Praxis
Die D2 Doppelfußmaschine läuft weich und geräuschlos
So konventionell die D2 Doppelfußmaschine gebaut ist, so einfach und berechenbar funktioniert sie auch. Alle Einstellungsmöglichkeiten erschließen sich sofort, das sehr geringe Gewicht erleichtert den Transport und vereinfacht auch das Anbringen am Spannreifen der Bassdrum. Das Plastepedal punktet also direkt mit angenehmer Handhabung, noch bevor der erste Schlag getan ist. Und es geht positiv weiter. Im Betrieb fällt ein eher weiches Spielgefühl auf, trotzdem hat man nicht den Eindruck von Trägheit. Hätte man mir die Maschine blind hingestellt, ich hätte auf einen Bandzug getippt. Trommler, die maximale Kraft ins Fell bringen möchten und auf extrem direkte Ansprache stehen, werden hier vielleicht nicht unbedingt glücklich, die D2 wirkt eher leichtfüßig und rund. Sie kommt einer kontrollierten Spielweise damit sehr entgegen, auch mit aufgelegter Ferse hat man ein angenehmes Gefühl. Müsste ich einen Begriff für dieses Pedal finden, der es möglichst kurz und treffend beschreibt, würde der wahrscheinlich „organisch“ lauten.
Die D4 ist eine Klasse für sich
Zwei Dinge stehen kurz nach der Montage der massiv wirkenden D4 Maschine fest. Erstens ist sie – wie die Schwester D2 – sehr leicht, zweitens ist hier an unbeschwertes Losspielen im Stile eines normalen Doppelpedals nicht zu denken. Ist der Double Mode aktiviert, reagiert dieses Pedal deutlich anders als alle Pedale, die ich bisher unter den Füßen hatte. Bedingt durch die Tatsache, dass man mit einem Pedal zwei Beater samt Federn in Bewegung setzen muss, ist schon der „Hinweg“ deutlich schwerer als gewohnt. Dass auf dem „Rückweg“ ein zweiter Schlag automatisch ausgelöst wird und kontrolliert werden möchte, ist im ersten Moment genauso ungewohnt. Entsprechend hakelig und unmusikalisch klingen meine ersten Gehversuche mit der Duallist D4. Also doch nur ein teures Spielzeug? Die Antwort hängt von den Erwartungen ab und davon, ob man bereit ist, dieses ungewöhnliche Pedal gewissermaßen als eigenständiges Instrument zu betrachten. Die Bezeichnung „Cheater“ (Schummler), die man im Internet oft im Zusammenhang mit der D4 liest, ist jedenfalls nicht gerechtfertigt, zumindest dann nicht, wenn man eine musikalische und spieltechnisch saubere Performance zugrunde legt. Denn die erfordert mindestens genauso viel Übung wie der gekonnte Umgang mit einem normalen Doppelpedal. Obwohl ich während der Testphase nicht zu einem routinierten Duallist D4 Nutzer avanciere, sehe ich das Potenzial, das in der Maschine steckt. Und ich ertappe mich dabei, wie ich mich zunehmend auf das leichte Plastikding freue.
Erste Befürchtungen, dass hier unzählige, sich gegenseitig beeinflussende Einstellungen vorgenommen werden müssen, zerstreuen sich schnell. Einzig die in den Details beschriebene „Nocke“ muss so justiert werden, dass der Slave-Beater einerseits das Fell erreicht, andererseits aber auch weit genug in die „Park-Position“ zurückschwingen kann. Wird er dort arretiert, so wird das D4 Pedal zu einem – mit leichten Einschränkungen – normal bedienbaren Einzelpedal. Die Einschränkungen ergeben sich aus der Tatsache, dass der Bandzug relativ elastisch ist und die Ansprache dadurch weicher und auch undefinierter macht als dies bei der D2 mit Kettenzug der Fall ist. Zudem muss am Ende des Pedalweges auch der Bandzug des Slave-Pedals etwas mitgedehnt werden, was die Bewegung zusätzlich ausbremst. Das Gefühl, dass der Beater mit Schmackes ins Fell fliegt, stellt sich so nicht ein.