letztlich sollte man dennoch nicht ganz den Preis des Gadgets außer Acht lassen.