Praxis
Beim Fahrtest liegt die MBA75W MKII satt auf der Straße und die Gewichtsverteilung erlaubt auch bei höherem Tempo ein zügiges Ausfahren von Kurven und Unebenheiten. Kein Schlingern, kein Hoppeln, der Trolley hat sich bewährt. Selbst der CD-Player ist absolut road-tauglich und überrascht mit nahtloser Wiedergabe auf dem gelegentlich sehr holprigen Test-Parcours. Abgeflachte Bordsteine nehmen Box und CD-Player genauso problemlos mit, wie Kopfsteinpflaster oder die neuerdings überall verbauten Reliefpflaster der taktilen Blindenleitsysteme auf den Gehwegen. Nur ein simulierter Sturz von etwa fünf Zentimetern Höhe bringt den CD-Player für einen Moment zum stoppen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet eine SD-Card oder den USB-Stick.
(Funk-) Mikrofonie
Das t.bone MBW65 Funkmikrofon ist aus Kunststoff gertigt, ein solider Metallkorb inklusive Poppschutz sichert die Kapsel. Unten am Schaft finden wir den Betriebsschalter. Ist der richtige Kanal vorgewählt, erkennt der Empfänger sein Mikrofon automatisch und die RA-Anzeige leuchtet gelb.
Der Klang ähnelt dem eines Shure SM58, die Stimme setzt sich gut gegen das Playback durch. Aufgrund des leichten Kunststoffgehäuses werden allerdings Griffgeräusche übertragen. True Diversity bietet das System nicht, wir können das Mikro ohnehin nur in einer kleinen Range nutzen. Ab einer Distanz von 15 Metern ist die Laufzeitverzögerung zwischen Sender und Empfänger bereits unangenehm groß. Die Laufzeit des Mikros ist nirgends dokumentiert, also lohnt es sich, immer ein paar Ersatzbatterien in der Hosentasche zu haben.
Über den Mikrofoneingang schließe ich mein Shure SM58 an, das die Stimme doch knackiger und substanzieller darstellt, als das t.bone MBW65. Die Mikrofonkanäle funktionieren gut, sind aber zu präsent im Bassbereich, ein EQ wäre sinnvoll. Die Box zeigt sich enorm resistent gegen Rückkopplungen, da macht sich die kleine Fläche des Fullrange-Speakers bezahlt.
Multimedia-Player und Kassettenrekorder
Via Func-Taste wähle ich das gewünschte Medium (CD, USB-Stick oder Smartcard) und der Player beginnt mit der Wiedergabe. CDs, ob gekauft oder gebrannt, werden problemlos abgespielt; bei den Massenspeichern ist das Format allerdings auf MP3 limitiert. Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich der Player bequem bedienen. Ein Kritikpunkt ist der recht träge Schnellsuchlauf. Gerade beim Überspringen längerer Mixe ist das lästig.
So anachronistisch es anmuten mag, der Kassettenrekorder ist ein hervorragend funktionierendes Gerät mit einigen pfiffigen Details. Er besitzt einen digitalen Counter, einen Pitch mit rund vier Prozent und der Autoreverse kann auf ein- wie zweiseitiges Abspielen und den Loop-Betrieb eingestellt werden. Die Mechanik wirkt solide, zwei Capstan-Rollen sorgen für Bandtransport und Bandspannung über dem Tonkopf. Der Mix-Out der Box ist direkt mit dem Rekorder verdrahtet
Für dich ausgesucht
Line-In mit halbakustischen Instrumenten
Der Line-Eingang funktioniert mit konventionellen Einspielern wie Notebooks sehr gut, er klingt laut und klar. Da kein Netzkabel angeschlossen ist, kann man sich auch keine fiese Erdungsschleife angeln, sehr praktisch. Bei per Tonabnehmer verstärkten Instrumenten empfehle ich, den Mikrofoneingang zu nutzen. Dieser ist lauter und der Line-Eingang ist kein echter Hi-Z-Input.
Akku
Die Herstellerangabe der Akkulaufzeit muss auf pessimistischen Hochrechnungen basieren. Bei meinem Vocal-Musik-Mix habe ich die Box über vier Stunden malträtiert und verfügte im Anschluss noch immer über knappe dreiviertel Ladekapazität. So komme ich rechnerisch auf satte acht bis zwölf Stunden Spieldauer.