Mit dem Fusion Classic Bass aus dem Hause Thomann begegnet uns heute im bonedo-Test ein sechssaitiger Akustikbass, der in Größe und Bauart einer klassischen Gitarre entspricht. Das Instrument mit eingebautem Pickupsystem wirkt in der altbekannten Welt der Gitarren und Bässe schon auf den ersten Blick sehr eigenständig und originell.
Mit speziellen Klassiksaiten wird die für das Musikhaus Thomann in Europa produzierte Bassgitarre ganz normal wie eine klassische Gitarre bestückt und kann auch so gespielt werden. Bei einem so ungewöhnlichen Instrument wollen wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, dieses Modell für euch genauer unter die Lupe zu nehmen.
Details
Nach Aussage des zuständigen Produktmanagers aus der Gitarrenabteilung des Musikhauses Thomann wurde die Kreuzung aus klassischer Gitarre und Bass auf einer Messe entdeckt, auf der ein Hersteller, der sonst das Musikhaus mit klassischen Gitarren beliefert, das Instrument vorstellte. Die Gitarrenabteilung orderte daraufhin einen Prototypen, der mit speziellen Saiten für klassische Gitarre ausgestattet war, und man war so begeistert, dass man den Fusion Classic Bass im Herbst 2016 in das Sortiment aufnahm. Schaut man sich auf dem Gitarrenmarkt um, steht ein solches Modell zuerst einmal ziemlich alleine auf weiter Flur. Zwar sind Akustikbässe an sich keine Neuheit, aber bei den herkömmlichen Modellen fällt der Korpus und damit auch die Mensur in der Regel größer aus. Außerdem kommen dort, wie bei Westerngitarren üblich, Stahlsaiten mit Nickel- oder Bronzewicklung zum Einsatz. Einzig beim deutschen Gitarrenbauer Stoll Guitars konnte ich bei dessen “Classicbass” ein ähnliches Konzept entdecken. Allerdings beträgt dort die Mensur im Gegensatz zu unserem Testmodell 750 mm statt 650 mm.
Geliefert wird unsere Bassgitarre in einem einfachen Pappkarton. Bei der ersten Begutachtung fällt außer den deutlich dickeren Saiten ein Schalloch in der oberen Zarge auf, ein weiteres Merkmal, das diese Kreation von einer normalen klassischen Gitarre unterscheidet. Ebenfalls in der oberen Zarge sitzt die Kontrolleinheit des eingebauten Piezo-Tonabnehmers, die neben einem Stimmgerät und einem 4-Band-EQ auch einen Regler zur Steuerung der Ausgangslautstärke beinhaltet. Das dazugehörige Batteriefach findet sich bei diesem Modell bei den Ausgängen an der unteren Zarge, die hier erfreulicherweise sowohl im Klinken- als auch im XLR-Format vorhanden sind.
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Die massive Decke unseres Testmodells wurde aus Fichtenholz gefertigt, Boden und Zargen bestehen aus Sapele. Beim Hals fiel die Wahl auf Mahagoni, das Griffbrett mit seinen 19 Bünden besteht aus Blackwood. Die letzten drei Bünde sind zudem fortlaufend verkürzt und damit nur noch auf den hohen Saiten bespielbar, was bei dieser Korpusform ohne Cutaway auch absolut Sinn ergibt.
Wie schon erwähnt, werden die Magma GCT-E Classic Bass Saiten bei diesem Instrument am Steg wie bei einer gewöhnlichen klassischen Gitarre aufgezogen und laufen dann über einen für diese Saitenstärke korrigierten Sattel mit einer Breite von 52 mm.
An der Kopfplatte des zweiteiligen Halses finden wir dann Stimmmechaniken, wie sie für klassische Gitarren typisch sind und zu denen der Hersteller keine weiteren Angaben macht. Mit ihrer matten Lackierung und dem einfachen schwarzen Binding an Decke und Boden wirkt die Gitarre sehr schlicht. Aber dieses auf das Wesentliche reduzierte Design in Kombination mit dem in der Zarge eingelassenen Schalloch steht dem Instrument in meinen Augen sehr gut. Insgesamt ist unser Testmodell gut verarbeitet.