Bei der Webrecherche stoße ich zunächst auf einige Webseiten, die sich dem Thema widmen.
Z. B. Analog-Synth.de, da gibt es interessante Links und Projekte vom MS20 Klon bis zu Bauplänen für eine 909 Kick Drum, ein Trautonium oder zum selber ätzen von Platinen. Allerdings richtet sich das eindeutig eher an erfahrene Bastler, die sich ihre Teile selbst zusammen suchen können. Ich brauche etwas leichteres für meinen Einstieg: Elektronikwizards freuen sich sicher auch über die Seite von René Schmitz, der Schaltpläne vieler Einzelmodule zum Bau eines analogen Boliden zur Verfügung stellt unter Synths’R’Us. Für mich leider auch nicht das Richtige!
Nächster Stopp: Doepfer! Die deutsche Synthesizerfirma bietet unter dieser URL ein DIY-Kit an. Schön nerdig, die Seite: Mit vielen Beispielen von Kunden, YouTube Links und einer Bauanleitung eines Kunden. Allerdings steht da auch die Warnung, dass man “mechanische Kenntnisse zur Anfertigung eines Gehäuses” benötigt – und es für Anfänger ungeeignet ist. Das verschreckt mich. Schade – es sieht sehr interessant aus, aber ich brauche ein Komplettpaket.
Dann stoße ich auf “Gold” – ich finde den Meeblip! Die amerikanische Firma bietet einen Komplettbausatz mit Gehäuse, quasi “à la IKEA” an: “No soldering” verspricht die Website – und der Synth kostet nur 139 USD zuzüglich Versand. Und inzwischen gibt es sogar Händler in Deutschland, so dass man sich den internationalen Versandstress ersparen kann. Das Projekt ist auf Basis der Open Source Hardware Definition entstanden, was bedeutet, dass Profibastler auf Wunsch gleich das Betriebssystem hacken, und dem Meeblip eigene Tricks beibringen können. Definitiv ein Synth, den ich mir gebookmarkt habe, aber … genau: da fehlte was! Denn ich wollte ja löten – und außerdem ist dieser Synth digital! Trotzdem: den Meeblip werde ich mir demnächst mal genauer ansehen!
Zurück ins Jetzt: Nach längerem Suchen finde ich die Seite von PAIA, einer Firma ebenfalls aus den USA. Sie bietet seit vielen Jahren Modulsynths und Bausätze an. Und wie der Zufall so will, bieten sie mit dem FATMAN einen Bausatz für einen monophonen Desktopsynth komplett mit allen Teilen und Gehäuse an – ich wittere Morgenluft! Die Klangbeispiele klingen nach klassischem Synth, die Features sind einfach und nicht zu komplex – ein schicker kleiner Monosynth. Auch die Anleitung macht einen guten Eindruck – das Projekt ist für mich und meine Kentnisse zwar schon eigentlich zwei Nummern zu groß, aber das will ich mal wagen! Ich nehme Kontakt mit der Firma auf, sie meldet sich sehr schnell – wir klären die Versandmodalitäten und der Supporter schickt mir sogar einen Link zu dem passenden Netzteil von Conrad zu. Der Fatman kostet 255 USD + 40 USD Versand, bestellt wird im Online Shop. Nun beginnt das Ausharren…
Für dich ausgesucht
Etwa 10 Tage später bekomme ich Nachricht von der Post, dass ich den Fatman bei der hiesigen Zollstelle abholen kann. Es kommen etwa 50 EUR Einfuhr/Umsatzsteuer zum Preis des Synths hinzu. Blöd dabei: die Versandkosten zählen zum Zollwert hinzu, man ist also gut beraten nicht Express zu bestellen – denn dann fällt der Zoll noch höher aus! Immerhin kann man dort mit EC-Karte bezahlen. Der nette Herr übergibt mir das Paket und die Zollerklärung. Da ist er nun also: Noch solide verpackt in braunem Karton. Gleich mal reinschauen.
Florian Anwander sagt:
#1 - 13.12.2011 um 20:45 Uhr
Prima Idee, was zum Synth-DIY zu machen.
Wer mal erfolgreich so ein Ding zusammengelötet hat, der bekommt nicht nur einen besonderen Synthi, sondern gratis auch ein prima Verständis für grundsätzliche Funktionsweise analoger Synthesiser.
Ich kann das echt nur empfehlen!Ich freu mich schon auf die nächste Folge.Gruß, Florian (vor langen Jahren mit einem Formant Bausatz in die lebenslängliche Synthabhängigeit eingestiegen).
Thorsten Thiele sagt:
#2 - 13.12.2011 um 22:46 Uhr
@Florian: ja, die Formant Zeit. Ich hatte mein Teil in der Band benutzt - kam mir vor wie Keith Emmerson vor seinem Moog...
SteveFromBerlin sagt:
#3 - 13.12.2011 um 23:12 Uhr
Phantastisch,genau dann, wenn ich selbst über so etwas nachdenke!Viel Erfolg beim Bau!
Chris Arndt sagt:
#4 - 20.12.2011 um 01:07 Uhr
Bin auch gespannt auf die Fortsetzung. Den Fatman kannte ich noch nicht. Ich bin derzeit öfter mal am überlegen, ob ich mit dem Shruti-1 (http://mutable-instruments.... ins DIY-Land einsteigen soll. Der ist zwar hybrid-digital, aber dafür kann man dann auch die Firmware hacken, was mich als Programmierer auch reizt!
F. sagt:
#5 - 23.12.2011 um 01:09 Uhr
Ein Detail das zwar gut zur Dramaturgie der Entscheidungsfindung dieser Geschichte passt, aber dein meeblip gibt es nicht nur in einer zusammensteck-Version sondern auch zum selber löten. Ist sogar gerade für 99$ im sale! http://meeblip.noisepages.c...
BonedoRalf sagt:
#6 - 26.12.2011 um 03:34 Uhr
Hallo F.! Na, dann lass dich nicht aufhalten ... der Meeblip ist auf jeden Fall auf meiner Liste! :-) Aber erstmal das hier zu Ende bringen ... :-)
chain sagt:
#7 - 13.01.2012 um 21:33 Uhr
es gibt noch und das ab und an in vernünftigen batches:Shruti als komplett KIt + verschiede Filterboard
auch hat der oliver jetzt midiverbieger im programm!den preen FM synth, relativ neu als komplett Kitbei Wilba: den Sammich SID = januar last batch und den Sammich FM - wobei man eigene SID chips brenötigt und beim FM sich den OPL Chip gegebenenfalls von wilba auflöten solltees gibt noch:http://ucapps.de/ unter MBHP Projects -> Midibox SEQ V4 lite
http://midibox.org/forums/t...
chain sagt:
#8 - 13.01.2012 um 21:35 Uhr
da nix edit hier: shruti, preen, sammich SID + FM, ucapps
Sleepy sagt:
#9 - 09.01.2014 um 02:41 Uhr
Hallo
wollte nur Bescheid geben dass aus http://www.uni-bonn.de/~uzs... http://www.schmitzbits.de/ geworden ist, die Seite ist umgezogen. Schönen Gruss.