Praxis
Sound/Bespielbarkeit:
Die Gitarre lässt sich komfortabel bespielen, die Saitenlage ist für meinen Geschmack genau richtig eingestellt, sprich, nicht zu hoch und auch nicht zu flach. Durch die enger beieinander liegenden Bünde ist das Bespielen für einen Erwachsenen eine gewisse Herausforderung, aber für einen Musiker, der Erfahrung mit Mandoline oder Ukulele hat, sollte dies kein Problem darstellen. Trocken angespielt kommt ein knackiger Sound zustande, wobei die Töne durchschnittlich lang ausklingen. Gestimmt wird das Instrument übrigens in A-D-G-C-E-a.
Für die Audiofiles habe ich den Verstärker mit einem SM 57 abgenommen und verstärke das Signal mit einem Tube-Tech Preamp, von dem es ohne Umwege direkt in den Wandler geht. Alle Beispiele wurde klanglich natürlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit einer cleanen Einstellung am Amp, wobei ich alle fünf Positionen durchschalte, beginnend am Hals. Alle Regler am Combo stehen dazu in der Mittelposition.
Die fünf Positionen klingen für meinen Geschmack durch die Bank gut, Strat-typische, perlende Akkorde mit klar definierten Attacks kommen so zu Gehör und durch die höhere Stimmung ergeben sich interessante Sounds, die sicherlich nicht nur für den Anfänger interessant sein dürften.
Ich behalte die Einstellung am Amp bei und spiele nun eine funky Figur, dabei schalte ich wieder alle fünf Positionen durch.
Hier hört man gut, wie direkt die Attacks herausgearbeitet werden. Alle fünf Positionen machen auch in diesem Beispiel eine sehr gute Figur und können überzeugen.
Weiter geht es mit dem Overdrive-Kanal des Amps, für das kommende Audiofile verwende ich den Steg-Pickup und drehe den Gain-Regler pro Durchgang in folgende Positionen: Minimal, 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und Maximalstellung.
Durch die höhere Stimmung verändert sich das Klangbild natürlich auch entscheidend, was aber in unserem Fall positiv zu werten ist. Gerade in den nicht allzu verzerrten Durchgängen kommt ein direkter und durchsetzungsfähiger Klang zustande. Allerdings ist es gar nicht so einfach, bei den eng stehenden Bünden die Stimmung zu halten.
Für das nächste Beispiel stimme ich die tiefe A Saite herunter auf G, drehe am Amp die Bässe und Höhen auf 15 Uhr und den Mittenregler auf Linksanschlag. Der Gain-Regler zeigt jetzt auf 15 Uhr.
Dass diese Übung nicht unbedingt zu ihren Hauptaufgaben gehört, zeigt unsere Kandidatin zwar, aber auch hier kommt ein interessanter Klang zustande, der sich innerhalb einer Aufnahme als spannende Ergänzung erweisen könnte.
Im letzten Beispiel drehe ich alle Regler wieder in die Mittelstellung, bewege das Mittenpoti aber auf 15 Uhr. Im ersten Durchgang ist der Steg-Tonabnehmer zu hören, im zweiten schalte ich dann auf den Hals-Pickup.
Für dich ausgesucht
Auch diese Aufgabe meistert die kleine Gitarre in Kombination mit dem Verstärker gut und liefert einen klar definierten, straffen Sound mit genügend Attacks, um dem Klang mehr Definition zu verleihen. Der Steg-Pickup geht schön bissig ans Werk, der Halstonabnehmer liefert den bekannten runden Ton.
Sonstiges:
Das beigelegte Lehrheft samt CD erklärt in mehreren Kapiteln die grundsätzlichen Begrifflichkeiten von Gitarren und Verstärkern, Spielhaltung, den Einsatz eines Plektrums etc. und das in drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Englisch). Aber auch das Lesen einer Tabulatur, von Akkorddiagramme und die Basics der Notenschrift werden erläutert, denn schließlich wollen die zum Üben bereitstehenden Songs auch verstanden sein. Die CD bietet von jedem notierten Song einmal die Version mit und auch ohne Lead-Gitarre zum mitspielen und genau da liegt meiner Meinung auch das Problem, denn hier werden mehr als nur Grundkenntnisse abverlangt, die in diesem Buch nicht weiter behandelt werden. Dem fortgeschrittenen Gitarristen bietet das Heft dafür aber eine ganze Reihe vernünftig produzierter Songs, die zum Mitspielen einladen.
Der Aux-Eingang verrichtet seine Arbeit solide, allerdings kann mich der Kopfhörerausgang nicht überzeugen, da der ausgegebene Sound viel zu höhenlastig ist und auch mit heruntergeregeltem Treble-Regler zu dünn klingt.