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Thomann Singsang Wireless Bundle Test

Praxis

Fertigung und Usability

Wenn ich mir das im Paket enthaltene Funkmikrofon greife, darf ich selbstverständlich nicht erwarten, für diesen Set-Kampfpreis ein Top-Gerät zu erstehen. Gehe ich als Tester deshalb mit einer entsprechenden Erwartungshaltung an das Singsang Wireless Bundle heran, werde ich positiv überrascht. Nicht nur optisch kann das Funkmikrofon gefallen, sondern sein vollständig aus Kunststoff gefertigter Schaft liegt sogar wirklich gut in der Hand. Allerdings gibt es auch zwei kleine Schönheitsfehler: Zum Einen ist das für mich der nicht einrastende, aber leider leichtgängige Schieberegler zum Ein- und Ausschalten des Handsenders. Zum Anderen ist es dessen Info-LED, die das Ein- oder Ausschalten des Funkmikrofons lediglich mit einem kurzen Aufblinken quittiert.
Das Auswechseln der Batterien am gut positionierten Batteriefach gelingt mühelos. Da der Handsender zudem im „geladenen“ Zustand gut austariert ist, lässt sich hier ein dem Preis entsprechend guter Eindruck notieren. Das gilt bis auf kleine Ausreißer auch für den Empfänger. Einzig der leicht wacklig sitzende Volume-Regler lässt mich eine Augenbraue hochziehen. Zum Glück steht für den Transport ein passender Koffer bereit…
Das Einrichten der Funkstrecke ist kinderleicht, da sie über eine Festfrequenz verfügt. Netzteil anschließen, Audiokabel einstecken und schon kann es losgehen. Eine optimale Lösung für Einsteiger. Am Empfänger liest der Anwender mittels dreier LEDs ab, ob das Netzteil die nötige Betriebsspannung liefert, ein Funksignal anliegt und ein Audiosignal eingeht. Wird der Handsender eingeschaltet, steht die Funkverbindung unmittelbar. Was will man mehr? Die Fertigung der Monitorbox MA100 ist vorbildlich. Verschraubte Schutzecken verhindern, dass ihr Gehäuse beim Transport in Mitleidenschaft gezogen wird.
Super praktisch ist auch der Wet-Look der Schutzecken. Kleinere Verschmutzungen sollten auf dieser Oberfläche kaum zu sehen sein. Zudem ist der Monitor ringsum mit einem äußerst strapazierfähigen Filzbezug umgeben. Vollends road-tauglich wird der MA100 durch seine zurückliegend angebrachte Bedienfront und verschraubten Lochstahlbleche, die mattschwarz lackiert sind. Die vorderen Buchsen sind allesamt an der Platte verschraubt, was für einen sicheren Sitz sorgt. Eine Schutzhülle für die Monitorbox kann nachträglich geordert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Schutzecken sorgen beim Aktivmonitor für Transportsicherheit.

Signalqualität und Klang

Um ehrlich zu sein, hatte ich in puncto Signalqualität nicht allzu hohe Erwartungen. Auch wenn ich sagen muss, dass die Ausgangsleistung des Empfängers gering ist, sodass sie mit einem Preamp entsprechend auf Arbeitspegel angehoben werden sollte: Störende Rauschanteile kann ich in der Praxis nicht feststellen. Die Funkstrecke arbeitet zuverlässig und mit stabiler Signalqualität. Beim Testaufbau mit fünf Metern Abstand zwischen Sender und Empfänger kam es zu keinerlei Aussetzern oder Interferenzen.
Übermäßig störende Griffgeräusche treten beim Handsender nicht auf. Das ist in dieser Preisklasse schon bemerkenswert. Und auch der Vocal-Sound des Funk-Sets ist überraschend gut. Vor allem im Hinblick auf das Frequenzbild des Vocal-Sets wird ein solider und durchsetzungsstarker Sound geboten, der runde Bässe und eine Mittenanhebung im Bereich von 2 bis 7 kHz liefert. Zwischen Mitten und Höhen klingt das unaufgeregt und erfreulich zurückhaltend. Ein sehr wuchtiger Nahbesprechungseffekt hält Sprecher und Sänger allerdings dazu an, das Mikrofon mit gebührendem Abstand zu nutzen. Und auch in Sachen Schalldruck ist es mit Vorsicht zu genießen. Höhere Pegel werden schnell mit Signalverzerrungen quittiert.
Wenn wir das Ohr auf einzelne Stimmaspekte werfen, offenbart sich ein eher weiches Klangbild. So werden etwa Transienten recht breit, aber durchaus druckvoll eingefangen. Gegenüber Zischlauten zeigt sich das Mikrofon gütig und bindet diese gut in den Gesamtsound ein. Noch dazu liefert das Funkmikrofon auch bei leicht seitlicher Besprechung ein stabiles Klangbild, das sich kaum von demjenigen der Hauptachse unterscheidet. All das lässt das Funk-Set des Wireless Bundles klanglich nicht schlecht dastehen.

Audio Samples
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TWS Vocal One – Sprache On-Axis TWS Vocal One – Sprache Off-Axis TWS Vocal One – Gesang On-Axis TWS Vocal One – Gesang Off-Axis

Stand ich dem Aktivmonitor the box MA100 anfangs skeptisch gegenüber, hat er mich am Ende des Praxistests überzeugt. Das liegt vor allem daran, dass er extrem rauscharm auftritt. Line- und Mic-Kanal liefern eine ordentliche Lautstärke und für das Gesangssignal sogar eine gute Impulswiedergabe von Transienten und Plosiven. Allerdings ist das Frequenzverhalten des Aktivmonitors in Kombination mit dem TWS Vocal One etwas ungünstig. Das im Nahbesprechungseffekt sowieso schon recht basslastig auftretende Funkset lässt den MA 100 ordentlich wummern. Ein Absenken der tiefen Frequenzen mittels EQ wird deshalb wohl für viele Anwender zur ersten Amtshandlung beim Einrichten des Bundles werden. Da jedoch die EQs mit ihrer Anhebung/Absenkung von je ±6 dB gute Arbeit verrichten, kann dieses Manko einigermaßen ausgeglichen werden. Und überhaupt sorgen selbst das Mitten- und das Höhenband für keinerlei störendes Rauschen. Gesangssignale werden druckvoll und präsent, Musiksignale ausreichend differenziert wiedergegeben.
Aufgrund der Ausgangsleistung des stationären Empfängers kann dieser sowohl am Line- als auch am Mic-Eingang des Aktivmonitors betrieben werden. So lässt sich der „Brüllwürfel“ nicht nur in der Kombination Mikrofon und Line-Musikquelle nutzen. Wird die Funkstrecke über den Line-Eingang eingespeist, lässt sich sogar noch ein weiteres Mikrofon direkt an den MA 100 anschließen. Das macht das Singsang Wireless Bundle zu einem flexiblen Set für unterschiedlichste Anlässe.

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