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Thomann Gitarren Set G13 Test

Praxis

Trocken angespielt zeigt sich die ST-20 von ihrer drahtigen Seite und mit einem durchschnittlich langen Sustain. Die Bespielbarkeit im Stehen wie auch im Sitzen ist, wie von einer Strat nicht anders gewohnt, dank der Ausfräsungen im Korpus sehr komfortabel, da sich das Instrument förmlich an den Musiker anschmiegt. Die Saitenlage ermöglicht ein müheloses Spielen ohne großen Kraftaufwand, wobei mir aufgefallen ist, dass die Oktavreinheit nicht optimal eingestellt wurde. Das lässt sich natürlich dank der Saitenreiterchen selbst bewerkstelligen, allerdings ist es fraglich, ob die angesprochene Kundschaft bereits über die nötigen Kenntnisse verfügt.
Den Combo habe ich mit einem SM57 abgenommen, das Signal mit einem Tube-Tech MP2A Preamp verstärkt und in ein AVID HD i/o weitergeleitet. Die Audiofiles wurden natürlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Combos, wobei ich alle fünf Pickup-Positionen anspiele und mit dem Hals beginne. Im ersten Durchgang strumme ich, im Zweiten schlage ich die Saiten etwas härter an und spiele einige funky Akkorde.

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Clean: Alle fünf PU-Positionen, Strumming Clean: Alle fünf PU-Positionen, Funky Style

Die ST-20 liefert für meinen Geschmack für den aufgerufenen Preis ausgesprochen gut klingende Cleansounds, egal, ob einfach nur gestrummt oder rhythmisch gespielt. Die typisch glockigen Stratsounds kommen hier schön zur Geltung und laden zum Jammen ein. Sehr gut!
Ich schalte in den Overdrive-Kanal und drehe den Gain-Regler von der Minimalstellung über 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr hin zur Maximalstellung. Dabei zeigen alle weiteren Regler des Amps auf 12 Uhr.

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Gain Check: Gain-Regler auf Min./9/12/15/Max.

Da die Gitarre ja bekanntlich von Haus aus einen glockigen und auch höhenreichen Sound liefert, führt sich die Klangästhetik natürlich auch im Overdrive Kanal fort. Wer glaubt, das Strats mit Singlecoils und Heavy Metal nicht zusammenpassen, der sollte sich einmal durch die Geschichte der Rockmusik hören, denn bekanntlich wurden unzählige Klassiker mit eben dieser Kombination aus zerrendem Amp und Singlecoils aufgenommen.
Es folgt ein Beispiel mit Drop-D-Tuning, dabei wird die tiefe E-Saite um einen Ganzton auf D heruntergestimmt. Beim Amp habe ich die Mitten ganz herausgedreht, dabei aber den Bass- wie auch den Treble-Regler auf 14 Uhr gestellt, eine Einstellung, die auch als “Scoop”-Sound bezeichnet wird. Der Gain-Regler zeigt dabei ebenfalls auf 14 Uhr.

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High Gain: Drop-D-Tuning, Scoop Sound
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Hier kann sie mich nicht überzeugen, dafür ist die im Bassbereich zu dünn, in den Mitten zu schlank und in den Höhen zu glockig. Aber das muss sie auch nicht, denn meist werden dafür sowieso Humbucker-bestückte Gitarren oder weniger höhenlastige Singlecoils verwendet.
Im letzten Audiofile bringe ich Bass und Treble wieder in die 12-Uhr-Position, der Mittenregler zeigt auf 15 Uhr.

Audio Samples
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High Gain: Mehr Mitten, erst Steg- dann Hals-Pickup

Das Mehr an Mitten bekommt der Gitarre ganz gut und verleiht dem Sound etwas mehr Gewicht und Durchsetzungskraft. Dabei bleibt der Grundcharakter bestehen, nur eben mit etwas mehr “Fleisch”.

Sonstiges:

Das im Lieferumfang des Sets beigelegte Lehrheft samt CD erklärt in mehreren Kapiteln die grundsätzlichen Begrifflichkeiten von Gitarren und Verstärkern, Spielhaltung, den Einsatz eines Plektrums etc. und das in drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Englisch). Außerdem werden das Lesen von Tabulatur, Akkorddiagramm und die Basics der Notenschrift erläutert, um die zum Üben bereitstehenden Songs in Angriff nehmen zu können. Die CD bietet von jedem notierten Song einmal die Version mit Lead- und ohne Lead-Gitarre zum Mitspielen, und dort liegt meiner Meinung auch das Problem, denn hier werden mehr als nur Grundkenntnisse abverlangt, die im Buch nicht weiter behandelt werden. Dem fortgeschrittenen Gitarristen bietet das Heft dafür aber eine ganze Reihe vernünftig produzierter Songs, die zum Mitspielen einladen.
Bevor es in die Zielgerade geht, möchte ich noch kurz auf den Kopfhörerausgang des Combos zu sprechen kommen. Der ist meiner Ansicht nach leider nicht zu gebrauchen, da der ausgegebene Sound viel zu höhenlastig ist und eher an einen Transistorverstärker aus den Anfangstagen erinnert, deren Klang mehr Ähnlichkeiten mit einem Elektrorasierer hatte als mit einem Gitarrenverstärker.

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FLOYD HENDRIX sagt:

#1 - 26.08.2021 um 08:03 Uhr

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Die Thomann Set sind erstklassig !! Einzig der Harley Benton HB10G sollte dem HB-20G weichen. Und diese dümmlichen "Lernhefte" sollte man weglassen. Anfänger die, dies diese Sets wegen dem "Lehrbuch" kaufen und der Meinung sind, dass man mit so einem "Lernbuch" Gitarre lernt unterliegen ein Trugschluß, denn 99% diese "Lernbücher" sind SCH...ßE. Dann kauf lieber ein Set ohne diesen Mist und nehmt Unterricht. Denn die Erfahrung zeigt das diese Sets früher oder Später bei E-bay landen, da der Gitarrenlehrling der Meinung ist, er habe kein Talend zum spielen, das Gegenteil ist der Fall, die "Lernhefte" sind MIST !!! Das ist aber nicht nur bei den Heften so die bei den Thomann-Sets dabei sind, das trifft auf 99% ALLER "Lernhefte" zu !!!! Lasst das Heft weg und kauft ein Set mit dem Harley Benton Combo HB20R.

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