Praxis
Bedienung
Das Instrument ist nach nur sieben Sekunden spielbereit. Es erscheint sofort der Hauptbildschirm, der große Flächen besitzt, über die man per Finger-Tipp in die entsprechenden Bereiche gelangt. Die angewählten Sounds der linken und rechten Hand sind mit Fotos versehen, sodass man sofort erkennt, mit welcher Klang-Kategorie man es zu tun hat.
Das GUI ist sehr aufgeräumt und klar strukturiert. Der dunkle Hintergrund ist sehr vorteilhaft für die Augen. Das Touch-Display spricht sehr schnell an, ähnlich wie bei einem Tablet, was ich als sehr angenehm empfinde. Über GLOBAL SETTINGS gelangt man auch ins Utility Menü, in welchem man auch das farbige Erscheinungsbild der Leuchttasten, des Displays und sogar der Breathing Lights einstellen kann.
Dieses Feature erlaubt es dem Anwender, das AK-X1100 vor allem im Dunkeln in verschiedenen Farben leuchten zu lassen.
Kommt man als Anwender eher aus der Yamaha-Ecke, so wird man sich am Thomann AK-X1100 sofort zurechtfinden. Die Bedienung ist sehr komfortabel und funktioniert reibungslos und ohne Verzögerungen. Im Vergleich zu ähnlich teuren Instrumenten von Korg (Pa-300) und Yamaha (PSR-SX600) hat das AK-X1100 hier klar die Nase vorn. Das Display ist viel größer, die Knobs sind wertiger und das grafische Interface ist noch leistungsfähiger. Außer den drei wertigen Knobs und dem Joystick mit leuchtender Spitze befinden sich auf der linken Seite auch drei Switches als Spielhilfen. All diesen Bedienelementen und auch den beiden Pedalen lassen sich viele verschiedene Parameter komfortabel zuweisen. Diese Verknüpfungen werden in jeder Performance mit abgespeichert. Alle Taster auf dem Bedienpanel sind übrigens gummiert, reagieren zuverlässig, sind ausreichend groß und zeigen ihren Status größtenteils durch unterschiedliche Farben an.
Tastatur und Lautsprecher
Die 5-Oktaven-Tastatur (61 Tasten) ist leicht gewichtet, gut spielbar und vermittelt einen hochwertigen Eindruck. Die Anschlagdynamik kann in acht Stufen verstellt werden
Auch die Lautsprecher machen einen ausgesprochen guten Job und offerieren ein Zwei-Wege-System mit 2x 15 und 2x 25 Watt. An der Vorderseite des AK-X1100 Gehäuses befinden sich rechts und links je eine Bassreflex-Öffnung, die dem Spieler bereits per Luftstoß klarmachen, dass Bass auch spürbar sein kann. Für zu Hause und selbst kleinere Auftritte ist die Verstärkung durchaus ausreichend.
Sounds
256-stimmig polyphon spielbar, das ist eine Ansage! Damit kann in dieser Preisklasse keiner mithalten!
Auch die DSP-Effekt-Sektion ist ziemlich leistungsfähig: Neben zwei Master-Effekten (insgesamt 121 Typen) können auch vier Insert-Effekte (48 Typen) vergeben werden. Diese Effekte können verändert und als einer von 20 User-Effekten abgelegt werden.
Neben einem EQ für jeden Live-Part findet man noch einen Master-EQ und einen Master-Compressor im Effektbereich. Aber wie klingen die Sounds dieser Klangerzeugung? Hier zunächst die Pianos.
Das akustische Piano gefällt mir sehr gut, das Angebot an klassischen E-Pianos könnte etwas abwechslungsreicher sein, die DX7-typischen E-Pianos sind überzeugend. Beim letzten Audiobeispiel habe ich drei Upper-Parts gemischt und über die drei Knobs die Lautstärke dieser Klänge gesteuert. Damit lassen sich die Sounds ineinander „morphen“. In puncto Clavs, Orgeln und Akkordeons fallen die Orgeln ins Hintertreffen, schon, weil kein brauchbarer Rotary-Effekt vorhanden ist. Die Akkordeons sowie die Clavs sind wiederum gut gelungen.
