Ein aktiver 18-Zoll-Bassreflex-Subwoofer dürfte das mit Abstand verbreitetste Bassmodell in der Beschallungstechnik sein. Aufgrund seiner hohen Verbreitung haben es Hersteller entsprechend schwer, in diesem Marktsegment noch Akzente setzten zu können. Mit dem the box pro DSP 18 Sub versucht es das Musikhaus Thomann dennoch, einen günstigen Allround-Tieftöner am Markt zu platzieren. Dabei sehen die Eckdaten der Papierform nach überzeugend aus.
Holzgehäuse, gut ausgestattetes Aktiv-Modul, eine kräftige Endstufe mit 800 Watt RMS und ein Preis unterhalb von 500,– Euro. Das klingt nach einem Tieftöner, der auf breite Akzeptanz bei Bands, Party-DJs und kleineren Verleihbetrieben stoßen könnte. Wenn denn Output, akustische Performance und Features in der Praxis zu überzeugen wissen. Zeit für einen Test.
Spedition oder Paketdienst?
In der Regel kommen 18-Zoll-Subwoofer aufgrund ihres Gewichts via Spedition. Mit dem the box pro DSP 18 Sub durfte sich allerdings ein UPS-Fahrer abmühen, da der the box pro DSP 18 Sub für einen aktiven 18-Zoll-Sub mit MDF-Holzgehäuse mit seinen 39 kg eher zu den Leichtgewichten zählt.
Geliefert wurde der Tieftöner in einem doppelten Karton. Der Subwoofer ist in einer Folie eingeschweißt und mit reist mit Silikat-Päckchen, daher dürfte Feuchtigkeit keine Chance haben, den Kandidaten auf dem Transportweg zu belästigen. Zum Schutz der exponierten Gehäusekanten kommen zudem Hartschaum-Inlays zum Einsatz, weshalb mich der the box pro DSP 18 Sub unversehrt erreichte.
Als altgedienter Tester habe ich so meine Methoden, um auch solche „Brocken“ ohne helfende Hand sicher aus dem Karton zu bergen. Ich würde dennoch dazu raten, den Subwoofer zu zweit aus dem Karton zu ziehen, da der the box pro DSP 18 Sub nur über zwei Schalengriffe am Gehäuse verfügt. Diese sind allerdings gut ausbalanciert, so dass sich der Bass gut zu zweit tragen lässt.
Für dich ausgesucht
Wie bei fast allen günstigen Subwoofern besteht keine Möglichkeit ein optionales Transportrollen Set anbringen zu können. Ein stabiles Rollbrett kann da Abhilfe leisten. Nachdem die Folie entfernt ist, schaue ich mir den Kandidaten genauer an.
Gehäuse des the box pro DSP 18 Sub
Das Holzgehäuse aus MDF ist optisch gelungen. Der schwarze Strukturlack wurde sauber aufgetragen und das vollflächige Gitter gibt dem Subwoofer ein modernes Äußeres. Das Gitter ist mit schwarzem Akustikfließ hinterlegt und hinterlässt einen soliden Eindruck. Gehalten wird das Gitter von brünierten Holzschrauben, die nicht immer ganz gerade eingedreht sind. Mit Blick auf den Preis lässt sich das aber verschmerzen. Irgendwo muss es ja Unterschiede zum Premium-Segment geben. Weiter im Text. Vier Gummifüße sorgen für einen sicheren Stand. Lob & Tadel auf der Oberseite.
Gut finde ich, dass die Distanzstangen Aufnahme mit einem M20-Gewinde versehen ist. Dadurch lässt sich die Stange fest arretieren. Schade allerdings, dass man auf der Oberseite keine Stapelfräsungen für das sichere Stacken eines weiteren the box pro DSP 18 Sub eingefräst hat. Aber das hat bei Aktivbässen dieser Preisklasse seit jeher Seltenheitscharakter. Positiv vermerkt habe ich die Tatsache, dass sowohl die Griffe, die Distanzstangenaufnahme als auch das Aktivmodul im Gehäuse versenkt wurden. Das ist praktisch und optisch gelungen.
the box pro DSP 18 Sub: Aktivmodul
Das Aktivmodul ist vergleichsweise groß und erinnert mit seinen Kühlrippen entfernt an Mitbewerbermodule aus Italien. Auch das Modul des the box pro DSP 18 Sub scheint lediglich konvektionsgekühlt zu sein, da es über keine erkennbaren Lüfter oder Luftschlitze verfügt. Das werden wir im Praxisteil überprüfen. Die Aufteilung der Bedienelemente ist klassisch. Unten platziert ist das Duo „Kaltgerätebuchse & Netzschalter“. Persönlich hätte ich es begrüßt, wenn man anstatt der Kaltgerätebuchse PowerTwist- (oder Neutrik-PowerCon-) Armaturen verbaut hätte.
Alle Ein- und Ausgänge sind im oberen Drittel angesiedelt. Der the box pro DSP 18 Sub verfügt über je zwei Ein- und Ausgänge im XLR-Format. Die Idee dahinter ist, dass man mit einem the box pro DSP 18 Sub bei Bedarf gleich zwei Topteile mit einem Stereosignal versorgen kann. Ein klassischer 2:1-Aufbau. Natürlich lässt sich das Aktivmodul auch in Mono anfahren.
Interessant ist die Tatsache, dass der Kandidat „DSP“ im Namen trägt, aber der Anwender keinen Zugriff auf eventuelle DSP-Funktionen hat. So stehen als Crossover-Frequenzen nur 90 und 120 Hz via Taster zur Verfügung. Der obligatorische „Phase 0°/180°“-Taster darf natürlich auch nicht fehlen.
Eine ebenfalls sinnvolle Option ist die Möglichkeit, die XLR-Ausgänge wahlweise mit einem Highpass-Filter zu versehen oder unbearbeitet an Topteile oder weitere Boxen durchschicken zu können. Der Ausgangspegel des Subwoofers lässt sich über ein dediziertes Poti verwalten, wobei ein LED-Trio (Signal, Limit, Power) die jeweiligen Betriebszustände anzeigt.