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Thermionic Culture Vulture, Super 15 & Ultra Vulture Test

Entspannt bleiben – Culture Vulture in der Praxis

Wir entsinnen uns, ursprünglich war das mal als “Top-Teil”-Ersatz gedacht – von daher: let´s try this first! Im folgenden Video seht ihr den TC/CV-Standard auf einer simplen DI Aufnahme.

Es geht hier nicht darum, tatsächlich “echte Amp-Sounds” zu simulieren, sondern mehr um zu zeigen, wie schnell man zu verschiedenen Sounds mit wenigen Parametern gelangt – und das bereits mit der “günstigsten” Variante, dem Culture Vulture Standard in Schwarz!

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Too cool for school

Analoge Drums: “Warmth“gibt es im Triode-Mode mit Bias= 0,4mA, der Drive steht bei ca. 9 Uhr. Der Red klingt hier mit am hellsten, aber auch leicht stereo-enger. Der Ultra reagiert auf das harte Panning der Hi-Hat viel ehrlicher, ist damit weiter am Original, wirkt hier aber nur unwesentlich edeler. Der Black ist angenehm kratzig und es fehlen feinste Details – trotzdem wäre er meine Geschmacksentscheidung.

Audio Samples
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ANALOG DRY – SSL Origin Bus + Apogee Symphony MK2 AD/DA WARMTH – Black Standard – T-Mode & 0,4mA WARMTH – Purple ULTRA – T-Mode & 0,4mA WARMTH – Red Super 15 – T-Mode & 0,4mA SOFT DRIVE – Black Standard – P1-Mode & 0,4mA SOFT DRIVE – Purple ULTRA – P1-Mode & 0,4mA SOFT DRIVE – Red Super 15 – P1-Mode & 0,4mA CRUNCHY – Black Standard – T-Mode & 0,65mA, more Drive CRUNCHY – Purple Ultra – T-Mode & 0,65mA, more Drive CRUNCHY – Red Super 15 – T-Mode & 0,65mA, more Drive OVERDRIVE – Black Standard – P1-Mode & 0,4mA, Overdrive OVERDRIVE – Purple Ultra – P1-Mode & 0,4mA, Overdrive /-10dB OVERDRIVE – Red Super 15 – P1-Mode & 0,4mA, Overdrive /-10dB

Für folgende Bass und Heavy-Bus Video-Beispiele schalte ich auf P1 um, und der erörterte Charakter der Units bleibt auch bei dem knurrigen Soft-Drive des Bass bestehen – die Filter sind allesamt weiterhin aus.

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Knarz Bass Creation an drei Vultures

Ich hab es in den Details durchblitzen lassen: Dezente Abweichungen sollte man nicht zu akademisch sehen. Natürlich ist es verlockend, ein Gerät auf technische Perfektion zu treiben, um sich bei „Arbeit auf Durchsatz“ auch blind bzw. taub darauf verlassen zu können, weil allein die Zahlen stimmen. Nur verlangt das bei Röhren einen abnormalen Aufwand.

Den Ohren trauen!

Der bessere Weg ist es, seinen Ohren zu vertrauen, und auch mal komische Reglerstellungen zu akzeptieren. Eigenheiten – im linken und rechten Kanal – sind mit den Ohren zu kompensieren. Ich hab Zahlenfetischisten ohnehin nie sonderlich verstanden…

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Heavy Gitten – Der Black kommt schön dirty, der Rote macht ordentlich dick unten rum – Purple glänzt mit Sparkle.

Bespiel: Hört man sich nur drei verschiedenen Varianten an und vergleicht, was „besser“ klingt, kommt man durchaus zu einem anderen Ergebnis, als wenn man die Fragestellung vom „cleanen File“ aus betrachtet, und schaut, wie sich die Unterschiede zum Original verhalten.

Vergleicht man auf diese Weise, würde man Levels im Mix für jedes Gerät eventuell auch anders setzen. Und dann sollte man überlegen, welch klangliches Statement man aus kreativer Sicht eigentlich überhaupt setzten möchte. 

Die Drei-Faltigkeit aus DRIVE, BIAS und OUTPUT verlangt Fingerspitzengefühl beim L/R-Abgleich.

Die Frage ist ohnehin: Möchte ich wie Phil Collins oder lieber nach Nirvana klingen? Programmierte Drums klingen mit Culture Vulture und mehr Dreck weniger nach Dose … Was ich sagen will: Die Testsfiles sind mit Vorsicht zu genießen.