Nun zu den sonstigen natürlichen Instrumentenklängen. Sounds mit besonderen Artikulationsmöglichkeiten sind im AK-X1100 mit dem Kürzel „AXS“ gekennzeichnet, das bedeutet „Acoustic Expression Sound“. Bei der Trompete kann man hier beispielsweise durch Betätigen eines Switches das Geräusch beim Einatmen simulieren. Bei der Akustikgitarre erkennt man ein Geräusch, welches das Wischen der Finger über die Saiten nachahmt. Dieses Feature erreicht allerdings qualitativ nicht den Standard, den Yamaha mit den„Super Articulation Voices“ setzt. Die Gitarren gefallen mir allerdings sehr gut, auch hier kommen die DSP-Effekte zur Geltung. Die anderen Kategorien bieten durchaus brauchbares Klangmaterial.
Bei den Synths und Pads gibt es nicht viel zu meckern. Vor allem gefallen mir die klaren Leadsounds wie der „Techno Lead“ und die inspirierenden Pads wie „Alg Calliope“. Mit Synth Layer zeige ich einen dichten Layer-Sound, bestehend aus drei Synth-Klängen; die Arpeggiator– und Slicer-Funktion werden anhand der „Super Sawtooth“ Beispiele demonstriert.
Alle Sounds sind weitreichend editier- und als User-Sounds abspeicherbar. 500 Speicherplätze stehen für solche Vorhaben zur Verfügung. Außerdem lassen sich komplett eigene Sounds aus eigenen Samples erstellen. Dazu später mehr.
Styles und Album
Die 280 Styles des AK-X1100 können aus 12 Kategorien ausgewählt werden und bieten drei Intros, vier Variationen, einen Break sowie drei Endings.
Jeder Style verfügt über vier QUICK SETTINGS mit passenden Sounds, die über die ersten vier Performance Taster abgerufen werden können. Aktiviert man Q.S. LINK, so werden diese Settings mit den vier Variationen verknüpft. Diese Soundvorschläge habe ich auch bei den folgenden Audio-Beispielen verwendet:
Die Drums klingen druckvoll und die verwendeten Sounds hochwertig. Manchmal stolpert man über Klänge, die weniger überzeugen, wie etwa die rhythmischen Gitarren-Patterns. Das wundert mich, weil die Gitarren-Preset-Sounds ja eigentlich gut klingen. Die Ursache dafür liegt wohl an zu wenigen DSP-Effekten im Style-Bereich. Wer in DJ-Manier arbeiten möchte, kann das per Echtzeit-Steuerung und den Knobs möglich machen: Sowiesi lassen sich die meist überfrachteten Begleitpatterns mit der Funktion „Channel Mute“ ausdünnen. Je weiter man den Knob „aufdreht“, desto mehr Spuren sind hörbar. Natürlich können die Knobs auch Filter-Effekte auf den Style wirken lassen und mit „Retrigger“ wird der Style innerhalb eines Taktes mehrfach neu gestartet, sodass rhythmische Steigerungen möglich sind, wie beim Style „16Beat Dance“ mittels Live Control Effekten hörbar.
Styles können direkt im Instrument editiert und als User Styles abgelegt werden. Hier stehen auch 500 Speicherplätze zur Verfügung. Das Album ist eine Datenbank für Komplettregistrierungen. Sie besteht aus einer Liste mit bekannten Songs, bei der man durch Auswahl eines Album-Eintrags das AK-X1100 automatisch für den jeweiligen Song fertig einstellt und sofort loslegen kann. Leider ist die Songauswahl recht altbacken. Sie lässt sich jedoch mit eigenen Einträgen (max. 500) bestücken, um so eine übersichtliche Möglichkeit zu haben, das gesamte eigene Repertoire spielfertig vorzubereiten und bei Bedarf schnell abzurufen. Allerdings können im Album nur Styles verknüpft werden, will man einen Song (Audio oder MIDI) verknüpfen, muss man eine Performance erstellen.
