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the t.bone HD 515 Test

the t.bone HD 515 im Praxis-Check

Der mehrtägige Test des HD 515 erfolgte an den Headphone Outs meines Universal Audio Apollo X4 , dem SPL Phonitor mini und einem älteren iPad (6. Generation). Als Vergleichsreferenzen waren die folgenden (Pro- und Low-Budget) Studiokopfhörer im Einsatz:

Die klangliche Beurteilung erfolgte anhand von vertrauten Audiobeispielen, Signalgeneratoren und dem Monitoring meiner eigenen zauberhaften Stimme.

Fotostrecke: 3 Bilder Seitenansicht des the t.bone HD 515

Anwendungsbereich

Der the t.bone HD 515 ist ein typischer Recording-Kopfhörer, dessen brillante Höhenwiedergabe sich auch zur Schnittüberprüfung (Editing) eignet. Die Dämmwirkung des geschlossenen HD 515 liegt geringfügig unterhalb meiner Vergleichskopfhörer von AKG und Audio-Technica und ist mit der akustischen Entkopplung des Mackie MC-100 vergleichbar. Damit ist die Dämmung für die meisten klassischen Monitoring-Anwendungen als immer noch praktikabel zu beurteilen. Beim Arbeiten unter sehr lautem Pegel oder besonders übersprechungssensiblen Mikrofonaufnahmen könnte der the t.bone Kopfhörer aber an seine Grenzen gelangen.

Weiterhin ist festzuhalten, dass der HD 515 trotz zufriedenstellender Wiedergabeeigenschaften nicht das optimale Tool für Klangentscheidungen beim Mischen und Mastern ist. Hierfür wird er aber auch nicht angepriesen, von daher kein Anlass zur Kritik. Allerdings gibt es mit dem the t.bone HD 815 eine ebenfalls brandneue Low-Budget-Lösung aus eigenem Hause. Der aktuell gerade einmal vier Euro teurere geschlossene Studiokopfhörer wird vom Hersteller auch zum Mischen beworben, was wir hoffentlich in Kürze in einem weiteren Review checken werden. Mit einer geringen Impedanz von 32 Ohm ist der HD 515 übrigens ein Allrounder bezüglich der Zuspielquellen und liefert auch an den schwachen Outputs mobiler Abspielgeräte eine souveräne Wiedergabe.

the t.bone HD 515 Test: Detailansicht der Ohrmuschel

the t.bone HD 515 im Test: Wie klingt er?

Der HD 515 hat den „Superlux-Effekt“. Mit dieser Wortschöpfung möchte ich sagen, dass der äußerst günstige the t.bone Kopfhörer meine Erwartungshaltung in Bezug auf Klang übertrifft, so wie es auch auf einige Low-Budget-Kopfhörer des taiwanesischen Herstellers zutrifft. Die bassstarke und transparente Wiedergabe des HD 515 wirkt spontan überraschend vollwertig. Dabei überflügelt er den für seine Preisklasse bereits recht ausgewogen klingenden Low-Budget-Konkurrenten, den Mackie MC-100.

Wenn man das Haar in der Suppe sucht: Im Direktvergleich mit Konkurrenzmodellen jenseits der 100-Euro-Grenze offenbart der HD 515 klangliche Unausgewogenheiten, die beim Monitoring während der Aufnahme aber keine große Relevanz besitzen dürften. In erster Linie fällt ein Ungleichgewicht zwischen den unteren und oberen Mitten auf. Der HD 515 klingt trotz angenehmer Basspräsenz ein wenig unterkühlt und tendiert bei entsprechendem Klangmaterial ganz leicht zum nasalen. Meine teureren Referenzen von AKG und Audio-Technica bieten mehr natürliche Wärme und auch eine feinere Auflösung.

Die Höhen klingen brillant, ohne dabei überambitioniert oder gar schrill zu wirken. Der positive Effekt ist eine zweckdienliche Präsenz der eigenen Stimme beim Monitoring. Weiterhin positiv anzumerken ist der transparente und relativ natürliche Raumeindruck, der ohne eine allzu breite Stereobühne auskommt. In diesem Kriterium erreicht der HD 515 das Niveau von Konkurrenzmodellen höherer Preisklassen, eigentlich klingt das Stereobild sogar eine Spur authentischer als beim populären Audio-Technica-Klassiker. Top!

Tragekomfort

Mit einem Gewicht von 238g (ohne Kabel) zählt der the t.bone HD 515 zu den leichteren Vertretern unter den ohrumschließenden Kopfhörern in geschlossener Bauweise. Auch die Anpassung der flexiblen Gehäusekonstruktion an meine Kopfform gibt keinen Anlass zur Kritik. Der Anpressdruck durch den Federstahlbügel ist moderat und sorgt für einen ausreichend sicheren Sitz, auch wenn ich mich dabei bewege. Die Eigenschaft, dass Kunstlederpolster bei längeren Hörsessions und hohen Temperaturen etwas schweisstreibend wirken können, teilt sich der HD 515 mit sehr vielen, auch deutlich teureren Konkurrenzmodellen. Während meines Tests (Januar/Norddeutschland) gab es aber keine Komforteinschränkungen. Die Polsterung und gesamte Passform ermöglichte auch längere Hör-Checks ohne jegliche Probleme. Abschließend ist positiv anzumerken, dass das Berühren des Kabels keinen unangenehmen Körperschall erzeugt. Insgesamt überzeugend!

Fotostrecke: 3 Bilder Schlicht, aber zweckmäßig: einfacher Schiebemechanismus zur Größenanpassung

Alternativen zum the t.bone HD 515

Superlux HD-660 ProBehringer HC 2000
geringfügig teurerer geschlossener Studiokopfhörer mit wahlweise 32 / 150 Ohm Impedanz und Velours-Ohrpolstern; fest verbautes Kabelklappbarer geschlossener Studiokopfhörer; Alternative soweit ein günstiger Preis und ein leichtes klappbares Gehäuse wichtiger als solide Klangeigenschaften sind; fest verbautes Kabel
Kommentieren
Profilbild von Mathew

Mathew sagt:

#1 - 31.01.2024 um 11:45 Uhr

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Habe den Kopfhörer mit zusätzlichen Ohrpolstern für ca. 20 Euro upgegraded. Macht den Kopfhörer absolut vergleichbar mit einem M30X von Audio Technica (sind Ohrpolster für den M30X von Amazon gewesen aus Velour Material und extra dick - sorgt für etwas mehr Lowend und Abschirmung). Für 50,- Euro ist diese Kombination sehr gut.

    Profilbild von Peter Koenemann

    Peter Koenemann sagt:

    #1.1 - 31.01.2024 um 12:13 Uhr

    0

    Hi Mathew, vielen Dank für den interessanten Tipp! Der Einfluss der Ohrpolster auf den Klang wird von vielen unterschätzt! Viele Grüße, Peter

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