Fix it in the mix

Fakt ist: Egal auf welches Gerät die Wahl fällt, wichtiger ist am Ende, wie man auf die Eigenarten im gesamten Prozess reagiert: Auch wenn der Black im ersten Vergleich muffig anmutet, würde man ihn in der Praxis mit einem EQ sicherlich anders bearbeiten als mit den anderen beiden Units. Und es fällt auf, dass der Black durchaus „am besten“ klingt, wenn es richtig rotzig sein darf.

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Ähnliches bei elektronische Drums auf: Hier knackt die Kick beim Black schon auch mal – das kann aber auch geil sein! Der Rest blüht “hifi-isher” auf. Overdrive kommt bei allen heftig, der Ultra bleibt dennoch immer etwas stabiler, wie ich finde. Bei Red und Purple konnte ich mit dem -10dB Switch easy den Output nachregeln, bei Black musste es von Hand geschehen.

Best of 60s, 70s & 80s

Der Black hat grundsätzlich einen relativ linearen Abfall vom Bass zu den Höhne, wodurch er so nach „rotzigem Vintage“ klingt – 60s Style, allerdings auch etwas matt in den Höhen. Ideal aber, um Kratziges abzufangen oder Drums nach schwitziger Garage klingen und riechen zu lassen.

Auch beim feinen Song hört man die Unterschiede – der Shaker ist beim Black schon fast weg, beim Ultra nur dezenter und der Red macht schon ne ordentlich Badewanne 🙂

Fotostrecke: 3 Bilder Red Super 15 – Die Badewanne und der starke Bassboost sind gut zu erkennen

Der rote Super 15 zeigt sich generell mit leichter HiFi-Badewanne, die bei aktivierten +10dB sogar noch etwas stärker ausgeprägt ist und liefert somit auch immer ordentlich Sub-Boost mit´– immer abhängig natürlich auch vom Input-Level. Oft wird es dann aber zu viel und so wirkt das Gesamtergebniss dann auch etwas undetailliert bzw. wummernd.

Zum Vergleich: Der Purple ist auch leicht Hi-fi, aber viel glasiger und offen – mehr so 80s und edel, das hört man vor allem bei den Drum-Machines-Beispiel wo er erst viel tiefer richtig saturiert – und er schleift auch nicht so die Transienten ab.

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Dem Song steht Purple somit gut. Und ja: Der Rote liegt klanglich immer zwischen Black und Purple, was ihm in meiner kreativen Analogie das Prädikat 70er verpasst. Bei Gruppen wie Drums und Bass gefallen mit wiederum Rot und Schwarz öfters. Man hört hier aber auch schon das schlechterer Stereo-Bild beim Black deutlicher heraus.

Heavy Stuff

Bei P2/P3 treten Unterschiede deutlicher hervor, den Black kann man für Mixe kaum noch gebrauchen, 808s hingegen gehen schon klar, echte Drums werden dann schon ge-gated. Black macht Vocals auch bei harten Drives nicht kratzig und de-essed sogar schon auf seine Art, auch Gitarren macht Black ruhiger und nimmt nervöse Räume etwas weg. Ohnehin: Sein Tiefer 6kHz Cut spricht ohnehin mehr Sound-Designer an!

Der Rock ´n Roller der Drei Vultures.

Wie man sieht: Die Palette reicht von satten und warm-klebrigen Klängen über dünnere, bissige Töne bis hin zu kaputten Effekten, die an ein Gate oder gar schlechten Chorus erinnern. Mal passt der eine besser, mal der andere… Und man kann jederzeit zwei Units oder zwei Kanäle in Reihe schalten und nochmal anders ausrasten.

Ähnliche – wenn auch nicht direkt vergleichbare – Gerätschaften gibt es auch von andere Herstellern, darunter vor allem eher dezentere Kollegen wie der Neve 542 Tape Emulator, der Overstayer Saturator oder M-A-S, der Black Box Analog Design HG-2 sowie auch der Crane Song HEDD, der Vertigo VSM-2 oder ein Hendyamps. Und in folgender Tabelle schauen wir uns noch die Unterschiede der drei Vultures an.

Culture VultureUltra VultureCulture Vulture Super 15
ModesT, P1, P2T, P1, P2, P3T, P1, PK1,PK2, PK3, PK4, PK5, SQ1, SQ2, SQ3
TrebleOff,
9kHz, 6 kHz
Presence
On/Off
Presence
On/Off/Mid
BassLPFLPF
Overdrive (IN)O/D O/D & +10 dB InO/D & +10 dB In
Attenuator (OUT)-10 dB Out-10 dB Out
ÜbertragerkeineEin & AusgangEingang, Ausgang optional *
Street-Preis2175,-3699,-3299,- / 3729 *,-
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