Audio- und MIDI-Recorder
Der Audio-Recorder nimmt wahlweise im mp3- oder wav-Format direkt auf einen USB-Stick auf. Beim MIDI-Recorder hat man eine Quick- und eine Multitrack-Variante zur Wahl. Alle MIDI-Spuren können quantisiert und z. B. in der Lautstärke justiert werden, allerdings lassen sich die Sounds nicht verändern. 200 User-MIDI-Songs können abgespeichert werden. Leider bietet das AK-X1100 keine Möglichkeit, Noten oder Liedtexte darzustellen.
USB-Audio und -MIDI, Bluetooth
Bei der Arbeit mit dem AK-X1100 habe ich sowohl über USB-Kabel als auch über Bluetooth Audio- und MIDI-Signale senden und empfangen können. Das Keyboard ist in dieser Richtung sehr gut vorbereitet. Im Mixer lassen sich die entsprechenden Lautstärken der USB- bzw. Bluetooth-Audiosignale einstellen.
Auch ein iPhone war problemlos mit dem AK-X1100 zu verbinden, um z. B. Garage Band zu nutzen. Das Audio-Signal der DAW hört man dann über die Lautsprecher des Keyboards. Wird die Bluetooth-Variante gewählt, ist die Latenz zu hoch. Bluetooth macht aber Sinn, wenn man einfach Musik vom Smartphone über das Keyboard abspielen will. Übrigens habe ich alle Audio-Beispiele dieses Tests über ein USB-Kabel in den Computer digital übertragen, womit das AK-X1100 als Audio- und MIDI-Interface arbeitet.
Mikrofon und Vocoder
Die Tatsache, dass das AK-X1100 mit einem Mikrofon-Anschluss (große Stereo-Klinke) und einem Voice-Effekt ausgestattet ist, stellt keine Selbstverständlichkeit in dieser Preiskategorie dar.
Neben einem Noise Gate, einem EQ und einem Compressor kann ein Effekt auf die Stimme gelegt werden, wie z. B. ein Harmony-Effekt sowie ein Vocoder! Hier ein paar Beispiele:
Diese Funktion ist durchaus brauchbar, wenngleich sie nicht an die Qualität der viel teureren Oberklasse-Keyboards heranreicht. Für eine Ansage zwischen den Songs kann auf eine zweite Ebene „Talk“ umgeschaltet werden, in der entsprechend andere Parameterwerte – z. B. kein Hall – eingestellt werden können.
Grand Suite Software
Mit der Software „Grand Suite“, die es leider nur für Windows-Rechner gibt, können eigene Sounds, Arpeggios und Styles erstellt werden. Außerdem lassen sich eigene Samples einladen und zu Multisamples zusammensetzen.
Auch können Styles von anderen Plattformen geladen und konvertiert werden, wobei die in den Styles verwendeten Sounds allerdings angepasst werden müssen, was ein gängiges Prozedere bei solchen Vorhaben ist. Wie die folgenden Bilder zeigen, ist das nicht mal eben gemacht, sondern erfordert Zeit und Sachkenntnis.
Das Ergebnis einer Style-Konvertierung, beispielsweise ausgehend von einem Yamaha-Style, ist nicht in jedem Fall zufriedenstellend. Gerade die aufwendigen Genos-Styles sind mit speziellen Drums und aufwendigen Mega-Voices bestückt, die man nicht auf die Schnelle durch Klänge des AK-X1100 ersetzen kann. Einfachere Styles aus preiswerteren Modellen lassen sich jedoch gut konvertieren. Hat man Sounds und Styles erstellt, bildet man daraus ein Expansion Pack, das anschließend per USB-Stick in das AK-X1100 installiert wird. Das Ganze erinnert stark an Yamahas Expansion Manager (YEM). Das Thomann AK-X1100 stellt maximal 256 MB für Erweiterungssounds und -styles zur Verfügung. Will man neue Sounds oder Styles über ein neues Pack laden, wird das alte Pack überschrieben, daher muss man zuvor die beiden Packs „mergen“ (zusammenpacken), um keine Daten zu verlieren. Praktisch ist das Laden von Klangmaterial im SF2-Format (Sound Font 2).
