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Die besten Headphones für Mix und Mastering

Welcher Kopfhörer ist der beste für Mix und Mastering im Tonstudio? Hier sind verschiedene hochwertige Headphones für die Arbeit im Tonstudio im Vergleichstest.

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Vor einigen Jahren erntete man noch Verwunderung und stieß auf Unverständnis, wenn man für einen Kopfhörer mehr als 300 Euro auf den Verkaufstresen legen musste. Inzwischen bietet der Markt eine interessante Auswahl an Modellen, welche die 1000-Euro-Grenze durchbrechen, manche Kopfhörer kosten sogar mehr als 2000 Euro! Was sind die Gründe für die in Teilen der Zielgruppe erhöhte Bereitschaft, derartig hohe Summen für einen Kopfhörer auszugeben?
Dass man in Audio-/Musikproduktionen Kopfhörer während des Mix– und Masteringprozesses unterstützend einsetzt, ist nichts Neues. Durch den Trend zum so genannten “Bedroom Producing” sowie die örtliche Ungebundenheit im modernen Produktionsprozess bekommt die Wiedergabequalität eines Kopfhörers einen noch viel höheren Stellenwert. Das führt im Endeffekt zu diversen hochpreisigen und vom Hersteller selber häufig als “Referenzkopfhörer” betitelten Modellen. Eine Auswahl solcher Kopfhörer haben wir in diesem Testmarathon untersucht und herausgefunden, welche Geräte professionellen Ansprüchen gerecht werden.

Welches ist der beste Studio-Kopfhörer für Mix und Mastering? – Kurzüberblick

AKG, Sennheiser und Pioneer landeten insgesamt auf den vordersten Plätzen, aber auch Beyerdynamic, Hifiman und Stax konnten überzeugen. 

Auswahl der Kopfhörer für den Vergleichstest

Größtenteils wurden die Modelle für diesen Testmarathon nach ihrem Verkaufspreis ausgewählt, in der naiven Annahme: Was teuer ist, muss auch gut sein! Das trifft natürlich nicht immer zu und es gibt es auch einige “Ausbrecher”, die nach unten aus dem Preisgefüge etwas herausragen. Hierbei handelt es sich zum Teil um Kopfhörer, die wir in diesen Vergleichstest unbedingt mit einschließen wollen, weil sie (oder ihre Vorgängermodelle) sich bereits einen guten Ruf in der Zielgruppe erarbeitet haben und wir neugierig sind, ob und in welchem Ausmaß Qualitätsunterschiede zur vermeintlichen Elite existieren.
Weiterhin befinden sich mehrere Kopfhörer im Testfeld, die vom Hersteller nicht ausdrücklich für den Studioeinsatz empfohlen werden. Die Erfahrung zeigt, dass es durchaus Kopfhörermodelle gibt, die sich, obwohl sie ursprünglich für den reinen Musikkonsum konzipiert wurden, häufig auf den Köpfen von Studioprofis wiederfinden.
Diverse Kopfhörer, die in der Vergangenheit bereits von uns getestet wurden, liegen mir sinnvollerweise wieder zum Direktvergleich bei diesem Testmarathon vor. Neben einem kompakten Kurztest und der vergleichenden Einordnung ins Feld der Mitbewerber findet ihr einen Link zum bereits existierenden ausführlichen Testbericht des betreffenden Modells.
Trotz der insgesamt großen Auswahl an Testkandidaten wäre es vermessen und unrealistisch den Anspruch eines allumfassenden Überblicks zu erheben. Somit werden wir euch auch weiterhin über interessante und zum Mix und Mastering geeignete Kopfhörer informieren, die es dieses Mal nicht in unsere Auswahl geschafft haben.
Neben den verbreiteten dynamischen Kopfhörern gibt es auch Kopfhörer mit elektrostatischem und magnetostatischem Prinzip. Wir haben für euch einen speziellen Artikel über die Schallwandler von Kopfhörern. Auch die technischen Daten von Kopfhörern, einen Grundlagenartikel Headphones haben wir für euch – und uns mit der Frage befasst: Welcher Kopfhörer ist der richtige für mich?

Testbedingungen

Einspielen
Über die Notwendigkeit des “Einspielens” von Kopfhörern findet man unterschiedliche Aussagen und selten konkrete Informationen. Einige Hersteller geben beispielsweise an, dass ihre Wandler bereits eingespielt sind, andere weisen Testautoren höflich an, den Kopfhörer vor der Beurteilung einspielen zu lassen, ohne konkret anzugeben, welche Zeiträume hierfür erforderlich wären. Dritte, wie der Hersteller Beyerdynamic, sind der Meinung, dass eine eventuell empfundene Klangverbesserungen nach der “Einspielphase” ein nicht messbarer, psychologischer Gewöhnungseffekt ist.
Nichtsdestotrotz habe ich alle Kopfhörer vor diesem Test mehrere Tage an meinen alltäglichen DAW-Tätigkeiten teilhaben lassen und in Arbeitspausen kontinuierlich musikalisch beschallt, sodass faire Wettbewerbsbedingungen herrschen sollten.
Kopfhörerverstärker
Getestet wurde an folgenden Kopfhörerverstärkern/Ausgängen:

