Praxis
Die Positionierung an den Drums gestaltet sich etwas fummelig
Um die Fähigkeiten des t.bone CC 915 in der Praxis bewerten zu können, habe ich es auf mein altes Yamaha Recording Kit losgelassen. Schon beim Anbringen des Mikros offenbaren sich kleine Schwierigkeiten, die sich das CC 915 mit vielen anderen Miniaturmikro-Haltesystemen teilt. An Trommeln, die nicht über ein RIMS-Haltesystem verfügen, hält die harte Plastikklemme nur schlecht, kräftiges Spiel kann zum Verrutschen führen, ein Treffer zum Abflug der ganzen Konstruktion. Auch das Ausrichten ist etwas fummelig, es dauert ein bisschen, bis ich den Schwanenhals so gebogen habe, dass die Kapsel ihre Position dort hält, wo ich es möchte. Bedenkenswert ist übrigens auch die Farbgebung des Mikros: die roten Akzente lenken unnötige Aufmerksamkeit auf einen Schallwandler, der oft gekauft wird, gerade weil er so unauffällig ist.
Pegel der Snare stellt CC 915 vor Herausforderungen
Hören wir uns nun die klanglichen Ergebnisse an, zunächst an der Snaredrum. Als Referenz kommt das obligatorische Shure SM57 zum Einsatz, welches seinen Job erwartungsgemäß grundsolide, fokussiert und mit dem berühmten Mittendruck absolviert. Etwas anders stellt sich die Performance des CC 915 dar, dessen Kombination aus recht geringem Maximalschallpegel und erhöhter Empfindlichkeit, trotz (externem) Pad zum Zerren neigt und zwar an verschiedenen Preamps. Harte Rimshots quittiert es mit breiten Transienten, auch Details gehen verloren. Der Klang hat definitiv etwas und wirkt „speziell“, eine natürliche Wiedergabe hört sich allerdings doch anders an. Hier hat beispielsweise ein Sennheiser e608 in Sachen neutraler Abbildung deutlich mehr zu bieten.
Auch an den Toms ist zu hören, dass das CC 915 es eigentlich nicht so laut mag. Davon abgesehen, klingt es hier ansonsten durchaus transparent, bildet jedoch auch den Rest den Kits relativ präsent ab. Wem die Kanaltrennung am Herzen liegt, sollte hier eher zu einem anderen Mikro greifen. Beispielsweise könnte das das Electro-Voice ND468 sein, welches ich euch als Referenz aufgenommen habe, oder eben das bereits angesprochene Sennheiser e608. Am 14×14 Floortom gefällt mir das CC 915 noch am besten, hier bildet es die Größe der Trommel gut ab, der Anschlag leidet jedoch wieder an der pegelbedingten Verflachung.
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Gute Performance am Sax
Am Saxophon zeigt sich ein anderes Bild: Die Klemme sitzt ordentlich am Trichter, die meisten häufig verwendeten Mikrofonpositionen lassen ich it dem Schwanenhals ganz im Wortsinne hinbiegen. Auch bei geraden Sopran- und Sopranino-Saxophonen sowie Klarinetten werden sich Positionen finden lassen – sofern deren Becher groß genug für die Klemmen sind.Auch klanglich klappt s besser am Holzblasinstrument. So hohe Pegel wie Schlaginstrumente kann Holz nicht erzeugen, also lösen sich die Verzerrungsprobleme in Luft auf. Der Gesamtklang zeichnet sich aus durch durchaus satte Tiefen, die Höhen sind fein genug, um auch die leichten Strömungsanteile abzubilden. Die Übertragung vom Körperschall der Klappen über die Klemme hält sich erfreulicherweise in Grenzen. Somit ist das t.bone CC915 für Saxophone durchaus eine Empfehlung wert.