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Telefunken Elektroakustik M80 Color Line Test

Telefunken Elektroakustik – der amerikanische Hersteller mit den Namensrechten an dem deutschen Traditionsunternehmen – bietet mittlerweile eine Fülle verschiedener Mikrofone für den Live- und Studioeinsatz an, für Vocals, Drums und andere Instrumente.

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Neben den teuren Nachbauten der Röhrenmikrofone Telefunken ELA M, AKG C12 und Neumann U 47 sowie den „normalpreisigen“ Kondensatormikrofonen sind es vor allem die Mikros diesseits der 1000-Euro-Schallmauer, die für Aufsehen sorgen, besonders das Gesangsmikrofon M80. Mit über 300 Euro ist dieses für ein dynamisches Tauchspulenmikro zwar nicht gerade preiswert, aber das gilt für einige Klassiker des Genres, ich denke da an Beyerdynamic M88 und Sennheiser MD 421. Es stellt sich also die Frage, wie sich das Telefunken M80 im dichten Angebot schlägt. Immerhin kann kaum ein Hersteller mit einer derartigen Farbvielfalt punkten. Da kann das Mikrofon passend zum Bühnenoutfit gewählt werden.

Details

Viele, viele bunte Mikrofone

Gäbe es die Vorsilbe „knatsch“ für das Adjektiv „bunt“ nicht – ich hätte sie bestimmt in genau dem Moment erfunden, als ich das M80 aus seiner Pappverpackung geholt habe. Es war gewissermaßen ein Blindflug: Weil wir schon genug schwarze, graue und silberne Mikros im Test hatten, hatte ich beim deutschen Vertrieb Klemm Music darum gebeten, mir für das Review ein farbiges Mikrofon einzutüten, wohlwissend, dass es eine ganze Palette an optionale Farben gibt, die nur 10 Euro Aufpreis kosten. „Welche Farbe darf es denn sein?“, wurde ich gefragt und habe gebeten, mich einfach mal zu überraschen. Neben den „Solid Color“-Mikes gibt es auch Gold, Silber und Holztöne. Übrigens, wen es beruhigt: Das M80 gibt es auch in Schwarz mit chromsilbernem Korb sowie komplett in Schwarz. Welche Farbe es denn auch sei: Auf die Liste der zehn schönsten Mikrofone wird es das M80 wohl genauso wenig schaffen wie das Beyerdynamic M88 oder das Soyuz SU-019.  

Fotostrecke: 5 Bilder Nicht nur der Korpus, auch der Grill ist lackiert – aber man kann es auch anders bestellen.

Mikrofongehäuse ist abgeflacht

Bis auf die Farbe gibt sich das Telefunken jedoch durchaus standardmäßig: Das konische Handteil ist aus solidem Messing, der Korb wird aufgeschraubt. Allerdings ist der Griff nicht rund im Querschnitt, sondern stellenweise abgeflacht. Dadurch rollt es im nicht per Kabel verbundenen Zustand nicht von Cases oder Bühnenrändern (… ist wohl jedem mit einem SM58 oder 57 schon passiert…), außerdem greift man es eher so, dass das Logo zu sehen ist – und dieses ist ein wichtiges Kapital des Unternehmens.  

Fotostrecke: 5 Bilder Der Clip gehört – genau wie eine Kunstledertasche – zum Lieferumfang.

Typisch für ein dynamisches Gesangsmikrofon

Wirkliche Neuerungen im Mikrofonbau sind ungefähr so selten wie im Trommelbau, insofern erhält man mit dem Kauf eines M80 solide, althergebrachte Technik. Der Wandler arbeitet nach dem dynamischen Prinzip, die Schallwege sind so konstruiert, dass das Mic eine Supernierencharakteristik aufweist. Zudem sei der Nahbesprechungseffekt reduziert, wodurch das Signal weniger zum Überbassen neige, so der Hersteller. Die weiteren Daten sind schnell genannt: Mit 1,54 mV/Pa liegt der Übertragungsfaktor im absolut typischen Bereich, auch dass der obere Grenzwert des Pegel-Frequenzgangs mit 18 kHz angegeben wird, ist keine Besonderheit. Die Überzeichnung des Bereichs von 5 bis 10 kHz ist allerdings beachtlich, genauso der schmalbandige Einbruch um 90 Hz. Dass ein Grenzwert für ein dynamisches Tauchspulenmikrofon angegeben wird (hier 135 dB(SPL) für 1% THD), ist eher ungewöhnlich, da dieser Typus üblicherweise sehr unempfindlich ist.

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