Praxis
Eines der ersten Dinge, auf die ich beim Testen einer Aktivbox achte, ist das Grundrauschen. Da der Monitor beziehungsweise dessen Aktivmodul ohne Lüfter auskommt, gibt es keine störenden mechanischen Nebengeräusche. Nachdem der DSP seinen Boot-Vorgang beendet hat, ist die Box einsatzbereit. Befinden sich die Gain Potis in der Mittenstellung, dann gibt der DSX 115 M nur sehr wenig Grundrauschen von sich. So soll es sein!
Als Erstes teste ich die Musikwiedergabe über einen Zuspieler. Von den vier Voreinstellungen (Band, Guitar, Vocal, Drums) nutze ich das „Band“ Preset, was einer linearen Abstimmung am nächsten kommt. Der Monitor klingt überraschend angenehm und ohne die gefürchtete Mittensäge. Vielleicht sogar schon etwas zu „nett“ für einen Monitor.
Preset Power
Ich wechsele zum „Vocal“-Preset. Hier ist der wichtige Mittenbereich präsenter und gleichzeitig werden Bässe und Low Mids spürbar abgesenkt, was Stimmen deutlich in den Vordergrund treten lässt. Die Presets „Guitar & Drums“ kommen dann zum Einsatz, wenn der Monitor für E-Drums oder Gitarren-Preamps zum Einsatz kommt. Somit gibt sich der DSX 115 M klanglich als äußerst vielseitig.
Zudem hat der Anwender stets Zugriff auf den verbauten Dreiband-EQ, der für weiteres Finetuning genutzt werden kann. Mit einem Shure SM58 in der Hand teste ich den Vocal Sound. Dazu schließe ich das Mikro über ein XLR-Kabel direkt an den Monitor an und drehe das Gain-Poti in die 14-15-Uhr-Stellung. Mit der „Vocal“-Voreinstellung erhält man einen Instant-Monitorsound, der sich auch in lauter Umgebung durchsetzt.
Dabei gibt sich der Monitor erstaunlich koppelfest. Erst kurz vor Erreichen der Clipping-Grenze schwingen erste Koppelfrequenzen auf, die man mit einem externen EQ entsorgen sollte. Zumindest wenn man die letzten zwei, drei dB an Maximalpegel benötigt. Der Monitor ist jedenfalls laut genug, um sich auch gegen eine lautere Backline durchzusetzen. Ein Punkt, in dem gerade günstige Monitore oftmals nicht wirklich überzeugen.
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X-Over Filter und Time Aligment
Dank der integrierten X-Over Filter und dem Time Aligment Delay kann der Monitor auch als Topteil einer Satelliten-PA überzeugen. Allerdings befinden sich bei dieser Aufstellvariante die Anschlüsse notgedrungen auf der Gehäuseoberseite. Nicht gut zu erreichen, und bei Regenschauern ist das Aktivmodul bei dieser Aufstellung zudem exponiert. Allerdings überzeugt dieses Setting akustisch. Platziert auf einem 15-Zoll- oder 18-Zoll-Aktiv-Subwoofer ergibt die Kombination zudem einen kraftvollen DJ-Monitor oder Drum Fill.
Praktisch – über die PowerTwist-Out-Buchse kann der Subwoofer einfach mit Strom versorgt werden. Generell bietet der DSX 115 M dank der PowerTwist-In-&-Out-Armaturen die Möglichkeit einer sauberen Bühnenverkabelung. Die Griffumrandung links und rechts am Gehäuse ermöglicht eine Vielzahl an Zugriffsmöglichkeiten. Dennoch ist das Gewicht von 23 Kilogramm schon eine Hausnummer.
Dazu kommt das große Gehäuse, das beim Transport schon entsprechend Platz im Bandbus einfordert. Vor allem, wenn man gleich mehrere Monitore sein Eigen nennt. Dafür liefert der DSX 115 M entsprechend Pegel und Tiefbass. Die Wiedergabe von Bassdrum, Bass oder tiefer Keyboardtöne stellt den Kandidaten jedenfalls vor keine großen Probleme. Wer das in seinem Anforderungsprofil ganz oben stehen hat, der sollte den DSX 115 M unbedingt ausprobieren.
the box pro DSX 115 M – mögliche Alternativen
Das Marktsegment an 15/1-Zoll-Aktivbühnenmonitoren ist eher übersichtlich, dennoch gibt es auch zu dem the box pro DSX 115 M einige Alternativen. Die untenstehende Tabelle macht schnell deutlich, dass der DSX 115 M in Sachen Ausstattung trotz seines günstigen Preises mächtig punkten kann. Dafür muss der Anwender allerdings das sportliche Gewicht der Testkandidaten mit in Betracht ziehen. Wenn es gerne etwas Leichteres mit einer einfacheren Ausstattung sein soll, dann lohnt der Blick in die nachfolgende Tabelle.
Feature | the box pro DSX 115 M | dBTechnologies FMX15 | Proel WD15AV2 |
Treiberbestückung | 15/1“ Coaxial | 15/1“ Coaxial | 15/1“ Coaxial |
Gesamtleistung | 450 Watt RMS/ 1.350 Watt Peak | 1.200 Watt Peak | 450 Watt |
User DSP mit Display | ja | nein, aber 8 x schaltbare Presets | nein, nur „Monitor/FoH“ schaltbar |
Eingänge | 2 x Mic/Line-Combobuchsen, 1 x Miniklinke | 1 x Mic/Line via XLR | 1 x Mic/Line via Combobuchse |
Hochständerflansch | ja | ja | ja |
Stromversorgung | PowerTwist In + Out | Kaltgerätebuchse | Kaltgerätebuchse |
Gewicht in kg | 23 | 16,9 | 21 |
Griffe | Zwei umlaufende Griffleisten | Griff an der Unterseite | Zwei umlaufende Griffleisten |
Preis | 349,- Euro | 679,- Euro | 469,- Euro |