Fazit
Das the t.bone PS 100 ist ein USB-Mikrofon mitsamt Tischstativ und darin integriertem Audio-Interface, das sich für all diejenigen eignet, die eine All-in-One-Lösung suchen, um verschiedene Aufnahmesituationen zu meistern. Ob Gesang oder Sprachaufnahme per Nierencharakteristik, ein Interview per Achtercharakteristik, eine Talkrunde per Kugelcharakteristik oder eine Instrumentenaufnahme im Stereo-Modus … mit diesem Mikrofon ist all das möglich. Die frappierende Ähnlichkeit des PS 100 mit dem Mackie EM-Chromium reicht zwar von der Optik bis zu einigen Details der technischen Werte. In der Praxis handelt es sich jedoch um zwei Geräte, die sich deutlich unterscheiden. In Punkten wie Software-Paket, Rutschsicherheit und Qualität der Fertigungsdetails steht das PS 100 hinter seinem Doppelgänger zurück, kostet dafür aber auch deutlich weniger. Klanglich bietet es gerade nicht die Wärme seines Zwillings, sondern einen präsenten, höhenreichen Sound. Gegenüber dem Chromium wartet das PS 100 dafür aber überraschenderweise mit einer höheren Samplequalität bei den Audiowandlern und einem längeren USB-Kabel auf. Noch dazu wirkt sich das Betätigen seines Mute-Schalters weniger lautstark auf das Recording-Signal aus. Für zum Testzeitpunkt 75 Euro Ersparnis gegenüber dem Mackie EM-Chromium verzichten Käufer beim PS 100 deshalb vor allem auf einen warmen Sound sowie einen runden Nahbesprechungseffekt und müssen Abstriche bei der klanglichen Tiefe machen. Und auch auf zusätzliche Software muss verzichtet werden. Unter dem Strich hat das the t.bone PS 100 deshalb mit seinem eigenständigen Klang zweifellos ein eigenes Profil, das einfach zum jeweiligen Interessenten passen muss.
- solide aus Metall
- integriertes mehrkanaliges Audio-Interface
- ordentliches Preis-Leistungsverhältnis
- dünner Klang
- keine Betriebsleuchte
- wahrnehmbares Preamp-Rauschen bei hohem Verstärkungsgrad
- Stativ nicht rutschsicher
- verschiedene Fertigungsmängel
- Typ: 3x 16 mm Elektretkapsel
- Richtcharakteristiken: Kugel, Niere, Acht, Stereo
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20 kHz
- Empfindlichkeit: -38 dB (0 dB = 1 V/Pa @ 1kHz)
- Impedanz: [unbekannt]
- max. Schalldruckpegel: 110 dB SPL
- Dynamikbereich: 96 dB
- A/D-Converter: 24 Bit/96 kHz
- Maße (L x B): 25,3 x 12 cm
- Gewicht: 1,05 kg
- Preis: € 119,– (Straßenpreis am 22.4.2021)
Scott Becker sagt:
#1 - 24.04.2021 um 17:45 Uhr
Mein Eindruck stimmt mit den Deinen absolut überein. Hatte das Mikro gekauft und prompt zurückgesendet. Der Sound ist für Akustik-Gitarre ungeeignet (zu dünn, zu wenig warm, und auch zu wenig transparent in den Höhen), also interessiert es dann wenig, ob man auch den zusätzlichen Eingang (für das Pick-up-Signal) mit nutzen möchte. Schließlich muss es auch so klingen, und das tut es eben nicht. Auch nicht für Gesang, und auch nicht für einfach Moderatoren-Stimme-Aufgaben (YouTube). Das Design und die Verarbeitung sind gut, aber der Sound... Gewonnen hat für mich am Ende das AKG Lyra (besonders gut für Akustikgitarre im Tight-Stereo-Modus). Es schlägt alles in der Preisklasse in Sachen Natürlichkeit. Auch der Gesang ist sehr gut damit. Im Test hatte ich auch Samson Meteor (guter Grundsound für Musik aber schlechter in der Handhabe, da es von überall her Sound einfängt und auch keinen eigenen Gain-Regler hat) sowie das Samson G-Track Pro. Das G-Track Pro ist hevorragend für Gesprochenes (schöne Bassanhebung bei guter Klarheit ohne sprüde zu klingen), schneidet aber bei Gitarre und Gesang aber deutlich schlechter als das AKG Lyra ab. In diesem Rennen hat das T Bone das schlechteste Ergebnis von allen erreicht.