Diese Kopfhörer-Kaufberatung hat einen wichtigen Anlass: Studio-Kopfhörer spielen eine zunehmend wichtigere Rolle, da akustisch optimierte Abhörumgebungen vor allem aus Budgetgründen immer seltener werden. Und im Homerecording spielt Akustik oft allenfallseine untergeordnete Rolle. Studio-Kopfhörer haben als alternatives Abhörwerkzeug einen so hohen Stellenwert wie nie zuvor.

Der Studiokopfhörer dient nicht nur dem Monitoring des Künstlers in der Aufnahmekabine, sondern wird immer mehr die Referenz für Produzenten und Engineers! Heutzutage wird zunehmend in den eigenen vier Wänden gearbeitet, statt in kommerziellen Studios. Allein aus Rücksicht auf Nachbarn und Lebenspartner verzichten viele Producer, Engineers und Musiker auf die dicken Abhörmonitore.
Empfehlungen Studio Kopfhörer
Ohne Umschweife – folgende offene Studio-Kopfhörer können wir empfehlen:

Der neue Beyerdynamic DT 1990 Pro MKII ist ein offener Studiokopfhörer, der laut Hersteller für das Mixing, Mastering und Editing konzipiert ist. Bei uns lest ihr, wie sich der Nachfolger des DT 1990 Pro im Test bewährt und welche Unterschiede es zum Vorgängermodell gibt!

Der Sennheiser HD 660S2 ist die überarbeitete Version des offenen Referenzkopfhörers HD 660S. Was macht der neue besser und für welche Zielgruppe könnte das neue Modell interessant sein?
Für dich ausgesucht

Der Audio-Technica ATH-R50x in diesem Test ist ein offener Kopfhörer, der wirklich erstaunt!
Das sind unsere Tipps, wenn es um geschlossene Studio-Kopfhörer geht:

AA präsentiert einen professionellen Studiokopfhörer für laute Umgebungen. In unserem Test erfahrt ihr, welche Talente der Hi-X60 sonst noch besitzt!

Adam Audio zum Zweiten: Der eigentliche Spezialist für Studiomonitore stellt seinen zweiten Kopfhörer vor. Wir haben den Adam Audio H200 im Test!

Superlux erweitert sein Portfolio um eine Pro-Variante des halboffenen Studiokopfhörers HD-330. Zudem wird der neue HD330 Pro mit zwei unterschiedlichen Impedanzen angeboten. Wir haben beide Varianten des Superlux Kopfhörers im Test!
Weitere Empfehlungen weiter unten im Artikel!
Welcher ist der beste Kopfhörer für das Studio?
Es gibt also viele Gründe, Kopfhörer im Studio zu benutzen. Und es gibt mindestens genauso viele Kopfhörer-Varianten. Für welchen Kopfhörer-Typ soll man sich entscheiden? Was unterscheidet die verschiedenen Kopfhörer voneinander? Welche sind besonders empfehlenswert?
Obwohl die Frage „Welcher ist der beste Kopfhörer für das Studio?“ ist die Antwort nicht unbedingt einfach. Doch zunächst sollte man einmal klären, was einen guten Studio-Kopfhörer ausmacht – und was eher zu vermeiden ist.
Wir haben einen Artikel, der sich mit den verschiedenen Aufgabenfeldern für Kopfhörer beschäftigt. Er zeigt, welche Kopfhörer gerne für das Mischen, das Monitoring, das reine Musikhören etc. verwendet werden. Hier die vereinfachte Kurzzusammenfassung:
Kopfhörer für das Producing | ohrumschließender, offener Kopfhörer |
Kopfhörer für das Producing in lauter Umgebung oder mit Personen im gleichen Raum | ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer |
Kopfhörer zum Editieren, Mischen und Mastern | besonders hochwertiger, ohrumschließender, offener Kopfhörer |
Kopfhörer zum Aufnehmen von Gesang und Instrumenten | ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer |
Kopfhörer für das Musikhören | ohrumschließender, offener Kopfhörer |
Kopfhörer für das Musikhören in lauter Umgebung oder mit Personen im gleichen Raum | ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer |
Kopfhörer für das mobile Musikhören | geschlossener Kopfhörer oder In-Ears, evt. wireless und mit Noise-Cancelling und Telefonie-Funktionen |
Kopfhörer für das DJing | ohraufliegender oder ohrumschließender, geschlossener Kopfhörer |

