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the t.racks DSP206 Test

Praxis

Der Controller kommt wie gerufen, da ich grade im Begriff war, zwei Doppelzwölfer-Topteile von passiv auf aktiv umzurüsten. Kurzerhand schraubte ich den the t.racks DSP206 in ein Rack mit einer Vierkanalendstufe, die als Antrieb für besagte Topteile dienen sollte.
Während des Tests habe ich den Controller überwiegend mit der Software bedient (USB und Ethernet), für einen ersten Überblick zunächst die Bedienung am Gerät versucht. Diese ist im Grunde selbsterklärend. Mit den Direktanwahltastern wähle ich die entsprechende Funktion und mit dem Encoder gebe ich die Parameter ein. Dabei fällt mir auf, dass der Encoder recht grobschlächtig werkelt, was sich aber mit etwas Fingerspitzengefühl kompensieren lässt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der the t.racks DSP206 PA-Controller bekommt einen neuen, vorrübergehenden Wohnsitz

Dennoch (und das bezieht sich generell auf jeden Speaker-Controller) bevorzuge ich die Bedienung via Software. Dort sieht man auf einen Blick, ob man vielleicht einen Fehler bei der Eingabe gemacht hat. Zudem geht die Programmierung deutlich schneller. Vor allem, wenn man wie ich bei einem Projekt bei Null beginnt. Zunächst lege ich das Projekt so an, dass die Ausgänge 1 & 2 Subwoofer adressieren, Ausgänge 3 & 4 beschäftigen die 12-Zoll-Treiber, während die Ausgänge 5 & 6 die Hochtöner mit Signalen versorgen. Um schneller voranzukommen, linke ich die Eingänge und die Ausgänge pro Weg, sodass man die Parametereingabe pro Sektion nur einmal vornehmen muss. Schade, dass man nicht immer direkte Werte in die Parameterfelder eintippen kann, aber auch daran gewöhnt man sich.
Über die Tab-Navigation kommt man schnell zu passenden Ergebnissen, da der Controller im Grunde keine Untermenüs hat. Man steppt sich einfach durch die Tabs (von Gain bis Out 6) und läuft nicht Gefahr, sich zu „verfahren“. Positiv aufgefallen sind mir die zahlreichen EQ-Punkte und die große Auswahl an X-Over-Filtern, die auch steilflankige Trennungen bis 48 dB zulassen. Für eine zusätzliche Raumentzerrung spendierte man dem the t.racks DSP206 zusätzlich 31-Band-GEQs in den Eingängen, was vor allem in Installationen oder bei wiederkehrenden Venues hilfreich ist, die man des Öfteren beschallt. Der GEQ sollte genutzt werden, um die Anlage auf einen Raum oder Aufstellungsvariablen anzupassen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Mit einem Router lässt sich der Controller auch via W-LAN bedienen

Die EQs in den Ausgängen dienen der Systementzerrung, also für die Anpassung der einzelnen Wege/Lautsprecher innerhalb einer Box. Mit Hilfe meines betagten Lenovo-Laptops und der Remote-Software komme ich schnell zu einem passenden Ergebnis, das sich hören lassen kann. Der the t.racks DSP206 bietet alle Werkzeuge, um auch aufwendigere Systeme in den Griff zubekommen. Erstaunlich, was dieser günstige Controller für eine Performance aufweist.
Die Signalverarbeitung findet mit 96 kHz statt, was bei dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Ebenso wie die rauscharme Performance und die direkte Parameterumsetzung, die gerade bei der Erstellung eines komplett neuen Presets überzeugt. Das Durchstimmen der EQ-Filter auf der Suche nach Resonanzen setzt der Controller via Software in Realtime und ohne Verzögerung um. Chapeau – das hätte ich unbedingt erwartet.

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