The Bridge Test

Serato, Ableton in Kombination mit The Bridge verwischen die Grenzen zwischen klassischem Plattendrehen, Produktionsworkflow und Live-Remixing und legen dazu das Fundament zur effizienten Nachbearbeitung einer live-mitgeschnittene DJ-Mixsession. Feature eins: Mit Mixtape kann der DJ seine Sternstunden als Ableton Session aufzeichnen und später nachbearbeiten, je nach RANE-Hardware mit Fader- und EQ-Automationen (nur Rane-68/TTM57SL) und auf zwei (TTM57SL, SL1, MP4), drei (SL3) oder vier Decks (Rane-68). Die Kurvenpunkte können in Live-8 neu arrangiert werden. Als Alternative zum Curvepoint-Editing schraubt der DJ manuell per Overdub-Modus. Effekt-Tweaks und Loops werden direkt in der Audiodatei gespeichert und sind daher nicht editierbar. In die andere Richtung eröffnet Ableton dem DJ interessante Zusatzfeatures, denn er kann mit SSL komplette Ableton-Kompositionen mit Timecode-Vinyl nach DJ-Manier mixen und die Komponenten zusätzlich mit einem MIDI-Controller fernsteuern, also Clips einstarten, Spuren Stummschalten, Effekte einsetzen oder virtuelle Instrumente einbringen. Eine Funktionsvielfalt, die sonst oftmals mit synchronisierten Notebooks oder externen Samplern oder Drummachines einhergeht. Naturgemäß setzt die vorhandene Rechenpower Grenzen. Das Plugin läuft stabil, bietet aber durchaus noch Potenzial für Verbesserungen. Zum Beispiel was das Echtzeitfeeling angeht. Das System ist schwammiger als ein nacktes DVS. Zudem kann der Ableton-Player nicht gescratcht werden, Reverse und Censor sind ebenfalls nicht möglich. Auch lassen sich Serato-Effekte nicht auf dem Ableton-Stream anwenden. Dafür halten Beatgrids, Autosync und Markerquantisierung Einzug. Leider wird die automatische Synchronisation zum Testzeitpunkt nur für den Ableton-Track bereitgestellt. Es wäre schön, wenn Serato dieses Feature auf die SSL-Decks ausweitet, denn Hand aufs Herz. Wer strikt gegen die Anwendung von Beatmatching-Techniken ist, der nutzt sie eh nicht, egal welche Software er bedient. Und für die anderen ist es ein Zugewinn, denn es schafft mehr Zeit für kreative Entfaltungsmöglichkeiten. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul – dass trifft für DJ-Software nicht zu. Zu negativ könnte sich ein schlecht entwickeltes Plugin auf die Performance auswirken. Bei einer Kooperation von Serato und Ableton war dies jedoch nicht zu erwarten. Wir sind gespannt, was in potentiellen Updates noch auf uns zukommt. The Bridge ist definitiv eine Bereicherung für DJs und Performer. Check it out.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Nahtlose Integration in SSL
  • Recording von Track- und Faderpositionen
  • Ableton-Session per Timecode steuerbar
  • Autosync für Ableton-Tracks
  • Beatgrids für Scratch Live
  • Zugriff auf Live-8 Komponenten über GUI oder MIDI-Controller
  • Plug-In-Konzept
Contra
  • Etwas schwammige Performance
  • Keine Reverse-Aktionen möglich (Scratch, Censor..)
  • Hardwareabhängige Features (Rane)
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