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Thermion Black Sun Test

Das Thermion Black Sun Pedal aus der spanischen Effektpedal- und Verstärkerschmiede soll laut Hersteller die meisten klassischen Rotary-Speaker-Sounds reproduzieren können, wobei der Name schon erahnen lässt, dass eine gewisse Band aus Seattle für die nötige Inspiration gesorgt hat.

Thermion_Black_Sun_TEST


Die hieß bekanntermaßen Soundgarden, und ihr Song Black Hole Sun, der den Rotary-Effekt als tragendes Element verwendet, stand offensichtlich Pate bei der Namensgebung unseres heutigen Testpedals. Was es kann, wie es klingt, und wie tief die zahlreichen Regelmöglichkeiten in den Sound eingreifen, wollen wir uns im folgenden Test anschauen.

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Details

Das massive, 120 x 152 x 57 mm große und 702 Gramm schwere Pedal macht einen überaus robusten Eindruck und sollte auch dem harten Musikeralltag standhalten. Es erreicht mich sicher verpackt, wobei es sich der Hersteller nicht hat nehmen lassen, vier kleine Gummifüßchen beizulegen, die sich bei Bedarf auf der Unterseite des Pedals anbringen lassen. Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich jeweils an der rechten und linken Gehäuseseite, rechts wartet zusätzlich eine Buchse zum Anschluss eines 9-Volt-Gleichstromnetzteils. Das gehört zwar nicht zum Lieferumfang, wird aber zwingend benötigt, denn das Black Sun lässt sich nicht mit Batterien betreiben. Eine zentrale Stromversorgung, ein einfaches Boss-Netzteil oder ähnliches sollten aber vollkommen ausreichen, solange es die besagten 9 Volt mit 200 mA generiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Handgefertigt unter der spanischen Sonne – so präsentiert sich das Thermion Black Sun.

Ein Blick in das Innere zeigt die akkurat ausgeführte Verarbeitung der dicht bestückten Platine. Das in Handarbeit in Spanien gefertigte Pedal macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck und gibt seitens seiner Verarbeitung keinerlei Anlass zur Kritik.

Die Oberseite des komplett in Schwarz und Weiß gehaltenen Gehäuses zeigt zehn Potis und drei Fußschalter, auf deren Funktionen ich gleich noch näher eingehen werde. Zuvor möchte ich erwähnen, dass dank der Farbgebung das Ablesen der Schrift ausgesprochen komfortabel ausfällt, zumal sämtliche Potis einen weißen Skalenstrich besitzen. So wird das Einstellen der samtig laufenden Regler zum reinsten Vergnügen, sehr gut!
Laut beigefügter Bedienungsanleitung ist der Signalpfad des Black Sun Pedals übrigens komplett analog aufgebaut, wobei der Effekt durch einen variablen Oszillator gesteuert wird.

Schauen wir uns die Regler und Schalter einmal etwas genauer an. Los geht es in der unteren Reihe, die drei Fußschalter beherbergt.
Ganz rechts befindet sich der Bypass-Schalter, der das Pedal aktiviert. Das Black Sun besitzt einen True-Bypass, der bei ausgeschaltetem Effekt das eingehende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet. Eine weiße LED, die mit Go! beschriftet ist, zeigt den aktiven Zustand an. Die orangefarbene LED direkt davor blinkt im angewählten Tempo. Sehr gut, denn so liefert das Pedal auch hier eine optische Kontrolle.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld ist aufwendig bestückt, allein zehn Potis stehen zur Klangformung bereit.

Prinzipiell besitzt das Pedal zwei Modes, in denen es sich betreiben lässt und auf die ich jetzt näher eingehen möchte.
Auf der linken Seite befindet sich ein mit Tap Tempo beschrifteter Schalter, mit dem das gewünschte Tempo eingegeben werden kann. Eine weiße LED zeigt an, dass man sich im Tap-Mode befindet, dazu eine orangefarbene LED, die das eingegebene Tempo anzeigt.

Der Speed-Mode wird mit dem Speed-Schalter in der Mitte aktiviert, der die mit den Potis eingestellten Geschwindigkeiten abruft. Richtig gelesen, es handelt sich um zwei Geschwindigkeiten, die individuell eingestellt werden können. Speed R (Red) und Speed G (Green) lassen sich mit den entsprechenden Reglern einstellen und zwischen beiden hin- und herschalten. Das Tempo verlangsamt, beziehungsweise beschleunigt dabei gleichmäßig, wie man es von einem Leslie kennt. Auch diese Geschwindigkeiten können mit den entsprechenden Reglern eingestellt werden. Eine weiße LED zeigt an, daß der Speed Mode aktiviert ist und eine rot oder grün leuchtende, ob man sich in Speed R oder Speed G befindet.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Gegensatz zum fast überfüllten Bedienfeld halten sich die Anschlussmöglichkeiten im überschaubaren Rahmen.

Schaut man sich die Beschriftung der Potis genauer an, wird die Bedienung zum Kinderspiel! Ganz links befinden sich zwei Potis, beschriftet mit Drum und und Horn. Mit dem Drum-Poti werden die tiefen Frequenzen bearbeitet, Horn kümmert sich entsprechend um die hohen, womit das Black Sun über eine Zweiband-Klangregelung verfügt. Die Arbeitsweise der beiden Regler soll so designed sein, dass sie sich wie bei einem Rotary Speaker verhält, daher auch die Namensgebung Drum und Horn.

Es folgt ein Block mit vier Reglern, die das Einstellen von Speed G und Shift G (Green) und Speed R und Shift R (Red) ermöglichen. Natürlich lassen sich mit den Speed-Reglern die Geschwindigkeiten einstellen. Die Shift-Regler bestimmen, wie schnell beim Betätigen des Speed-Schalters beschleunigt und verlangsamt und damit vom Green- zum Red-Mode oder umgekehrt geschaltet wird. Das Ganze abhängig vom Notenwert, der am vierten Regler der oberen Reglerreihe, dem Speed Ratio Poti, eingegeben ist, wird der Effekt entsprechend in seiner Modulation angepasst.
Hier können folgende Notenwerte angewählt werden:
1. Ganze Note
2. Viertelnote
3. Vierteltriolen
4. Achtel
5. Achteltriolen
6. Sechzehntel
Rechts daneben befindet sich der Waveform-Schalter, der acht Wellenformen bereitstellt, wovon die ersten vier die klassischen und die letzten vier eher experimentelle Shapes liefern. Folgende Wellenformen stehen laut Hersteller zur Verfügung:
1. Aufsteigende Rampe
2. Absteigende Rampe
3. Rechteck
4. Dreieck
5. Sinus
6. Leslie
7. Invertierter Leslie
8. Zufall

Der Depth-Regler darunter bestimmt die Tiefe der Modulation. Der Hersteller weist darauf hin, dass mit dem Regler die Entfernung des Mikrofons simuliert wird, das den Klang eines Rotary-Speakers abnimmt. Wird der Regler ganz nach links gedreht, wird der Effekt kaum wahrgenommen werden, da das Mikrofon zu weit von dem Schallquelle entfernt steht. Je weiter der Depth-Regler nach rechts gedreht wird, desto intensiver wird der Effekt dargestellt.
Fehlt noch der Cycle-Regler, der den Arbeitszyklus der Wellenform definiert. Befindet sich der Regler in der Mittelstellung, wird die mit dem Waveform-Poti angewählte Wellenform genau so wiedergegeben. Dreht man den Regler nach links oder rechts, verändert sich die Arbeitsweise.
Ich bin sehr gespannt, wie sich das im Klang widerspiegelt, aber dazu im Praxisteil mehr.

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