Ganz gleich, ob FOH-Engineer, Musiker oder Moderator, Monitoring per Kopfhörer ist bei Live-Events schon lange nicht mehr wegzudenken. Die Palette reicht vom ohrumschließenden geschlossenen Kopfhörer, der drahtlos mit guter Schallisolation für viel Bewegungsfreiheit bei der Sound-Bewertung sorgt, bis hin zu In-Ears, die sich mit ergonomischer Passform optimal den Gehörgängen anpassen und kabelgebunden Monitoring-Sound aus einem Bodypack-Receiver liefern.

DJ- und Lifestyle-Kopfhörer zum Musikhören, für die Kanzel, für Tablets, Controller, iPhone und Apps im großen Vergleichstest.

Sport und Musik: Das kann gut zusammenpassen. Damit man auch als Musiker, Producer und Tontechniker keine Krise beim Joggen bekommt, gibt es hier hilfreiche Tipps zum Kauf.
Offene oder geschlossene Kopfhörer?
Es gibt zunächst zwei grundlegende akustische Bauformen von Kopfhörern: geschlossene und offene Kopfhörer. Bei offenen Kopfhörern nimmt man die akustische Umwelt noch einigermaßen ungehindert wahr, bei geschlossen dagegen wird man von seiner Umgebung „abgekapselt“, es kommt also kaum Schall von außen an den Ohren an. Und umgekehrt werden Umstehende nicht durch Schall aus dem Kopfhörer gestört – das kann bei offenen Kopfhörern nämlich erheblich sein. Halboffen nennt man wiederum Kopfhörer, die sich zwischen beiden Extremen bewegen.
Offene Kopfhörer klingen im direkten Vergleich meist transparenter und räumlicher, erzeugen aber auch etwas weniger „Bassdruck“. Allerdings sind geschlossene Kopfhörer in den Tiefen dafür oft etwas weniger präzise. Und geschlossene Kopfhörer können das Gefühl des „Abgekapseltseins“ erzeugen, sodass man nicht so lange mit ihnen arbeiten mag.
Wenn die Umgebung ruhig ist und es niemanden stört, wird offenen Kopfhörern aus klanglichen Gründen oftmals der Vorrang gegeben – es gibt aber auch hervorragende geschlossene! Vorsicht aber bei Mikrofonaufnahmen: Um „Bleeding“ zu vermeiden, also dass Teile der Monitoringsignale (zum Beispiel: Click!) auf dem Mikrofon landen, sollten im Aufnahmeraum nur geschlossene Kopfhörer zum Einsatz kommen.


