DETAILS
Frontpanel
Mit nur zwölf Tastern präsentiert sich die Front des AX-100 MK II überaus spartanisch. Die Frage, ob mit einer chronisch knopfarmen Benutzeroberfläche auch zwangsläufig ein unkompliziertes Handling einhergeht, lassen wir hier noch unbeantwortet. Dazu aber später mehr.
Wir starten unseren Trip über das Panel ganz links mit der Eingangsbuchse, die mit einem 13-Pin-Kabel statt einem mit Klinke direkt mit einem kompatiblen Controller (am Instrument) verbunden wird. Übrigens kann auch das „herkömmliche“ Signal eines magnetischen oder piezophonischen Pickups über das Spezialkabel transportiert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Klinkenausgang der Gitarre mit dem entsprechenden Klinkeneingang am Controller verbunden ist.
Neben dem Gitarreneingang für das 13-polige Kabel liegt der Kopfhörerausgang, dessen Signalstärke mit einem separaten Regler individuell justiert werden kann. Der Kontrast des großen LC Display lässt sich mit dem Display Contrast Regler an alle erdenklichen Lichtverhältnisse anpassen.
Neben dem Gitarreneingang für das 13-polige Kabel liegt der Kopfhörerausgang, dessen Signalstärke mit einem separaten Regler individuell justiert werden kann.
Der Kontrast des großen LC Display lässt sich mit dem Display Contrast Regler an alle erdenklichen Lichtverhältnisse anpassen. Neben dem Display wartet ein Tastenfeld mit den sechs lebenswichtigen Funktionstasten: Global, Preset, Utility, Chain, Store und Edit. Der jeweils aktivierte Taster wird mit einer kleinen LED beleuchtet. Die Menü-Auswahl innerhalb eines aktivierten Funktionstasters erfolgt mit Hilfe von zwei Parameter-Buttons (plus und minus). Werte werden mit Value (plus oder minus) verändert. Mit der benachbarten Enter-Taste lassen sich weitere Ordner öffnen. Exit schließlich führt zurück zur Oberfläche. Letzter Stop auf dem Panel-Trip ist der Power Switch (ON/OFF).
Soweit der oberflächliche Blick. Jetzt zu den …Details
DETAILS 2
Mit den Settings im Global-Modus werden sämtliche Grundsatzentscheidungen getroffen. Das Wichtigste: Der AX-100 akzeptiert nicht nur Gitarren, sondern auch Viersaiter wie Bässe, Violinen oder Celli. Weil der hexaphonische Pickup als Sender jede Saite separat digitalisieren kann, stellt der AX-100 als Empfänger die durchaus berechtigte Frage, wie viele und welche MIDI-Kanäle von insgesamt 16 er für den Datenfluss bereitstellen soll.
Selbstverständlich werden Viersaiter und Sechssaiter individuell bedient und auch Tieftöner (Bässe) und Hochtöner (Gitarren oder Violinen) bekommen einen sehr persönlichen Service.
Weitere bis zu sechs MIDI-Kanäle werden für den umfangreichen Hold Modus mit dem integriertem Arpeggiator reserviert. Der eingebaute Drum-Sequenzer mit zehn GM und XG-Sound kompatiblen Drumkits beansprucht einen weiteren Kanal. Auch die Pitch-Bend Daten werden über einen separaten MIDI-Kanal gesendet. Zusätzlich dazu lassen sich im Global-Modus zwei EXP-Pedale konfigurieren.
Das Global-Menü wird auch für die Feinstimmung ausgewählt. Abweichungen von der Norm (440 Hz) sind bis zu plus/minus 99 Cent möglich. Gitarristen mit hartem oder weichem Anschlag können sich freuen, dass sich auch der Level für die Eingangsempfindlichkeit individuell einstellbar lässt – und das sogar separat für jede einzelne Saite.
Mit einem sanften Druck auf den Preset-Button taucht man in die farbenfrohe Klanglandschaft des AX-100 ab und kann sämtliche Sounds aufrufen. Das Display zeigt den Namen des aktiven Soundprogramms mit der entsprechenden Patchnummer. Insgesamt lassen 128 vorprogrammierte, aber unveränderliche Werkseinstellungen und 128 programmierbare Speicherplätze (Preset 1 – 128) aufhorchen. Sämtliche Presets – insgesamt 256 – werden per Value-Taster ausgewählt, oder aber genauso gut mit den Tastern am Controller.
