Das richtige Metronom für Schlagzeuger – auf der Bühne und für Timing-Übungen im stillen Kämmerlein. Damit ihr das für euch passende Tool findet, präsentieren wir euch als Entscheidungshilfe hier die Übersicht mit allen relevanten Modellen. In ausführlichen Einzeltests prüfen wir die kleinen Taktgeber auf Hertz- und Beatfrequenz.
- Die Stilvolle: Tama RW30 Rhythm Watch
- Der Rhythmuszwerg: Boss DB-30
- Der Dauerbrenner: Tama RW200 Rhythm Watch
- Das Ausstattungsmonster: Boss Dr. Beat DB-90
- Der Preisbrecher: Korg MA-1
- Der Allrounder: Boss Dr. Beat DB-60
- Das Preis-Leistungs-Wunder: Millenium RW500
- Der Exot: Korg KDM-2
- Der Pseudo-Laptop: Korg LMA-120
- Fazit
Tick tack tick tack tick tack… Drohend und scheinbar endlos schlägt das Pendel von links nach rechts und wieder zurück. Nicht nur Klavierschüler bekommen Schweißausbrüche bei dieser Vorstellung, auch wir Drummer mussten bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch mit den an Miniatursärge erinnernden „Taktellen“ der Firma Wittner vorlieb nehmen, wenn es darum ging, die Rudiments akkurat in die Practice Pads zu hämmern. Gut, dass in den heutigen Zeiten vollcomputerisierter Live-Gigs, bei denen Timingfestigkeit eine der wichtigsten Anforderungen an den Drummer darstellt, die Auswahl an Metronomen förmlich explodiert ist. Wir haben uns für euch die interessantesten Modelle mal genauer angesehen.
Die folgende Tabelle mit der Kurzübersicht sämtlicher Testmodelle gibt es hier in großer Auflösung als PDF zum download.
Alle Modelle im Kurz-Check
Die Stilvolle: Tama RW30 Rhythm Watch
Deutlich günstiger als die bewährte RW200 ist die neue RW30 Mini Rhythm Watch von Tama. Für 30 Euro bekommt man ein gut klingendes und sinnvoll konzipiertes Gerät mit kompakten Abmessungen. Wenngleich die Ausstattung sich auf das Wesentliche konzentriert und auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet, kann sich die RW30 durch die vielseitigen Beat/Pattern-Kombinationsmöglichkeiten und das beleuchtete, klare Display sogar locker gegen die Konkurrenz behaupten.
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Der Rhythmuszwerg: Boss DB-30
Dass es gute Beats auch im Spielkartenformat gibt, zeigt der kleinste Vertreter unseres Metronom- Testmarathons. Neben einer großen Auswahl an Patterns bietet die kleine schwarz-blaue Kiste auch eine Stimmton-Funktion, falls der Herr Gitarrist seinen Tuner mal wieder nicht dabei hat. 31 Euro kostet das Boss DB-30 im Laden – nicht gerade wenig, wenn man bedenkt, dass man mit dem Korg MA-1 für weniger als die Hälfte einen ähnlichen Funktionsumfang bekommt.
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Der Dauerbrenner: Tama RW200 Rhythm Watch
Mit der Tama RW100 Rhythm Watch fing vor 20 Jahren alles an. Als robustes, zuverlässiges Metronom speziell für Drummer hatte sich das Gerät damals in Windeseile etabliert und steht mit der Bezeichnung RW200 in der dritten Generation im Laden. Zielgruppe sind ganz klar Drummer, die viel unterwegs sind und bei Auftritten einen zuverlässigen Begleiter brauchen, der über spezielle Live-Features verfügt. Zu nennen wäre hier vor allem der Stage Modus, den es in dieser Form bei keinem anderen Gerät gibt. 94 Euro kostet die Neuauflage dieses Klassikers im Laden.
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Das Ausstattungsmonster: Boss Dr. Beat DB-90
Mit einer umfangreichen Rhythm Coach Funktion, internen Drumsounds und -Patterns, 60 Speicherplätzen, davon 10 für Referenztöne und zahlreichen Anschlussmöglichkeiten kann man das knapp ein Pfund schwere Boss DB-90 kaum mehr als bloßes Metronom bezeichnen. Auf der Bühne kann das Gerät seine Stärken am besten ausspielen, allerdings will die Vielfalt auch – im wahrsten Sinne des Wortes – erkauft werden: 144 Euro stehen auf dem Preisschild im Laden.
