Praxis
Installation und Aktivierung
Da das Thomann Studio Starter Kit in enger Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Beat entstanden ist, wird zur Freischaltung und Verwaltung der Softwarelizenzen deren hauseigener Service serialcenter.de verwendet. Das bedeutet im Klartext, dass alle Plug-Ins, für die eine Seriennummer benötigt wird, mit einem Schlag registriert werden können.
Obwohl dieser Schritt die Einrichtungsprozedur natürlich erheblich vereinfacht, muss am Ende dennoch jedes einzelne Instrument manuell installiert und aktiviert werden. Hier wäre eine Bundle-Installation wie bei Native Instruments Komplete natürlich wesentlich schöner gewesen, was aber aufgrund der verschiedenen Autorisierungsverfahren der einzelnen Hersteller technisch gesehen schwierig umsetzbar ist.
Auswahl der Software
Man kann es als Meckern auf ganz hohem Niveau bezeichnen, wenn man bei einem so üppigen Software-Bundle für EUR 49,- über die Bestandteile mäkelt; nichtsdestotrotz seien ein paar kleine Anmerkungen an dieser Stelle erlaubt:
Den größten Schwachpunkt in der gebotenen Auswahl-Konstellation sehe ich im Bereich der DAW-Software. Um einen wirklich aussagekräftigen Einblick in die wichtigsten Vertreter in diesem Segment zu liefern, fehlen ganz einfach Namen wie Steinberg Cubase oder gar Ableton Live, welche ebenfalls vereinfachte Versionen ihrer Produkte anbieten.
Mit Presonus Studio One steht zwar ein moderner und gut ausgestatteter Kandidat bereit, da in dieser Version jedoch keine externen Plug-Ins integriert werden können, halte ich diese Bereitstellung der Software in Zusammenhang mit den mitgelieferten Plug-Ins für sehr ungünstig. Weiterhin stellen zwar auch Magix Samplitude und Cakewalk Sonar gute Produkte dar, aufgrund des fehlenden Mac-Supports kann es aber auch hierfür keine volle Punktzahl geben. In diesem Bereich darf gerne eine Schippe draufgelegt werden.
Bei den Effekten ist die vielfältige Auswahl der Produkte durchaus sehr lobenswert. Allerdings wird dieser Bereich seit jeher mit sehr gut klingenden Freeware-Produkten gefüttert, welche der kommerziellen Konkurrenz nicht selten ebenbürtig sind – oder darüber hinaus.
Ähnlich verhält es sich auch bei den mitgelieferten Instrumenten, die ein sehr breites Spektrum abdecken und mit Drum Mic’a, SampleTank und Piano One sogar Freunde handgemachter Musik ansprechen dürften.
Für Anhänger elektronischer Genres bietet sich wiederum ein äußerst umfangreiches Angebot, welches mit dem Zampler//RX, FXpansion Geist Lite, ADM-606 und der Waldorf Edition LE auch eine Vielzahl von Geheimtipps enthält. Für Freunde abstrakterer Sounds bieten Aalto Solo und XILS Lab 3 BE ein solides Fundament für Sound-Experimente. Insgesamt halten sich auch hier erfreulicherweise die Einschränkungen der Light-Versionen in Grenzen, so dass auch fortgeschrittenen Benutzern amtliche Werkzeuge an die Hand gegeben werden.
Für die ganz blutigen Anfänger stellt natürlich auch das beigelegt Heftchen mit Schritt-für-Schritt Anleitungen einen echten Mehrwert da, da man so an die meisten Instrumenten sehr gut herangeführt wird, sich aber auch erstmal „im Trockenen“ mit den mitgelieferten PlugIns vertraut machen kann, da man allein von Namen ja selten auf den Anwendungszweck und die Fähigkeiten schließen kann, wenn sie denn einmal auf der Festplatte gelandet sind. Es ist übrigens auch hier online verfügbar.