Ohrumschließende oder ohraufliegende Kopfhörer? Und was ist mit In-Ears?
Darüber hinaus unterscheidet man noch ohrumschließende und ohraufliegende Kopfhörer. Bei ohrumschließenden Kopfhörern sitzt der Schaumstoff auf dem Schädel und umschließt das komplette Außenohr. Bei ohraufliegenden Kopfhörern liegen die Hörer direkt auf den Ohrmuscheln auf. Sie sind dadurch meist etwas kleiner, leichter und handlicher, aber nicht jeder mag den dauerhaften Druck auf dem Ohr.
Es gibt auch noch In-Ear-Kopfhörer (auch: Ohrstecker, Ear-Buds oder Ohrhörer). Diese lassen sich nicht so leicht auf- und absetzen. Selten werden diese Modelle als Kopfhörer für das Tonstudio extra angeschafft, viele Engineers, Producer und Musiker benutzen sie aber, weil sie sowieso vorhanden sind – sei es, weil sie hochwertige Bühnen-In-Ears oder EarBuds wie die Apple Airpods besitzen und diese kennen.
Studio: Dynamischer Kopfhörer, Elektrostat oder Magnetostat?
Wenn von dynamischen Kopfhörern die Rede ist, sind meistens sogenannte Tauchspulen-Kopfhörer gemeint. Bei diesen wird die Kopfhörermembran über aufgeklebte Metallspulen in einem Magnetfeld bewegt. Diese Spule macht die Membran etwas schwerer, was sie in der freien Bewegung hindert. Eine sehr leichte Membran bieten Elektrostaten, bei denen die Membran Teil eines Kondensators ist. Membranbewegungen werden so durch elektrostatische Anziehungskräfte und nicht mit der Lorentzkraft vollzogen. Elektrostatische Kopfhörer wie der Stax SRS-2050 sind sehr detailliert, allerdings recht hochpreisig und eher selten anzutreffen. In letzter Zeit sind aber besonders Magnetostaten in den Vordergrund getreten. Der Artikel Schallwandler von Kopfhörern erklärt alle Unterschiede ganz genau. Wichtig zu wissen: Die Entwicklung im Kopfhörersegment hat dafür gesorgt, dass es heute sehr detailreiche und hochwertige dynamische Studio-Kopfhörer zu kaufen gibt!
Technische Daten von Kopfhörern
Die technischen Daten von Studio-Kopfhörern sind oft nicht für alle sehr einfach zu verstehen. Es bringt auch recht wenig, nackte Zahlen gegeneinander auszuspielen wie bei einem Quartett. Was Impedanz, Empfindlichkeit und dergleichen aussagen, erklärt der verlinkte Artikel aber sehr verständlich.
Wie muss ein Studio-Kopfhörer „klingen“?
Eine Abhörmöglichkeit sollte nach Meinung vieler Producer und Engineers möglichst neutral sein. Wichtig ist, dass Details herausgehört werden können, zum Beispiel Knackser, der genaue Klang des Attackbereichs eines Signals oder die präzise Tonhöhe. Je weniger färbend ein Kopfhörer ist, desto besser ist er als Analyseinstrument geeignet, mag dann aber schnell auch nicht sehr aufregend klingen. Und wenn ein Studio-Kopfhörer besonders viel Bass oder besonders wenig Schärfe produziert, ist das noch lange kein Ausschlusskriterium: Wichtig ist es, ihn zu kennen und einschätzen zu können. Außerdem darf man nicht vergessen: Hören ist durchaus individuell – im Zweifel heißt es also ausprobieren und selbst entscheiden!
Wie viel Geld muss man für einen guten Studio-Kopfhörer ausgeben?
Es ist nicht nur der Klang, der entscheidend ist. Auch der Sitz ist bei Studio-Kopfhörern wichtig, wenn man ihn stundenlang auf den Ohren hat. Und es gibt weitere Kriterien, darunter die Frage nach dem Lieferumfang (Softcase? verschiedene Kabel?), möglicher Ersatzteillage, dem Herstellungsort und sogar der Look.
Wer mehr Geld zur Verfügung hat, sollte sich unbedingt den Artikel Die besten Headphones für Mix und Mastering ansehen! Dort findet sich die Crème de la Crème der Studio-Kopfhörer!

Kopfhörer sind unentbehrliche Helfer bei unterschiedlichen Aufgaben im Home- und Profi-Studio. Manche Modelle trifft man seit Jahren, teilweise sogar seit Jahrzehnten, immer wieder an. Um welche Klassiker handelt es sich?

Ihr sucht einen Kopfhörer für das Producing oder zum Musikhören bis 200 Euro?

Ihr müsst Equipment zum Musik Produzieren anschaffen und wisst nicht, was davon zuerst? Wir haben die passenden Tipps!
Weitere empfehlenswerte Studio-Kopfhörer

Warm Audios Kopfhörer-Debüt verspricht „Studio Headphones For Tracking, Mixing, Monitoring & Critical Listening“. Wir haben dem Warm Audio HeadRoom auf den Zahn gefühlt, ob diese selbstbewusste Aussage tatsächlich zutrifft. Hier geht es zu unserem Review!

