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Tech 21 Sansamp Classic Test

Der Tech 21 Sansamp ist wieder da! Im Jahre 2016 hatte der Hersteller aus New York die Produktion des legendären Pedals vorübergehend auf Eis gelegt und sich neuen Gerätschaften gewidmet. Aber die Nachfrage war so hoch und die Preise auf dem Gebrauchtmarkt kletterten ebenfalls, sodass man sich entschloss, den schwarzen Kasten in seinem Originalzustand unter dem Namen Sansamp Classic wieder aufleben zu lassen.
Das Pedal wird nahezu unverändert nach dem Originalrezept von 1989 in den USA hergestellt, selbstverständlich mit analogem Schaltkreis, vier Reglern und den kleinen DIP-Switches zum Aktivieren verschiedener Klangcharakteristiken. Das Sansamp-Design ist auch das wesentliche Element der beliebten Fly Rig-Serie von Tech 21

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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Details

B. Andrew Barta ist der Mastermind hinter der Konstruktion des Sansamp und stellte ihn 1989, also fast zehn Jahre vor dem Line 6 POD und den folgenden Amp-Modeling-Gerätschaften als erstes Effektgerät vor, mit dem man direkt in ein Mischpult spielen konnte, ohne eine Lautsprecherbox mikrofonieren zu müssen. Das war zu dieser Zeit eine kleine Revolution, denn man benötigte eigentlich keinen normalen Gitarrenverstärker mehr, daher auch der Name: sans (franz. ohne) Amp.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem Tech 21 Sansamp Classic kehrt ein legendäres Pedal auf die Bühne zurück.

Unser Kandidat kommt im schwarzen Metallgehäuse mit den kompakten Maßen 99 x 117 x 49 mm und einem Gewicht von 0,32 kg. Das Pedal kann mit Batterie oder Netzstrom gespeist werden, die dank des analogen Schaltkreises gerade einmal eine Stromaufnahme von 6 mA (gemessen mit einem 1Spot mA Meter) sicherstellen müssen. Bei so niedrigen Werten ist man auch mit Batterie lange Zeit mobil. Das Batteriefach ist gut zugänglich an der Unterseite platziert und wer mit Netzstrom arbeitet, der benötigt für das Pedal kein Kraftwerk im Board.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlussmöglichkeiten sind überschaubar, beschränken sich auf das Wesentliche und…

Die Anschlüsse sind ebenfalls Standard, an der linken Seite befindet sich die Buchse für die Stromversorgung mit innen liegendem Minuspol, daneben die Ausgangsbuchse (6,3 mm Monoklinke) und auf der rechten Seite der Eingang im gleichen Format. Neben Letzterem bietet ein Schalter die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Ampsimulationen: Lead (Marshall Style Preamp), Normal (Mesa Boogie Style Preamp) und Bass (Fender Style Preamp – auch für Bass geeignet). Alle Bauteile machen einen recht soliden Eindruck, nur beim Input-Schalter habe ich das Gefühl, dass er bei regem Gebrauch wohl irgendwann einmal getauscht werden muss, denn er wirkt etwas wacklig.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der Oberseite tummeln sich die Bedienelemente mit vier Potis, mehreren DIP-Schaltern zum Aktivieren der Klangcharakteristiken und ein Fußschalter.

Auf der Oberseite sind die weiteren Bedienelemente zu finden, vier Regler und eine Einheit mit acht kleinen DIP-Schaltern in der Mitte, deren Funktion unterhalb aufgelistet ist. Aktiviert wird das Pedal wie gewohnt mit einem Fußschalter, die Schaltung beinhaltet einen FET-Buffer zur Vorbeugung vor Signalverlust bei langen Kabelwegen, True Bypass ist nicht angesagt.

Bedienung

Mit dem Input-Switch auf der rechten Seite wird der Grundcharakter des Amp-Sounds angewählt, der dann mit den Bedienelementen auf der Oberseite modifiziert werden kann. Es gibt zwei unterschiedliche Drive-Regler, die für den Zerrgrad zuständig sind: Einmal Presence Drive, der den Preamp-Sound in den oberen Mitten einstellt und der Amplifier Drive-Regler, der für das Zerrverhalten der simulierten Endstufe zuständig ist. Die Ausgangslautstärke bestimmt das Output-Poti und zur Klangregelung steht der High-Regler zur Verfügung, der für feine Abstimmungen in der Klangfarbe sorgt. Die genauen klanglichen Auswirkungen hört ihr selbstverständlich im Praxisteil. Noch tiefer einsteigen kann man mit den acht DIP-Switches, die folgende Funktionen haben:
1. Mid Boost I – 2: Mid Boost II
Verschiedene vorgefertigte Preamp EQ-Kurven, die selbstverständlich auch in Kombination genutzt werden können.
3. Low Drive
Zwei EQ-Kurven mit Fokus auf den tiefen Frequenzen. ON – linearer Sound, OFF – High Pass Filter.
4. Clean Amp
Der “Entzerrer” – weniger Verzerrung, wenn der Schalter auf ON steht.
5. Bright Switch
Dieser sorgt für mehr Höhen, wenn man Amp Drive auf niedrigere Werte eingestellt hat. Bei höheren Werten hat der Schalter geringere Auswirkungen auf den Sound.
6. Vintage Tubes
Erzeugt einen etwas weicheren Ton
7. Speaker Edge
Hier werden noch mehr hohe Frequenzen hinzugefügt.
8. Closed Miking
Simuliert den Nahbesprechungseffekt (Bassanhebung) bei naher Mikrofonierung an der Schallquelle.
Damit stehen dem User eine Menge an kleinen Sound-Shaping-Möglichkeiten zur Verfügung, die sich auch manchmal gegenseitig beeinflussen. Die Schaltung ist recht ausgeklügelt und gut durchdacht. Mit den voreingestellten EQ-Kurven hat man zwar weniger freie Gestaltungsmöglichkeiten, aber man spart Zeit und läuft auch kaum Gefahr, sich im Parameter-Dschungel zu verirren. In der Regel wird eine brauchbare Einstellung für das Instrument vorgenommen, der Rest kann mit den Potis noch nachjustiert werden und das Spielen kann beginnen. Generell ist der SansAmp so konzipiert, dass man sich mit den DIP-Schaltern ein Setting zusammenstellt, das mit dem Instrument harmoniert und den eigenen Klangvorstellungen entspricht. Benutzt man ihn auf der Bühne, macht es wenig Sinn, sich permanent mit den DIP-Switches zu beschäftigen. Er ist eher so konzipiert, dass man sich einen Grundsound bastelt und den in entsprechender Art und Weise leicht modifiziert. Und das geschieht über die Regler und durch den Wechsel der drei unterschiedlichen Preamps mit dem Input-Schalter.

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