Das Musikhaus Thomann präsentiert mit the box Six Mix Eight eine erstaunlich umfangreiche ausgestattete Aktivbox für kleine Beschallungsaufgaben. Die Ausstattungsliste liest sich unwirklich, wenn man den Endkundenpreis von 149,- Euro in Betracht zieht. Für diesen übersichtlichen Betrag erhält der Anwender eine Ausstattung, die sich mehr als sehen und hören lassen kann. Die Box verfügt über ein Holzgehäuse, in der eine 8/1-Zoll-Treiberbestückung werkelt. Einen externen Mixer dürfte man nur im Notfall brauchen, denn eine umfangreiche Mixereinheit samt Effektgerät ist ebenfalls eingebaut. Zudem spendierte man der the box Six Mix Eight sogar noch einen Mediaplayer (USB und SD-Karte) und eine Bluetooth-Schnittstelle. Damit die kleine Box nicht allein an den Start gehen muss, kann das verbaute Endstufenmodul sogar eine weitere passive Box mit Signal versorgen.
Details
Wie immer erfolgt die Lieferung im Karton und mit dem üblichen Lieferumfang: Box, Gebrauchsanweisung und Kaltgerätekabel. Der kompakte Schallwandler verfügt über eine großzügige Griffmulde auf der Gehäuseoberseite, mit deren Hilfe sich die Box einfach aus dem Karton ziehen lässt. Mit 7 kg ist die Box gut zu transportieren. Allerdings sollte man dabei etwas Vorsicht walten lassen, denn das Mixerteil ist nicht versenkt angebracht. Aus diesem Grund stehen die meisten Bedienelemente hervor, was gerade die Potis während des Transports zur bedrohten Spezies erklärt. Am besten man transportiert die Box stets im Lieferkarton, dann ist man auf der sicheren Seite. Ein spezielles Case dafür in Auftrag zu geben, dürfte aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll sein. Schauen wir uns die Box genauer an. In dieser Preisklasse haben in der Regel Kunststoffboxen die Vorherrschaft. Daher erstaunt mich das gut verarbeitete Holzgehäuse des Kandidaten.
Die Vorderseite ist mit einem vollflächigen Lautsprechergitter bedeckt, während sich an einer Gehäuseseite und an der Unterseite je zwei M8-Montagepunkte befinden. Da die Box nicht über einen Hochständerflansch verfügt, benötigt man einen optionalen Stativadapter (Artikelnummer 169354), um die Box auf eine Distanzstange oder einen Hochständerflansch aufsitzen zu lassen.
Das Gehäuse ist nicht mit einer Monitorschräge ausgestattet, wer die Box für Monitorzwecke einsetzten möchte, der muss sich hinsichtlich der Aufstellung Gedanken machen.
Module
Die the box Six Mix Eight ist mit zwei Modulen ausgestattet. Auf der Rückseite residiert das versenkt angebrachte Amp-Modul, während das Mixer-Modul in einer Gehäuseseite untergebracht ist. Das Amp-Modul ist nur mäßig spektakulär. Neben einer schaltbaren Auto-Standby-Funktion und einer Umschaltung für die Netzspannung (110 V – 230 V) notiere ich nur noch die obligatorische Kombination von Kaltgerätebuchse und Netzschalter.
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Mixersektion
Wesentlich mehr Futter bietet die Mixsektion. Insgesamt 23 Potis stehen für Klangverbiegungen bereit. Aber der Reihe nach. Die Mixereinheit besteht aus vier Eingangskanälen, die bis auf die Anschlussmöglichkeiten identisch aufgebaut sind. Kanal 1-3 sind mit Combobuchsen (XLR/Klinke) bestückt, während Kanal 4 mit gleich zwei Cinch-Buchsenpaaren (IN & OUT) bedacht ist. Jeder Kanal beherbergt die gleichen vier Potis. Das Volume/Gain-Poti dient zur Aussteuerung, zwei Potis stellen die Kanalklangregelung dar, die aus zwei Shelving-Filtern (80 Hz und 12 kHz) besteht und einen Regelweg von +/-15dB aufweist.
Eine global schaltbare Phantomspeisung für Kanal 1-3 ist ebenfalls vorhanden. Poti Nr. 4 mischt das Kanalsignal dem integrierten Effektgerät bei. Dieses besteht aus einem Endlos-Encoder, der die Auswahl von 16 FX-Presets erlaubt. Zur Verfügung stehen die klassischen Standard-Effekte wie „Hall, Room, Plate“ und „Delay, Delay + Reverb, Reverb + Chorus“. Über eine Taste lässt sich der Effekt für trockene Ansagen global stummschalten. Einen Fußschalteranschluss für diese Funktion sucht mal leider vergebens.
Mastersektion
Schauen wir uns die Mastersektion an. Diese besteht aus einer fünfstelligen Meteranzeige und fünf Potis. Drei Potis werden von der Summen-Klangregelung (Bass, Middle, High) okkupiert. Für den Summenmix steht ein Main-Volume-Poti zur Verfügung. Als zusätzlicher Ausspielweg dient sich einen Klinkenbuchse nebst Poti an, das „Monitor Out“ bezeichnete Signal ist eine Kopie der Summenmischung, das sich weiterreichen lässt.
Aber was stellt die zweite Buchse dar, die ebenfalls den Aufdruck „Monitor Out“ trägt? Der kleine Zusatz „min. Load 4 Ohm“ erklärt das Mini-Mysterium. An diesem „Mon-Out“ lässt sich eine weitere passive Box anschließen, die das gleiche Signal und Endstufenleistung erhält wie die verbauten Treiber. Vielleicht schiebt Thomann eine identisch aufgebaute Passivbox hinterher? Wünschenswert wäre es.
Erstaunlich für diese Preisklasse ist das letzte Ausstattungsdetail, der Mediaplayer. Dieser unterstützt gleich drei unterschiedliche Medien. Wer es gerne handfest mag, der kann seine MP3s via USB-Stick oder einer SD-Karte abspielen. Für die Drahtlos-Fraktion steht sogar eine Bluetooth-Schnittstelle zur Verfügung, die sich über die Mode-Taste aktivieren lässt. Ansonsten sind die Bedienelemente auf das Notwendigste reduziert. Track vor/zurück, Volume up/down, Pause/Play – das versteht jeder!