Im Soundarchiv befindet sich alles, was das Herz begehrt: 10 Piano Sounds, 7 Orgel Sounds inklusive Akkordeon, 5 Gitarrensounds, 6 Basssounds (Fretless Bass, gezupfter Kontrabass, Slap-Bass usw.), 8 Stringsounds (orchestrale Sounds, Violine, Cello, gestrichener Kontrabass, Viola) 4 Blechbläser, 6 Holzbläser, 10 sägende Synth Leads (u.a. Oberheim), 6 Ethnosounds und viele Kombisounds, unter anderem ein beeindruckendes Preset mit dem Namen „Jazz Trio“, das Walking Bass mit einem Becken kombiniert. Die 128 Werkeinstellungen – alle in Stereo – sind bei Auslieferung mit den 128 freien Speicherplätzen identisch. So sind die beiden Presets Nummer 2, PianoMellow und Nummer 130 erst mal „baugleich“, wobei die Nummer 2 später modifiziert werden kann. Das liebevoll zusammengestellte Klangmaterial stellt mit einer 128-stimmigen Polyphonie genügend Stimmenreserven zur Verfügung.Beim Einschalten des Gerätes befindet sich der Axon automatisch im Preset-Mode.
Chain bietet die Möglichkeit, die besten Sounds zu selektieren und für die Performance in Reihe zu schalten. Mit einem Fußschalter, der am Chain-Eingang auf der Rückseite des Geräts angeschlossen wird, kann man sich dann konsequent durchs Angebot zappen. Der hierfür nötige Switch ist allerdings nicht im Lieferumfang der Basisversion enthalten.
Im Utility-Mode können gelungene Programmings und alle Systemparameter (SysEx) zum externen Computer gesendet werden.
Alle Parameter eines Sounds lassen sich anschließend mit dem mitgelieferten Softwareeditor bequem am Windows-Rechner oder am Mac editieren.
Selbstverständlich kann der AX-100 die Daten anschließend auch wieder brav einlesen. Außerdem können im Uility-Modus die Namen der Patch-Programme verändert werden. Auch das Design des Displays lässt sich hier individuell anpassen.
Die sekundären Parameter lassen sich individuell für jeden Sound im Edit-Modus modifizieren: Lautstärke, Hallanteil, Intensität des Chorus, das Stereobild (Pan Position), die Geschwindigkeit der Tonansprache (Attack Time), der Dynamikumfang eines Tones (Sensitivity), Geschwindigkeit und Tiefe des Vibrato, die Geschwindigkeit der Ausklingzeit, das Verhalten beim Saitenziehen (Glissando oder Stufen) und so weiter. Darüber hinaus kann das Signal durch ein Pitch-Transpose auf jede gewünschte Stufe gebracht werden.
Ein besonderes Schmankerl wird mit der Funktion Pick Control angeboten.
Der AX-100 MKII ist in der Lage, zwei unterschiedliche Anschlagspositionen am Steg und am Hals zu erkennen. Ordnet man diesen Positionen unterschiedliche Werte eines ausgewählten Controllers zu, so kann die rechte Hand durch eine einfache Positionsveränderung sämtliche Controller (Modulation, Portamento, Volume, Balance, Panorama, Expression usw.) in Bewegung bringen.
Zusätzlich dazu hat man im Edit-Modus die Möglichkeit, die komplette Mensur in verschiedenartige Splitzonen zu segmentiert. Jeder Zone kann anschließend eine andere Klangfarbe zugeordnet werden. Folgende drei Möglichkeiten kommen in Betracht:
1. Bund-Splitting
Das Griffbrett wird in zwei Abschnitte aufgeteilt. Jeder Abschnitt wird mit einem frei wählbaren Sound instrumentiert. Die Bünde, die die beiden Abschnitte definieren, sind frei wählbar.
2. Saiten-Splitting
Die sechs Saiten können in drei Zweiergruppen oder in zwei Dreiergruppen zusammengefasst und anschließend jeweils mit einem eigenen Sound-Preset belegt werden. Beispiel: E- und A-Saite erklingen als Kontrabass, D- und G-Saite steuern einen Pianosound an und H- und E-Saite spielen die Melodie mit dem Klang einer Violine.