Hier ein einfacher Sound, aus einem Sample erstellt, der problemlos als Upper-Sound spielbar war.
Sonstiges
Das AK-X1100 bietet auch vier MIDI-basierte Phrase Pads. Die 180 Preset-Bänke liefern alles, angefangen bei Piano-Arpeggios bis hin zu Drum-Loops, lassen sich editieren, auch können eigene Kreationen aufgenommen werden und in 500 User-Phrase-Pad-Bänken abgelegt werden. Leider können keine Audio-Dateien auf Phrase Pads gelegt werden.
Fabricio Galeas sagt:
#1 - 06.03.2022 um 19:05 Uhr
Guten Morgen, Ich interessiere mich für die Tastatur Thomann AK-X1100, stelle jedoch fest, dass es ein identisches Modell der Marke Medeli AKX-10 gibt, daher würde ich gerne wissen, ob es sich um dieselben Tastaturen handelt oder ob Sie mir etwas darüber sagen können. Danke sehr. Ich entschuldige mich im Voraus für die Nachricht, falls Sie Fehler haben, da ich aus dem Spanischen (Ecuador) in Ihre Sprache übersetze.
rocchetti sagt:
#1.1 - 15.07.2023 um 16:26 Uhr
non il y a des différences, principalement la mémoire interne du Thomann est plus faible avec 256 MB pour les échantillons et 500 presets enregistrables seulemen,t
Antwort auf #1 von Fabricio Galeas
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#2 - 04.05.2022 um 22:21 Uhr
Damen vorneweg es ist kein schlechtes Produkt Preis Leistung stimmt Qualität stimmt eine gute Technik steckt dahinter die man eigentlich aus vier teureren Endgeräten kennt in die man schon hier für viel weniger Geld bekommt schon mal ein pluspunkt 👍 aber ganz ehrlich was mich gestört ist einfach das dass es einfach keine eigen Konzepte mehr gibt es viele Keyboards mittlerweile kopiert werden vom Design her auch vom Klang und somit wie viele schon bestimmt wissen gleich dieses Keyboard auch die sind neun medeli akx10 dies finde ich eben das ist so schön man sollte ich finde einen eigen concept entwickeln Dennis gibt schon viel zu viele kopierte Keyboard auf den Markt die die gleiche Technik enthalten aber halt nur die Marke anders ist und dies ist für mich eine Verwirrung und sicherlich auch für andere 😏
stefan gabor sagt:
#3 - 24.11.2023 um 14:19 Uhr
zdrevim moze mi nekto momoc na thomann ak-x1100 ine upgrate waware 01.02.07 dakujem vam pekne
Stefan sagt:
#4 - 14.01.2024 um 03:18 Uhr
zdravim nema nekto ini upgrate soktver 01.02.07 na thomann ak-x1100 dakujem vam
stefan sagt:
#5 - 13.02.2024 um 20:31 Uhr
zdravim mam tohomann ak-x1100 jak za robi abi mi ugazalo zetko aplekacie setko mi ugazalo totomana ak-x1100 teras mi neugazuje te aplekacie jak mobil bolo dnuka ytube mi ugazalo azi botrebujem ini upgrate nemam taki 01.02.07 dakujem
stefan sagt:
#6 - 13.02.2024 um 20:32 Uhr
zdravim mam tohomann ak-x1100 jak za robi abi mi ugazalo zetko aplekacie setko mi ugazalo totomana ak-x1100 teras mi neugazuje te aplekacie jak mobil bolo dnuka ytube mi ugazalo azi botrebujem ini upgrate nemam taki 01.02.07 dakujem