Überall werden mittlerweile Module des Formats “API Series 500” eingesetzt. Im professionellen Tonstudio, im DAW-Homerecording-Studio, ja selbst live und im Proberaum.
Diese hochwertige Analogtechnik, die nicht viel Platz benötigt und transportabel ist, wird von Profis wie Anfängern für das Aufnehmen und Mischen benutzt. Die Ursprünge dieses Formats in einer Zeit, in der Computer in der Musikproduktion noch weit jenseits des Horizontes lagen. Im Anschluss an diesen Text findet ihr sehr viele Testberichte von verschiedenen Preamps, Equalizern, Kompressoren und anderen Lunchbox-Modulen – die größte Sammlung von umfangreichen API-500-Reviews der Welt!
Was ist “API Series 500”?
- System 500 ist ein Standard für kleine Kassetten-Module von professionellen Audio-Geräten.
- Die API-500-Module werden in einen separaten Träger eingesetzt. Sie selbst benötigen weder eine Stromversorgung noch Audio-Buchsen.
- Es gibt Mikrofon-Vorverstärker, Equalizer, Kompressoren, aber auch De-Esser, Delays und sehr exotische Geräte für das API-500-Format.
- API Series 500 wird auch API System 500, einfach API 500, API-Kassetten, API-Module oder API-Modularsystem genannt.
Modulsystem – alte Technik neu entdeckt
Modulares Equipment? Noch vor fünfzehn Jahren war das eher ein Nischenthema. Doch ein Rückblick zeigt, dass die Modulbauweise, bei der ein größeres Setup aus verschiedenen spezialisierten Kassetten aufgebaut wird, seit langer Zeit in der Studiotechnik großen Anklang findet. Nur in der absoluten Recording-Frühzeit bis zu den frühen 50er-Jahren, als meist sehr einfach aufgebaute Rundfunkkonsolen von Herstellern wie Altec für Aufnahmezwecke umfunktioniert wurden, wurde auf die Modulbauweise verzichtet. Und die “API-Welle” hat mit dazu geführt, dass auch das Eurorack-System für Synthesizer eine größere Verbreitung erlangt hat.
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Warum Kassettentechnik?
Spätestens mit der Entwicklung des klassischen Inline-Mischpultlayouts, bei dem sämtliche Funktionen eines Kanalzugs übereinander angeordnet werden, nahm der modulare Gedanke an Fahrt auf. Zu groß waren (und sind auch heute noch) die Vorteile, die sich durch die Kassettenbauweise ergaben. Ein Kanal bekommt während der Aufnahme einen Defekt? Kein Problem, er kann schnell ausgebaut und ersetzt werden, ohne dass die Session lange unterbrochen und das gesamte Mischpult heruntergefahren werden muss. Man investiert zunächst in ein kleines Setup, das man später flexibel erweitern möchte? Auch kein Problem, die Modulartechnik macht es möglich.
Beliebte Klassiker: Siemens Sitral
So ist es kein Wunder, dass klassische Mischpulttechnik seit vielen Jahrzehnten in modularer Form daherkommt. Die sagenumwobenen Neve-Kanalzüge 1073, 1084 und 1081 sind beispielsweise einfach Kassetten, die in die großen Mischpultrahmen hineingeschoben wurden. Auch die deutsche Tonregietechnik hat eine große modulare Vergangenheit. Röhrenbasierte Preamps wie die begehrten Kassetten Siemens V72 und Siemens V76 sowie deren Transistorpendants V276, V376, V676 oder aber EQs wie der geschätzte Neumann W295b sind nur einige Beispiele für die in technischer und klanglicher Hinsicht auch heute noch überragende Modultechnik, mit der hierzulande Rundfunk- und Aufnahmestudio-Regien bestückt wurden.
Ein Vorteil der Modultechnik ist zudem, dass man – ein standardisiertes Verfahren vorausgesetzt – Kassetten verschiedener Hersteller miteinander kombinieren kann. Das traf schon immer auf die deutsche Studiotechnik zu, in der klangvolle Namen wie Telefunken/TAB, Siemens oder Neumann mitmischten, spielte aber auch in Nordamerika eine wichtige Rolle.
API hat den Standard für das Format 500 gesetzt
Ein wahres Revival hat die Kassettentechnik dadurch erlangt, dass sich der API-500-Standard durchzusetzen begann: Für ihn verfügbare Module sind im letzten Jahrzehnt wie Pilze aus dem Boden geschossen, auch sehr kleine und neue Unternehmen beteiligen sich. Wir von bonedo testen in dieser Serie verschiedenste Module unterschiedlicher Hersteller für das Racksystem.
Mehr Informationen zum Series-500-System von API gibt es in unserem Artikel API 500 Basics: Grundlagen des Modul-Systems.
Was spricht für API System 500 im Gegensatz zu 19 Zoll?
- deutlich platzsparender, dadurch eher Arbeit im Sweet-Spot möglich
- API-500-Geräte teilweise deutlich preiswerter als Rack-Pendants
- einheitliche Stromversorgung und Audio-Verkabelung der Module
- auch kleine Firmen können Module anbieten, da sie ohne eigene Netzteile entwickeln können (dadurch deutlich weniger Organisation und Kosten!)