Praxis
Aufgrund des geringen Gewichts, des Tragegriffs auf dem Powermixer und den Griffmulden an den Lautsprechern kann das gesamte Setup allein transportiert und aufgebaut werden. Selbst das Aufsetzen der Lautsprecher auf Stative klappt problemlos ohne Fremdhilfe. Das Setup steht nach wenigen Minuten – ohne Schweißbad. Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach und benötigt keinen Spezialisten. Das dem Lieferumfang zugehörige Mikrofonkabel adaptiert von symmetrisch (am Mic) auf unsymmetrisch (am Mixer) um. Das MB 45 kostet einzeln keine 10 Euro, allzu viel darf man also nicht erwarten. Als Alternative habe ich also ein SM58, ein SM57 und symmetrische Kabel herausgekramt.
Klang
Als erstes probiere ich Sprache mit dem MB 45 aus. Mit ein paar mehr Präsenzen aus dem Tone-Regler des Kanals funktioniert das ganz gut. Ich hätte gerne ein wenig Bauch herausgedreht, das geht aber nur mit dem Summen-EQ. Also tausche ich das Mikro gegen ein SM58. Und siehe da – es wird ein wenig transparenter und durchsetzungsfähiger. Doch es klingt immer noch leicht verdeckt. Jetzt spiele ich über meinen Denon DN-S1000 Material von Jean-Michel Jarre und Dephazz über den Tape-Eingang ein. Die klangliche Einordnung ist klar: Hier haben wir es mit einer preisgünstigen PA-Anlage ohne Auffälligkeiten zu tun, die sich gut für zwei- bis dreistimmigen Gesang eignet. Mehr aber auch nicht.
Der Federhall klingt zwar nicht besonders dicht, das “Versanden” eines zwei- oder dreistimmigen Backgroundchors funktioniert aber durchaus. Außerdem kann ja man ja auch Alternativen einschleifen.
Hinsichtlich der Lautstärke sammelt der Proband bei meinen Shout-Tests die meisten Punkte. Endstufen gehen naturgemäß bei Gesang nicht so tief in die Knie, so auch hier. Mit amtlichen Mikrofonen liefert die Anlage ordentlich Druck. Ist die Anlage auf Stativen (wichtig!) leicht über Ohrhöhe positioniert, kann man durchaus einen 60 – 80 Quadratmeter großen Raum mit Gesangsparts versorgen.