  • Lake People G93
  • Apple iPhone SE
  • SPL 2Control
  • UAD Apollo 8

Alle genannten Verstärker (außer dem iPhone) besitzen zwei Kopfhörerausgänge, die einen unmittelbaren Direktvergleich eines Kopfhörer-Duos unter gleichen Bedingungen ermöglichen.
Soundmaterial
Wie in meinen bisherigen Kopfhörertests dient auch hier eine Genre-Mix vertrauter Fremd- und Eigenproduktionen (gemastert und ungemastert) der Beurteilung. Zusätzlich erfolgten diverse Experimente mit Testtönen und Sweeps zur Kontrolle eventueller Auffälligkeiten oder nennenswerter Abweichungen zwischen linkem und rechtem Wandler.
Ohren des Testers
In den Kommentaren diverser Testberichte liest man teilweise verwunderte Äußerungen darüber, dass ein bestimmtes Produkt von anderen Testpersonen abweichend bewertet wurde. Aus diesem Grund möchte ich kurz erläutern, was mich (aus meiner Sicht) legitimiert, ein Urteil abzulegen, obwohl sich Geschmack, Hörbedürfnis und Anatomie von Person zu Person unterscheiden. Neben meinem Dasein als gewöhnlicher Musikkonsument nutze ich seit Jahren Kopfhörer als professioneller Anwender (Recording, Mix, Editing, Sound Mastering) mit zahlreichen Veröffentlichungen. Es gibt Produktionen, bei denen man mehr in Hotelzimmern oder von zu Hause aus mischt (es muss nicht zwingend der Bedroom sein) als im eigentlichen Studio und in vielen derartigen Situationen habe ich Erfahrungen gesammelt, auf welche Qualitäten es bei einem Kopfhörer ankommt. Darüber hinaus tausche ich mich gerne im Kollegenkreis über Kopfhörer aus und man hört sich dabei auch gelegentlich gemeinsam Kopfhörer an. Von daher kann ich mit reinem Gewissen behaupten, dass sich mein Urteil in vielen Fällen mit der Einschätzung anderer Personen vom Fach (und auch Amateuren) deckt und frei von exotischen Ausprägungen ist. Allerdings ist dies auch nicht immer der Fall und mir sind vereinzelt auch Kollegen mit einem abweichenden Hörempfinden oder anderen Präferenzen bekannt, was ich während eines Tests aber stets versuche, in meine Betrachtung und Beurteilung miteinzubeziehen.

Beurteilungskriterien

Dieser Testmarathon checkt die teilnehmenden Kopfhörer primär hinsichtlich ihrer Eignung für Mix- und Masteringanwendungen. In den den folgenden Kategorien werden Punkte nach einem internen Wertungssystem vergeben:

  • Wiedergabequalität
  • Anwendungsradius (Stichwort: Monitoring; niedrige Impedanz)
  • Tragekomfort
  • Verarbeitung
  • Lieferumfang
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Obwohl die Wiedergabequalität (Frequenzgang, Impulsverhalten, räumliche Abbildung) den prozentual größten Einfluss auf das Ranking hat, kann es vorkommen, dass sich ein Modell trotz eines geeigneteren Wiedergabecharakters für Mix und Mastering hinter einem Konkurrenzmodell platziert, das vielleicht bequemer, besser ausgestattet und zudem günstiger ist. Aus diesem Grund haben wir eine zusätzliche Rangliste erstellt, in welcher ausschließlich die klanglichen Eigenschaften als Bewertungskriterium herangezogen werden, was in weiten Teilen zu einer komplett anderen Reihenfolge führt.

Das sind die Teilnehmer unseres Testmarathons in der Reihenfolge im Ranking:

RangModellPunkte
1Pioneer SE-MONITOR 55/5
2AKG K8125/5
3Beyerdynamic T 5 p (2. Generation)5/5
4Sennheiser HD 800 S5/5
5HIFIMAN Sundara5/5
6Focal Clear Professional4,5/5
7Beyerdynamic T 1 (2. Generation)4,5/5
8Beyerdynamic Amiron Home4,5/5
9Sennheiser HD 6604,5/5
10Audeze LCD-XC4,5/5
11Beyerdynamic DT 1770 Pro4,5/5
12Audeze LCD-X4,5/5
13STAX SRS-20504,5/5
14Beyerdynamic DT 1990 Pro4,5/5
15Fostex TH6104/5
16Fostex TH900mk24/5

Die nach dem gewohnten bonedo-Bewertungssystem vergebenen Punkte sind auf- oder abgerundete Wertungen, welche wie im Hochleistungssport teilweise sehr geringfügige Abweichungen im Nachkommabereich aufweisen.

Die ausschließlich auf klanglichen Kriterien basierenden Charts sehen wie folgt aus:

RangModell
1Sennheiser HD 800 S
2AKG K812
3STAX SRS-2050
4HIFIMAN Sundara
5Audeze LCD-XC
6Audeze LCD-X
7Pioneer SE-MONITOR5
8Focal Clear Professional
9Beyerdynamic T 5 p (2. Generation)
10Sennheiser HD 660 S
11Beyerdynamic T 1 (2. Generation)
12Beyerdynamic Amiron Home
13Fostex TH610
14Beyerdynamic DT 1990 Pro
15Beyerdynamic DT 1770 Pro
16Fostex TH900mk2

Zusammenfassend muss ich sagen, dass es nicht den einen, absolut perfekten und universellen Kopfhörer zum Mischen und Mastern gibt. Zwar eignen sich viele der getesteten Modelle ausgezeichnet für diese kritischen Anwendungen, doch abgesehen von subjektiven Präferenzen hat jeder der hier getesteten Kopfhörer seinen ganz eigenen Charakter. Obwohl mich der “Hör-Testsieger” HD 800 S von Sennheiser in klanglicher Hinsicht am meisten beeindruckt hat, muss man anmerken, dass beispielsweise einige andere Modelle zur Beurteilung tiefer Frequenzen bei beatlastiger Musik wahrscheinlich geeigneter sind. In den einzelnen Testberichten habe ich versucht mich auf derartige Umstände zu beziehen und hoffe, es hilft euch ein wenig, den richtigen Kopfhörer für eure Bedürfnisse zu finden.
Viel Spaß beim Lesen!

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