Praxis
Handling
Am Handheld-Mic gefällt mir der Stabilisierungsring um den abgeflachten Kopf, denn der hindert das Mikrofon am Wegrollen. Das erleichtert den Bühnenalltag ungemein. Noch besser wäre es allerdings, wenn zur Unterscheidung mehrerer Funkmikrofone farbige Markierungsringe eingesetzt werden könnten.
Die Montage der Rackschienen gelingt im Handumdrehen. Aufgrund der Vollmetall-Ausführung und Verwindungssteifheit ist das Rack-Kit absolut roadtauglich. Mehr kann man für diesen Preis nicht verlangen. Ganz anders hingegen die beiliegende Mikrofonhalterung: Sie besitzt ein Reduziergewinde aus Plastik, das nicht allzu lange greifen dürfte. Zwar verrutscht das Handheld nicht darin, doch die Anschaffung einer solideren Mikrofonklemme sollte man von vornherein kalkulieren.
Das Einrichten der Funkstrecke gelingt dank guter Anleitung und übersichtlichem Display unkompliziert. Freie Frequenzen sind im Handumdrehen automatisch gefunden und die Synchronisation von Sender und Empfänger funktioniert zuverlässig. Selbst auf dunklen Bühnen lässt sich prima mit dem Set arbeiten. Die Stabilität der Verbindung ist gut. Funkausfälle traten zu keinem Zeitpunkt auf; getestet wurden sechs Meter Reichweite. Darüber hinaus fehlen Herstellerangaben zur Maximalreichweite. Erfreulicherweise lassen sich die Antennen auf der Rückseite des Empfängers drehen und kippen, so dass der Empfang optimiert werden kann. Eine kleine, allerdings verschmerzbare Einschränkung: Die beiden Audioausgänge können nicht parallel genutzt werden.
Sound
Der Sound des Funksets überzeugt nicht. Zwar darf man für diesen Preis keine Sensationen erwarten, dennoch wirkt das Set wenig dynamisch und detailliert. Es fehlt die Lebendigkeit. Bassanteile nehmen bei der Nahbesprechung nicht überhand (gut!), doch tönt das Mikrofon stark mittenlastig und bringt auch den typischen Höhen-Boost vieler Low-Budget-Mikrofone mit. Transienten werden eher weich abgebildet und sind vor allem durch ihre Höhenanteile hörbar. So erreicht das Set eine gute Sprachverständlichkeit, wirklich schön klingt aber anders. Zudem: Bereits bei einer Mikrofonierungsdistanz von etwa 25 cm bleibt nicht viel Pegel übrig. So viel zum Thema Empfindlichkeit.
Wiederum positiv: Das Klangbild ändert sich auch bei einer Besprechung jenseits der Hauptrichtung nicht grundlegend. Das spricht für eine breit angelegte Nierencharakteristik. Wann immer das Audiosignal ein- und aussetzt, wird leider Rauschen hörbar. Bei lauteren Pegeln gesellen sich außerdem „Ghost-Signale“ hinzu (im Audiobeispiel 1 ab Sekunde 7). Damit werden bereits anspruchsvolle Amateure nicht mehr leben wollen. Erfreulich sind dagegen die zu vernachlässigenden Handling-Geräusche und der praxisnah gewählte maximale Schalldruckpegel.