Der Audio-Technica ATH-R70xa ist klanglich eine kleine Offenbarung. Und ruft trotz Made in Japan einen fairen Preis auf. Empfehlung!

Fostex aktualisiert seine RP-Serie um den halboffenen Studiokopfhörer T50RPmk4. Ein empfehlenswertes Profi-Tool? Lest das Review!

Audeze MM-100 im Test: Der amerikanische Spezialist für magnetostatische Kopfhörer hat mit dem neuen MM-100 einen vergleichsweise günstigen Studiokopfhörer im Programm. Wie er sich in der Praxis schlägt, lest ihr bei uns!

Austrian Audio erweitert seine Produktpalette um einen preiswerten geschlossenen Studiokopfhörer. Wir haben den Hi-X20 getestet und verraten euch, ob es sich um eine interessante Alternative zu den etablierten Konkurrenzmodellen handelt!

Sennheiser HD 490 Pro und HD 490 Pro Plus – Sennheisers neuen Studiokopfhörer gibt es in zwei Verkaufsvarianten. Was es damit auf sich hat und wie heiß das neue Pro-Modell ist, lest ihr bei uns!

the t.bone HD 515 im Test: Was kann man von einen Studiokopfhörer erwarten, der kaum mehr kostet als zwei Big Mac Menüs und eine 6er Portion Chicken McNuggets? Die Antwort findet ihr in unserem Review!

Der Sennheiser HD 660S2 ist die überarbeitete Version des offenen Referenzkopfhörers HD 660S. Was macht der neue besser und für welche Zielgruppe könnte das neue Modell interessant sein?

Superlux erweitert sein Portfolio um eine Pro-Variante des halboffenen Studiokopfhörers HD-330. Zudem wird der neue HD330 Pro mit zwei unterschiedlichen Impedanzen angeboten. Wir haben beide Varianten des Superlux Kopfhörers im Test!

Der offene Kopfhörer von Neumann kann trotz einiger Besonderheiten, die nicht jedem gefallen werden, überzeugen.

Isidora sagt:
#1 - 24.03.2015 um 23:07 Uhr
Ich habe mir vor kurzen geschlossene Kopfhörer von der Firma AKG gekauft und bin damit sehr zufrieden. Es passt zu meinen Anwendungsbereich! Ich kann euch ein Beitrag zum Thema geschlossene Kopfhörer wärmstens empfehlen.http://www.derneuemann.net/...Lg
Isidora
Lecker Pfannkuchen sagt:
#2 - 28.04.2019 um 23:16 Uhr
Es ist immer die Frage, will ich möglichst lineare analytische Kopfhörer oder spezialisten. Ich habe in meinem Raum ein Problem mit exakt 120 Herz, subbass ist immer schwierig und die höhen oberhalb vom 10k... Ich Modell gefunden welches, wie die Faust aufs Auge hierfür passt. Ansonsten kenne ich mittlerweile nur 2 Kopfhörer die ich hier wirklich gerne für analytisches Hören mag (immer trotzdem Geschmackssache, klar) der Beyerdynamic 1990 und vorne liegt der Sennheiser hd 650 (deutlich besser als der teurere hd 800, gäbe es den hd 800 mit den Innereien des hd 650 wäre das schon sehr fein aber die Polster müssten die beim hd 800 auch überarbeiten :D ) ...
Francesco S. sagt:
#3 - 11.11.2020 um 22:41 Uhr
Wieder einmal ein super Artikel, ganz großes Lob.
Lese hier immer wieder gerne. Derzeit suche ich auch einen neuen Kopfhörer, dieser Test hat mich schonmal ein Stückchen weiter gebracht.
Weiter so und Beste Grüße
saad khan sagt:
#4 - 16.11.2021 um 13:24 Uhr
Ich habe diesen Artikel gelesen, bevor aber ich war verwirrt, die Kopfhörer zu kaufen.Aber nach der Lektüre Ihres Artikels jetzt habe ich Soundcore Liberty Air 2 Pro gekauft