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Telefunken M81-SH Test

Mit seinem ersten dynamischen Mikrofon im Handheld-Format, dem M80, hat Telefunken einen echten Hit gelandet. Der Schallwandler wurde schnell zur Alternative als Gesangs-, aber besonders als Nahmikro für Toms, Snares und Percussion. Beflügelt vom Erfolg, erweiterte man die Reihe, mittlerweile gibt es das Modell auch als verkürzte Version und als M81 mit leicht verändertem Frequenzgang. Dieses Mikrofon haben wir heute in der Drumset-freundlichen „Short“-Ausführung zum Test vorliegen. Was das Telefunken M81-SH Low Profile kann, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Quick Facts zum Telefunken M81-SH

  • Tauchspulenmikrofon
  • Superniere
  • Shortbody-Version des Telefunken M81
  • zwei Halterungen und Kabel im Lieferumfang

Ungewöhnlich: zwei verschiedene Halterungen und 5-Meter Kabel

Wie so viele Konkurrenten auch, kommt das M81-SH in einem Nylontäschchen zum Soundfreund. Erstaunlich ist jedoch, was noch im Karton liegt. Statt einer Halterung gibt es hier derer zwei. Eine davon ist der weitverbreitete, flexible „Plastikhaken“, welcher an Metallspannreifen befestigt wird. Bei der anderen handelt es sich um eine aufwendigere Metallkonstruktion, welche mithilfe einer Flügelschraube nur am oberen Flansch montiert wird. Der Vorteil: Sie ist damit einer eventuell vorhandenen Freischwingaufhängung nicht im Weg. Ebenso praktisch wie ungewöhnlich ist auch die Zugabe eines qualitativ hochwertigen Kabels mit rechtwinkligem XLR-Stecker auf der Mikrofonseite.

Unter dem Korb arbeitet die gleiche…
…Supernierenkapsel wie im M81.
Das ist in der Nylontasche drin: zwei Halter, Kabel und M81-SH

Das Mikrofon selbst ist eine verkürzte Version des M81, technisch ist es identisch. Die Bauform ergibt besonders am Drumset Sinn, der geknickte Kabelstecker kann dazu weitere, wertvolle Zentimeter herausholen, wenn es auf die Positionierung in engen Räumen zwischen Trommeln und Becken ankommt. 12,5 Zentimeter misst der grau lackierte Metallkorpus des M81-SH, unter dem Korbgitter arbeitet eine Supernierenkapsel mit 1,54 mV/Pa Empfindlichkeit und einem Frequenzgang von 50 bis 18000 Hertz. Das Frequenzdiagramm zeigt einen Hügel in den unteren Mitten zwischen 200 und 400 Hertz, im Präsenzbereich zwischen 3000 und 6000 geschieht Ähnliches, allerdings weniger ausgeprägt als beim M80. Salopp ausgedrückt, könnte man von mehr Schub untenrum und weniger obenrum sprechen. Gute Voraussetzungen für ein Tom-Mikro. Mal hören, was das Testgerät dort und auch an der Snaredrum kann.

Ein Blick auf die Rückseite des M81-SH.
Dürfte nicht nur Tonleute freuen: zwei Halterungen für unterschiedliche Spannreifensituationen.

So klingt das Telefunken M81-SH an den Toms und der Snaredrum

Da ich das Testmikro zusammen mit dem DC6 Drumkoffer im Studio hatte, konnte ich beide Toms meines Oriollo Aluminium-Sets gleichzeitig aufnehmen, als Vergleichsschallwandler kommen ein EV N/D 468 am 12er und ein EV N/D 868 am Floortom zum Einsatz, beim Toms-Vergleichsbeispiel verwende ich AKG C214 Overheads, bei allen anderen schweben Telefunken M60 FET Stäbchen über dem Drumset. Schon bei der Montage kann das M81-SH punkten. Die Metallhalterung ermöglicht das, was dem Plastikhaken nicht gelingt, nämlich die Montage dort, wo ein RIMS-Halter im Weg ist. Dafür gibt es Pluspunkte speziell für den Live-Betrieb. Klanglich geht es ebenfalls sehr ansprechend zu, denn das Telefunken M81-SH Low Profile liefert die detaillierten, transparenten Mitten, die man bei Toms hören möchte. Das gilt auch für das Floortom, wobei das N/D 868 in Sachen Bass im Vorteil ist. Dies läßt sich jedoch mit etwas EQ auch mit den M81 problemlos ausgleichen.

Wirklich toll gefällt mir das Testmikro auch an der Snaredrum (93er Tama Artwood 14“ x 5,5“), wo es dem Beyerdynamic M201 Referenzmikrofon erstaunlich ähnlich klingt. Sieht man von einem minimal geringeren Nahbesprechungseffekt mal ab, musste ich beim Beurteilen der Files zweimal hinhören. Gleichzeitig wirkt es obenrum etwas weniger spritzig als das M80, auf dem es basiert. Auch die Übersprechungen sind von neutraler Qualität und tragen zu einem sauberen Gesamt-Sound bei.

Audio Samples
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M81-SH an beiden Toms, im Mix M81-SH an beiden Toms, solo Electro-Voice N/D 468 und 868 and den Toms, im Mix Electro-Voice N/D 468 und 868 and den Toms, im Mix Snare, im Mix Snare, solo Beyerdynamic M201, Snare, im Mix Beyerdynamic M201, Snare, solo

Test des Telefunken M81-SH: Fazit

Wie das Telefunken M80 kann auch das später vorgestellte Telefunken M81, hier in der kürzen SH Version, auf ganzer Linie überzeugen. Es ist robust gefertigt und klingt an den getesteten Schallquellen gleichermaßen detailliert und druckvoll. Auch die kurze Bauform sowie die Ausstattung mit gleich zwei Halterungen, erweitern die Positionierungsoptionen erheblich. Dass sogar noch ein gut verarbeitetes Kabel mit geknicktem Stecker dabei ist, rundet die Idee der einfachen Anordnung ab. Billig ist das Teil nicht, aber ihr erhaltet einen sehr guten Instrumenten-Allrounder.

  • Tauchspulenmikrofon
  • Richtcharakteristik: Superniere
  • Empfindlichkeit: 1,54 mV/Pa
  • Impedanz: 325 Ohm
  • Lieferumfang: Nylontasche, 2 x Halterungen, 5-Meter Kabel, Anleitung
  • Webseite: telefunken-elektroakustik.com
  • hergestellt in: USA
  • Preis: € 329,– (Straßenpreis am 26.10.2024)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • transparente, detaillierte Sounds an Toms und Snaredrum
  • umfangreiches Zubehör mit zwei Haltern und Kabel
  • sehr gute Verarbeitung
Contra
  • nicht sonderlich preiswert
Artikelbild
Telefunken M81-SH Test
Für 329,00€ bei
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Review Tom-/Snare-Mic

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