3. Anschlagspositions-Splitting
Beim Anschlagspositions-Splitting (Pick Split) werden drei Zonen entsprechend den drei Pickups auf einer E-Gitarre auf dem Body der Gitarre definiert. Jede Zone lässt sich mit einem frei wählbaren Sound instrumentieren. Schlägt man in der Nähe des Stegs an, kann so beispielsweise eine Orgel erklingen, in der Nähe des Halses Streicher
Durch die Kombination der drei Möglichkeiten kann die Mensur, rein rechnerisch, in zwölf Spielbereichszonen sogar multitimbral unterteilt werden.
Ein weiteres Highlight des Axon ist die Hold-Funktion, die ebenfalls im Preset Modus editiert wird. Hier ist besonders der Arpeggiator hervorzuheben, der Harmonien in Tonfolgen zerlegt. Man spielt einen Akkord, drückt den Fußschalter und der Arpeggiator macht automatisch eine Sequenz daraus. Während der Sequenzer rollt, kann schon der nächste Akkord gespielt werden und mit einem Knopfdruck geht´s dann ab zum nächsten Arpeggio. Coole Sache! Die Geschwindigkeit und die jeweils zugrunde gelegte Rhythmik lassen sich frei programmieren.
Ob man den integrierten Drumcomputer voll ausnutzen möchte und ob man ihn überhaupt braucht, sei dahingestellt.Tatsache ist, dass er zur Verfügung steht. Und wie heißt es so schön: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.Es gibt einen Pattern-Modus, mit dem man neue Rhythmen programmieren kann und einen Song-Modus, der die verschiedenen Pattern in die richtige Reihenfolge bringt. Die Programmings werden im Uility-Modus vorgenommen. Zehn kraftvolle Drumkits und ein SFX-Kit stehen zur Auswahl. Natürlich sind alle Sounds sowohl GM als auch XG kompatibel. Das Programm lässt sich mit einem separaten Fußschalter starten und stoppen.
Die Rückseite
Mit zwei Klinkenausgängen (Soundboard Left / Right) kann das Stereo-Signal des AX-100 an einen Mixer, zwei Aktivboxen oder einen Keyboardverstärker übergeben werden. Für alle Synth-Sounds wäre natürlich eine neutrale Verstärkung mit Hochtöner ideal.
Ist nur der rechte Ausgang belegt, wird ein Monosignal ausgegeben. Bei der Verwendung einer Stereoklinke kann auch über den linken Ausgang ein Stereosignal abgegriffen werden. Die MIDI-Abteilung ist mit den drei obligatorischen Schnittstellen In, Out und Thru vertreten, sodass sich der AX-100 auch über eine externe Soundmaschine wie Hardware Sequenzer, Sampler oder Synthies ansteuern lässt, beziehungsweise auf externe Sounds zurückgreifen kann.
Gleich zwei verschiedene Expression-Pedale, die nicht zum Lieferumfang gehören, können an die beiden Buchsen EXP1 und EXP2 angeschlossen werden. Glissandi, Pitch-Bendings und Modulationen lassen sich so mit den Füßen auslösen – da muss man unweigerlich an die beiden Wheels eines Synthesizers denken.
Mit dem Chain-Switch, der in der Singleversion ebenfalls nicht zum Lieferumfang gehört, lassen sich die selektierten Sounds eines Stücks sukzessiv per Fuß abrufen. Der Fußschalter für die Hold-Buchse wird in der kleinen und großen Version mitgeliefert. Mit einem Druck kann man Flächen stehen lassen und darüber ein Solo spielen oder den Arpeggiator in Front bringen.
Guitar Out ist sehr wichtig, wenn man auch das Signal des herkömmlichen Tonabnehmers nutzen möchte. Dieser Ausgang geht dann direkt in den Eingang eines zweiten Verstärkers oder Mixers. Vorher sollte man den Klinkenausgang der E-Gitarre mit dem Klinkeneingang am Controller verkabeln. Mit einem extrakurzen Patchkabel gibt es keinen Kabelsalat.
Jorge Galbassini sagt:
#1 - 12.06.2023 um 20:12 Uhr
Hallo mein Name ist Jorge Galbassini, ich whone in Frankfurt am main. ich Wollte nach dem Axon 100 von Terratec fragen.Ich würde gerne wissen, ob ich es persönlich testen kann machen, aber ich brauche Ihre Telefonnummer uns Adresse, Vielen Dank