Bei Thomanns eigener t.mix-Serie gibt es eine stattliche und fähige Palette günstiger, analoger Kleinmischer. Dem sollen die Rackmodule natürlich in nichts nachstehen. Mit dem Rackmix 821 FX USB gibt es nun einen Einbaumischer mit Vollausstattung zum Preis eines Mikrofons. Sieben Monokanäle für Line- und Mikrofonsignale, davon einer als analoger Stereo-Eingang ausgeführt bzw. als USB/Bluetooth verschaltbar, auch Dreiband-EQs, ein Auxweg und ein Effektbus pro Kanal sind an Bord. Die Effektbank weist 99 Presets mit einem eigenem FX-Fader auf und obendrein ist ein Mediaplayer mit Recording-Funktion eingebaut. Auf geht´s zum Test.
Details
Abteilung 1: Eingänge / Kanalzüge
Die Eingangssektion besteht aus sechs Monokanälen und dem Stereokanal, welcher diverse Inputs verwaltet. Rückseitig haben die Monokanäle jeweils eine XLR-Buchse für Mikrofone, eine Standard-Klinkenbuchse für symmetrische oder unsymmetrische Line-Signale und eine weitere 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse für Insert-Effekte vorzuweisen.
Auf dem Frontend stehen Gain- und Pan-Regler zur Verfügung, über eine Taste lässt sich die PFL-Vorhörung aktivieren. Darunter befinden sich der farblich abgesetzte Dreiband-EQ (Hi 20 kHz, ±15 dB; Mid 700 Hz, ±15 dB; Lo 50 Hz ±10 dB) und die zwei Regler für den Aux- und FX-Bus. Dazu gesellt sich der 60-Millimeter-Fader des Kanalzuges. Eventuelle Übersättigung des Eingangs wird anhand der Over-Lampe angezeigt.
Der Stereokanal ist frontseitig ähnlich aufgebaut, nur fehlt hier die PFL-Auswahl. Dafür können wir per Taste von den physischen Eingängen auf den digitalen MP3-Input für die USB- oder Bluetooth-Funktion des Mediaplayers umschalten, dazu später mehr.
Am Backpanel entdecke ich zwei 6,35-Millimeter-Klinkenbuchsen, um den Kanal entweder stereo oder mono mit Line-Signalen zu speisen. Darüber ist das REC-OUT/IN-Cinch-Quartett zu finden, wobei der REC-OUT die gespiegelte Mastersumme (+22 dBu) bereitstellt und der REC-IN auf den Stereokanal geroutet wird.
Abteilung 2: Mediaplayer
Der Mediaplayer kann via Bluetooth und USB-Stick mit Musik gefüttert werden und verfügt über ein gut auflösendes Display. Mit einer kleinen Transportrolle (Start/Pause, Skip Back, Skip Forward, Repeat), können wir sowohl Musik starten als auch durch das Menü navigieren.
Die Datenformate von USB-Sticks beschränken sich auf MP3 und WAV. Zusätzlich gibt es eine Recording-Funktion. Das summierte Mastersignal wird auf Wunsch als MP3 in 128 kbit/s Qualität auf vorher eingestecktem USB-Stick aufgenommen. Datenverwaltung, Dateibeschriftung und Nummerierung übernimmt der Mediaplayer selbständig.
Vorangegangene Funktionen nehmen jeweils drei von fünf Punkten im Menü ein. Die vierte Auswahl ist eine Verbindung mit einem PC, leider wird hierzu – wie bei den anderen Punkten – in der Dokumentation nicht näher darauf eingegangen. Der fünfte Punkt ist das System-Setup mit Display-Kontrast, Hintergrundbeleuchtung, Sprache (Chinesisch, Englisch) und Firmware-Status. Bei längerer Betätigung der Skip-Tasten lässt sich die Lautstärke des Mediaplayers beeinflussen (0 – 30).
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Abteilung 3: Effektsektion
Diese ist reichhaltig bestückt. Ganze 99 Templates verteilen sich auf die Kategorien Halleffekte, Delayeffekte, Modulationseffekte, Filtereffekte und diverse Kombinationen aus den vorangegangenen Einzeleffekten. Entsprechende Presets sind rechts auf der Frontplatte des Mixers aufgedruckt.
Über die Tasten „Up“ und „Down“ wird der gewünschte Effekt angewählt, entsprechendes Template erscheint als Nummer in dem zweistelligen Display darüber. Die ersten 24 Effekte können in ihrem jeweiligen Schlüsselparameter per Regler eingestellt werden (Hallgröße, Delayzeit, Tremolo-, Flanger-, Phaser-Rate etc.). Die restlichen Effekte haben feste Einstellungen, von denen wir allerdings aus einigen verschiedene Varianten pro Preset auswählen können. Die Effekt-Presets sind bei den Features am Ende des Tests angehangen.
Abteilung 4: Mastersektion
Vorn liegt neben dem 60-Millimeter-Masterfader der ebenso lange Return des internen Effektboards, darüber sind die fünfstellige Pegelanzeige, die Betriebslampe und der Schalter für die Phantomspeisung samt LED zu finden. Rechts neben den Fadern befinden sich der Regler für den Aux-Ausgang und der Kopfhöreranschluss samt Regler und Schalter zwischen Mastersumme und PFL-Signal.
Die Ausgänge teilen sich auf zwei XLR- und zwei symmetrische Klinkenbuchsen auf. In der Aux-Sektion daneben sind die Klinkenbuchsen der Aux- und FX-Busse auszumachen, für den Fall, dass wir den letzteren für andere Zwecke nutzen wollen. Angetrieben wird der t.mix Rackmix 821 FX USB über ein internes Schaltnetzteil, dessen Kaltgerätebuchse über ein Wechselfach für Schmelzsicherungen verfügt. Darüber sitzt der große Betriebsschalter.
Bevor es nun in den Praxisteil geht, noch ein Wort zu Bedienungsanleitung und Lieferumfang. Die Packliste ist sehr schmal, 19-Zoll-Verschraubungen fehlen und ein USB-Kabel zum Anschluss an einen PC, wie es der Mediaplayer anzeigt, ist auch abwesend. Dafür liegen neben den Mixer selber noch zwei Bedienungsanleitungen bei, eine auf Deutsch, die andere auf Englisch. Bei den Bedienungsanleitungen werden zwar alle Anbauteile und wesentlichen Funktionen benannt, doch die Zusammensetzung und die Auflistung der Effekte wird nicht erwähnt. Ebenso ist keine Definition der Schlüsselparameter der ersten 24 änderbaren Effekte vorhanden. Schade auch, dass der Mediaplayer nur als Bestandteil des Mixers aufgeführt ist. Die Erläuterung der Menüführung, Spezifikationen, Bedienung und erweiterte Kontrolle dagegen fehlt. Wir werden uns wohl oder übel selber durch das Menü hangeln und ausprobieren müssen, was die Bedienelemente und deren Kombinationen im Einzelnen so bewirken. Kann ich das Fehlen der Anbauteile aufgrund des schlanken Preises noch nachvollziehen, so ist das Auslassen dieser Dokumentationen verwunderlich. Vielleicht könnte man das noch als PDF-Download nachliefern? Widmen wir uns nun dem Handling und Sound.