Das Thermion Outlaw Boost & Delay Pedal kombiniert die beiden Effekte, die ein Solo in der Regel braucht: einen Boost für das Quäntchen Vorsprung vor den Mitmusikern und ein Echo für den Charakter.
Das Thermion Outlaw verspricht, diese beiden Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Genau das war auch der Ansatz, den die spanische Effektpedalschmiede bei der Konzeption dieses Pedals verfolgte. Wie sich die Kombination der beiden Effekte in der Praxis bewährt und wie es um die Qualität bestellt ist, schauen wir uns im Folgenden an.
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Optik/Verarbeitung
Sicher verpackt erreicht mich das Thermion Outlaw in einem Karton, in dem sich auch eine Bedienungsanleitung sowie Gummifüßchen zum Aufkleben befinden. Schon optisch ist das Pedal ganz klar der 2012 gegründeten Manufaktur aus dem südöstlich von Madrid gelegenen Albacete zuzuordnen, denn die schwarzweiße Lackierung ist ganz typisch für die Pedal-Linie der Spanier und setzt sich damit von den meisten Mitbewerbern ab.
Für dich ausgesucht
Mit seinen 70 x 110 x 50 mm ist es das schmalste aller Thermion-Pedale und besitzt gleichzeitig Standardabmessungen bei einem Gewicht von 250 Gramm. Es macht einen ausgesprochen wertigen und robusten Eindruck.
Betrieben wird es mit einem Standard 9-18 Volt Netzteil, das an einer Buchse an der Stirnseite angeschlossen wird, die bei Nichtgebrauch durch einen Gummipfropfen verschlossen wird, der das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz verhindern soll. Batteriebetrieb ist nicht möglich, das bestätigt ein Blick in das sauber verarbeitete Innere, in dem sich eine akkurat bestückte Platine befindet.
Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, wobei oberhalb der Eingangsbuchse eine weitere Klinkenbuchse liegt, die mit Ext. Switch beschriftet ist. Dort wird ein externer Fußschalter angeschlossen, mit dem man das Pedal aus der Distanz ein- und ausschalten kann. Ein praktisches Feature, beispielsweise für den Fall, dass das Pedal auf einem Amp platziert wird, um die Signalwege kurz zu halten. Aber auch in ein Switching-System lässt es sich so einfacher integrieren.
Auffälligstes Merkmal der Bedienoberfläche ist sicherlich der rote Chickenhead-Regler neben ansonsten schwarzen Potis. Eine gute Idee, denn das Outlaw beherbergt zwei Effekte und es ist durchaus sinnvoll, einen davon auch optisch hervorzuheben. In diesem Fall ist es der Booster, der das Signal um bis zu 6 dB in der Lautstärke anhebt.
Die drei weiteren Regler und die beiden Schalter gehören zum Delay, und los geht es mit dem Time-Regler. Hier wird die Verzögerungszeit eingestellt, wobei das Outlaw Zeiten zwischen 35 und 700 ms anbietet. Rechts daneben das Feedback-Poti, das die Anzahl der Wiederholungen bestimmt. Fehlt noch der Mix-Regler, der den Anteil des Delays im Verhältnis zum Direktsignal einstellt. Inmitten der vier Regler befinden sich zwei Kippschalter, Charakter und Trails.
Mit dem Charakter-Schalter kann zwischen drei unterschiedlichen Delay-Arten gewählt werden, und die haben laut Bedienungsanleitung die folgenden Auswirkungen:
- BRGHT: Hier bleiben die Wiederholungen unbearbeitet, werden also nicht in den Höhen bedämpft. Der Sound orientiert sich dabei an einem Digital-Delay.
- NRML: Die Wiederholungen werden nach jeder Wiederholung in den Höhen bedämpft, diese Einstellung orientiert sich an einem Analog-Delay.
- DRK: In dieser Schalterstellung werden die Wiederholungen in den Höhen stärker bedämpft als in der NRML-Stellung und der Sound tendiert in Richtung Tape-Delay.
Der Tails-Schalter bestimmt die Art und Weise, wie sich die Delay-Wiederholungen des Pedals verhalten, wenn es in den Bypass versetzt wird.
- ON: Wird das Pedal in dieser Schalterstellung in den Bypass versetzt, laufen die Delays noch so lange aus, wie sie eingestellt wurden. Dafür schaltet sich das Pedal in einen Buffered-Bypass.
- OFF: Wird das Pedal in der OFF-Stellung in den Bypass versetzt, wird das Delay sofort abgeschaltet. In diesem Mode tritt der True-Bypass in Kraft.
Natürlich darf auch ein Fußschalter nicht fehlen, der das Pedal aktiviert. Dies wird mit einer hell leuchtenden LED direkt über dem Schalter angezeigt.
Alles in allem erklärt sich die Bedienung des Outlaw von selbst und lädt zum sofortigen Ausprobieren ein, womit wir auch schon im Praxisteil angelangt wären.