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Vergleichstest Signal-Splitter

Wer einmal versucht hat, eine Gitarre über ein simples Y-Kabel an zwei Amps anzuschließen, wird schnell festgestellt haben, dass das nicht funktioniert, oder zumindest nicht zum gewünschten Klangergebnis führt. Denn so verbindet man auch automatisch die beiden Verstärkereingänge miteinander, und das führt in der Regel zu erheblichem Massebrummen. Will man das vermeiden, braucht man einen Trenntrafo, der die beiden Ausgangssignale galvanisch voneinander trennt. Deshalb ist es auf jeden Fall ratsam, zu diesem Zweck auf einen sogenannten Splitter zurückzugreifen, also einen dieser elektronischen Helfer, die genau für diesen Einsatz konzipiert sind.

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Beim Stöbern nach dem passenden Gerät stößt man allerdings auf recht große Unterschiede, nicht zuletzt auch beim Preis. Und obwohl die kleinen Schaltkisten mitunter sehr ähnlich aussehen und die gleiche Arbeit verrichten sollen, geht die eine schon für ganze 30 Euro über die Ladentheke, während die andere mit 200 Euro einen recht tiefen Griff in die Tasche erfordert. Höchste Zeit, die Welt der Splitter zu durchforsten und einigen Kandidaten auf den galvanischen Zahn zu fühlen.
Funktion
Splitter ist nicht gleich Splitter. Die gebräuchlichste Variante ist die ABY-Box, bei der man das Gitarrensignal auf zwei Amps (Ausgänge A und B) legen kann. Dabei besteht die Möglichkeit, entweder zwischen beiden Amps hin- und herzuschalten (A oder B) oder beide gleichzeitig zu betreiben (A+B=Y). Bei manchen Splittern ist dieser gleichzeitige Betrieb beider Ausgänge nicht möglich, man kann also nur zwischen zwei Verstärkern wechseln. Einige Hersteller bieten ABC-Boxen an, und wie ihr richtig ahnt, geht hier die Gitarre gleich auf drei Verstärker. Je nach Gerät werden die Amps einzeln angewählt, manche können aber auch alle drei gleichzeitig betreiben. Grundsätzlich steht am Anfang die Frage, was ich mit einem Splitter bewerkstelligen möchte. Vielleicht soll ganz einfach auf der Bühne von einem cleanen Fender-Amp auf den verzerrten Marshall umgeschaltet werden, also quasi eine Kanalumschaltung, aber mithilfe von zwei Amps. Ich zum Beispiel benutze im Studio sehr oft ein Setup, bei dem ich mehrere Amps parallel laufen lasse, z.B. einen clean und den anderen verzerrt eingestellt, sodass ich den knackigen Attack vom Clean-Amp und den schmutzigen Anteil vom verzerrten Verstärker zur Verfügung habe. Im Endmix kann ich dann die beiden Signale mischen – und es ist meist kaum zu glauben, wie hoch letztendlich der Anteil des unverzerrten Amps am Gesamtsound ist. Bei dieser Art der Anwendung ist natürlich ein Splitter wichtig, der auf jeden Fall zwei Ausgänge gleichzeitig versorgen kann. Manche Geräte bieten noch einen weiteren Ausgang, der das Stimmgerät separat einbezieht und so aus dem Signalweg nimmt.
Buffer-Amp
Auf der Suche nach dem richtigen Splitter stößt man des Öfteren auf den Ausdruck “Buffer-Amp”. Dabei geht es nicht, wie der Name vielleicht vermuten ließe, um einen zusätzlichen Verstärker, sondern um ein Stück Elektronik, das ein hochohmiges Signal in ein niederohmiges umwandelt. E-Gitarren ohne aktive Elektronik zum Beispiel liefern ein hochohmiges Signal, mit dem ein Gitarrenverstärker umgehen kann, nicht aber ein Mischpult. Will man eine Gitarre nun direkt an einen Mixer anschließen, muss man dafür sorgen, dass der das geforderte Signal erhält. Verschiedene Tuner oder Effektgeräte im Signalweg können diese Umwandlung meistern, aber es gibt auch spezielle Gerätschaften für diesen Einsatz, zum Beispiel den Lehle Sunday Driver. Unter dem Begriff Buffer-Amp werden also die Geräte aufgeführt, die dafür sorgen, dass ein ursprünglich hochohmiges Signal beim Empfänger niederohmig angelangt.
Sound
Eines der größten Probleme beim Einsatz von zusätzlichen Geräten, die zwischen Gitarre und Verstärker geschaltet werden, ist der Signalverlust. Bei Effekten kennt man den True-Bypass, bei dem das Eingangssignal direkt an den Ausgang gelegt wird, um bei ausgeschaltetem Effekt keine Klangeinbußen zu haben. Bei einem Splitter sollte natürlich ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Klang möglichst unbeeinflusst den Verstärker erreicht. Diesen wichtigen Faktor haben wir natürlich getestet, die Audiobeispiele hört ihr im entsprechenden Test, und zwar einmal das Direktsignal und dann die Signale über jeden einzelnen Ausgang. Deshalb sollte man sich diesen Teil des Tests auf jeden Fall über vernünftige Boxen oder Kopfhörer anhören, weil die Unterschiede mitunter sehr gering ausfallen und sich über einfache Kopfhörer oder Notebook-Lautsprecher nicht unbedingt erschließen.
Das Werkzeug
Ich habe für die Aufnahmen eine SG über einen leicht angezerrt eingestellten Marshall Plexi gespielt, denn hier hört man eventuell auftretende Pegelunterschiede bei angeschlossenem Splitter sofort – sie machen sich  in der Stärke des gelieferten Verzerrungsgrades unmittelbar bemerkbar. Außerdem reagiert der Amp sehr feinfühlig auf alle eingegebenen Signale und offenbart selbst kleine Schwächen. Natürlich ist, wie bei allen bonedo-Tests, amtliches Kabelmaterial (Vovox) am Start, damit auch in diesem Bereich keine Verluste entstehen. Die 4x12er Box mit Greenback-Lautsprecher wird von einem Neumann TLM103 abgenommen, danach geht es in einen neutral eingestellten Neve Channel-Strip und dann in den Wandler (Apogee) und auf die Festplatte.

ÜBRIGENS: Da wir in den nächsten Wochen weitere Kandidaten auf die Teststrecke schicken werden, lohnt es sich ab und zu mal einen Blick auf diese Site zu werfen!

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Matthias sagt:

#1 - 26.09.2012 um 13:28 Uhr

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Hallo Thomas,ein schöner Artikel! Finde ich gut, dass jemand mal die kleinen Kistchen untersucht. Ich persönlich hätte gern den Millenium (Silverblade) HX3 mal genauer unter die Lupe genommen.Wäre das hier in diesem Test möglich?Vielen Dank!Matthias

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