Thenatan TRAX Test

TRAX ist ein junger Drum Rompler der Sampleschmiede Thenatan. Über 400 Samples hat der Hersteller in 50 Drumkits zusammengestellt, mit denen Trap, EDM und Soul abgedeckt werden sollen. In monatlichen Abständen sollen laut Hersteller in Zukunft  weitere Expansion Packs erhältlich ein. Das Plugin kommt mit ADSR-Hüllkurve, Reverb, Distortion und vier Effekt-Layern. Wir haben TRAX installiert und gecheckt, was der Rompler klanglich zu bieten hat.

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Einen kostenlosen Vorgeschmack findet ihr auch bei der Freeware Thenatan Trapstar.

Details und Praxis

Kompatibilität und Installation

TRAX gibt es für Windows ab XP und macOS 10.4 oder neuer. Unterstützt werden die Plugin-Formate AU (64 Bit) und VST (32 und 64 Bit). Nach dem Kauf erhält man per E-Mail den Link zum 1,8 GB großen Download, eine Lizenznummer gibt es nicht. Da es keine EXE- bzw. DMG-Files mit einer Installationsroutine gibt, wird die Installation manuell durchgeführt. Das heißt, RAR-Datei entpacken und in den entsprechenden Plugin-Ordner verschieben.

Simples Bedienkonzept, globales Processing

TRAX ist ein einfach strukturierter Drum Rompler mit acht Kanälen, die bei einer Drum Machine nebeneinander angeordnet sind. Mit dabei sind 2x Kick, 2x Snare, Clap/Stick, Hihat und 2x FX. Pro Kanal sind Volume-Fader und Panorama-Regler am Start. Hinzu kommen vier sogenannte „Layer“ (A-D), mit denen sich Noise-, Crackle-, Hiss- und Cassette-FX hinzumischen lassen. Um den Gesamtsound zu bearbeiten, sind „AMP High“ und AMP Low (Saturation getrennt für Bässe und Höhen), Reverb und Filter (wahlweise Low- oder High-Pass) mit dabei.
Die Effekte arbeiten leider allesamt global und können somit nicht auf einzelne Drums angewandt werden, allerdings klingen diese Effekte auch nicht wirklich schön. Man sollte lieber auf die DAW-Effekte bzw. Dritthersteller-Plugins zurückgreifen. Global sind leider auch die Amp-Envelope, mit der sich leider nur Attack, Decay, Sustain und Release des gesamten Kits anpassen lassen, sowie einen LFO, der leichte Tonhöhenschwankungen in die Kits bringt. Letzteres nimmt den Samples ein wenig die Statik und emuliert das Innenleben von analogen Drum Machines.

Die Bedienoberfläche ist übersichtlich und im Grunde selbsterklärend.
Die Bedienoberfläche ist übersichtlich und im Grunde selbsterklärend.

Moderne Library mit dreckigem Sound

TRAX kommt mit 50 Drumkits, die sich per Dropdown-Menü auswählen lassen. Auf einen Kategorie-Browser muss man ebenso verzichten wie auf eine aussagekräftige Benennung der Kits, die da heißen: Kit 01, Kit 02, Kit 03 … Kit 50. Immerhin: Ein 5-Star-Rating-System ist an Bord, mit dem man sich die Kits selbst bewerten kann. Lädt man ein Kit erneut, sieht man immerhin, ob man es gut bewertet hat – na ja, sofern man es denn bewertet hat. Schade ist auch, dass sich die Samples in den Kits nicht austauschen lassen – sie sind so, wie sie zusammengestellt wurden.

Kits werden per Dropdown gewählt und sind leider nicht sehr aussagekräftig benannt.
Kits werden per Dropdown gewählt und sind leider nicht sehr aussagekräftig benannt.

Für welche Musikrichtungen eignet sich der Klangerzeuger? 

Ganz klar, das Ding ist eine Trap-Maschine. Für weitere Musikrichtungen wie Dance könnte man manche Kits sicherlich auch verwenden, meine erste Wahl wäre TRAX in dem Fall aber nicht. Dabei werden eher Grime- bzw. Drill-mäßige Stile abgedeckt, deren Sound gerne dreckig sein darf. Mit der Saturation hat man beim Bearbeiten der Samples nämlich auch nicht gegeizt. Ebenso sind viele Sounds bereits mit einem Reverb angereichert, der sich natürlich auch nicht mehr aus den Samples herausnehmen lässt – das könnte je nach Song und anderer Geschwindigkeit (Tail!) im Mix problematisch werden. Es sind aber auch Kits dabei, die einen sauberen, etwas weniger bearbeiteten Charakter haben und sich somit auch für den eher EDM-lastigen Trap einsetzen lassen. 

Audio Samples
0:00
Kit 01 Kit 13 Kit 16 Kit 16 (Amp Low) Kit 16 (Reverb)

Fazit

TRAX ist ein einfach zu bedienender Drum Rompler, der sich vor allem für Trap-Producer eignet, die sofort einsetzbare Samples suchen. Das Plugin überzeugt mit druckvollen und dreckigen Samples, die production ready sind. Die Effekte, Layer und ADSR-Envelope sind leider nur auf den Gesamtsound und nicht auf die Einzelkanäle anwendbar. Da sich das Plugin aber via Multi-Output an einzelne DAW-Kanäle leiten lässt, um die Samples mit den Plugins des Vertrauens zu bearbeiten, ist der Freeware-Look zu verkraften. Was hier zählt, ist der Sound der Samples. Und der ist top – genau wie der kleine Preis. Wer also moderne Trap-Drums für kleines Geld sucht, ist hier an der richtigen Adresse.

Pro
  • moderner, fetter Drumsound
  • hohe Klangqualität der Samples
  • auch als Multi-Output-Plugin verfügbar
  • sehr gutes Preis/Leistung-Verhältnis
Contra
  • Sounds in Kits nicht austauschbar

  • Layer, Effekte und ADSR-Hüllkurve nur global
  • unübersichtliche, unpraktische Presetverwaltung
Features
  • Drum Rompler für Windows und Mac
  • stilistische Drums für Trap, EDM und Soul 
50 Drum Kits
  • über 400 Drumsamples
  • 8 Drumsounds pro Kit
  • 4 zusätzliche Layer pro Kit (Noise-, Crackle-, Hiss- und Cassette-FX)
  • unterstützt VST und AU
  • Multioutput-Plugin
  • Effektsektion mit Reverb, Distortion und Filter
  • geringe CPU-Auslastung
  • Systemvoraussetzungen: Windows XP oder neuer, macOS 10.4 oder neuer, 1,8 GB freier Speicher, 2 GB RAM, VST- oder AU-fähige DAW (32 oder 64 Bit)
Preis
  • Einführungspreis: 24,95,- USD
  • regulärer Preis: 49,95 USD
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • moderner, fetter Drumsound
  • hohe Klangqualität der Samples
  • auch als Multi-Output-Plugin verfügbar
  • sehr gutes Preis/Leistung-Verhältnis
Contra
  • Sounds in Kits nicht austauschbar

  • Layer, Effekte und ADSR-Hüllkurve nur global
  • unübersichtliche, unpraktische Presetverwaltung
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punkrock192 sagt:

#1 - 20.01.2019 um 11:51 Uhr

0

die default noten werte fuer drum pads sind ungewoehnlich. und ich sehe keine moeglichkeit diese settings zu veraendern.

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