Der Preisbrecher: Korg MA-1
Das günstigste Gerät im Test, das Korg MA-1, kostet mit 9,90 Euro weniger als eine Kinokarte und erweist sich dennoch als absolut taugliches, gut ausgestattetes Metronom. Mit zehn Taktarten, acht Rhythmus-Patterns und einer Stimmtonfunktion sowie einer grafischen Tempodarstellung bietet das in zwei verschiedenen Farben erhältliche Gerät im Scheckkartenformat alle essentiellen Features. Mittlerweile wurde das MA-1 aus dem Korg-Programm gestrichen.
Der Allrounder: Boss Dr. Beat DB-60
Der kleinere Vertreter der Dr. Beat Reihe hat sich einige Features von seinem großen Bruder abgeschaut, zum Beispiel die Möglichkeit, Patterns zu speichern und miteinander zu verketten, die Mischbarkeit verschiedener Notenwerte sowie die umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten von Rhythmen und Metren. Dabei kostet das DB-60 mit 67 Euro nur etwa halb so viel wie das Flaggschiff. Mittlerweile wurde das DB-60 allerdings aus dem Boss-Programm gestrichen.
Das Preis-Leistungs-Wunder: Millenium RW500
Ein ganz anderes Konzept liegt dem Millenium RW-500 Rhythmpumper zugrunde. Offenbar hat man sich hier stark an der großen Tama Rhythm Watch orientiert und einige Features wie den „Notenmixer“ vom Klassiker übernommen. Und der Funktionsumfang geht in einigen Bereichen sogar über das Original hinaus. Abstriche müssen bei der Verarbeitung gemacht werden, und auch das ewige Zurückspringen an den Taktanfang bei Tempoänderungen ist ein klarer Minuspunkt. Allerdings ist der Preis des Rhythmpumper mit 35 Euro äußerst günstig, und bei adäquater Behandlung kann man an diesem Gerät auch sicher lange seine Freude haben. Mittlerweile wurde der RW500 allerdings aus dem Millenium-Programm gestrichen.
Der Exot: Korg KDM-2
Schon rein optisch fällt das eigenwillig geformte Gehäuse des in einigen Details nicht ganz ausgereiften Korg KDM-2 aus dem Rahmen dieses Testmarathons. Grund dafür ist der Resonanzkörper, der den akustischen Sound verbessern soll. Da wir Drummer aber bekanntlich sowieso lieber zum Kopfhörer greifen, zahlt sich dieser Vorteil eher für Klavierschüler aus. 33 Euro lautet die fällige Investition für dieses Gerät. Mittlerweile wurde das KDM-2 allerdings aus dem Korg-Programm gestrichen.
Der Pseudo-Laptop: Korg LMA-120
Wie ein zu heiß gewaschener Laptop sieht er aus, der Korg LMA-120 mit aufklappbarem Display. Durch die lustige Hüpfball-Grafik, genannt „Dirigenten-Modus“, unterscheidet sich das Gerät von den restlichen Vertretern des Testmarathons. Für einen Ladenpreis von 25 Euro bekommt man ein gut ausgestattetes Gerät, das, neben einer Stimmtonfunktion und einem Timer, sogar über einen Netzteilanschluss verfügt. Mittlerweile wurde das LMA-120 allerdings aus dem Korg-Programm gestrichen.
Fazit
Die neun Kandidaten aus unserem Metronom-Testmarathon decken in Bezug auf Qualität, Ausstattung und Preis eine enorme Bandbreite ab. Gerade mal 9,90 Euro kostet das günstigste Exemplar und etwa das 15-fache das teuerste Gerät im Test. Dafür kann letzteres natürlich weit mehr als bloß den Takt vorgeben. Steht eine Kaufentscheidung bevor, so sollte man sich zuerst überlegen, ob das Metronom vorwiegend im Proberaum oder auf der Bühne eingesetzt werden soll. Bühnenmetronome sollten auf jeden Fall über eine Display-Beleuchtung und natürlich einen Netzteilanschluss verfügen, damit dem kleinen Taktgeber nicht plötzlich im entscheidenden Moment die Puste ausgeht. Braucht man zum Einzählen der Songs eines kompletten Sets jeweils eine Tempovorgabe, dann ist eine Speicherfunktion mit ausreichend Programmplätzen sinnvoll, um zeitraubendes Tippen zwischen den Songs zu vermeiden. Manche der getesteten Modelle kann man sogar mittels integriertem Gewinde direkt an einem Beckenstativ befestigen.
Für den Einsatz im Proberaum bieten sich kleine, handliche Geräte an, die man leicht in der Tasche verstauen kann. Eine vernünftige Grundausstattung reicht hier vollkommen, allerdings sollte der Sound erträglich sein, damit lange Übe-Sessions nicht mit Kopfschmerzen enden.
Die Wichtigkeit weiterer Features wie zum Beispiel interne Drumsounds, Stimmtöne, Programmketten oder Trainingsfunktionen wird individuell wohl sehr unterschiedlich beurteilt werden.
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