ThorpyFX Camoflange Flanger MKII Test

Ein Flanger für alle, die eigentlich keine Flanger mögen

Viele verbinden mit einem Flanger den stereotypischen Jet-Plane-Sound, wie er zum Beispiel im Van-Halen-Song „Unchained“ zu hören ist. Dabei ist das nur ein kleiner Teil dessen, was man mit diesem vielseitigen Effekt anstellen kann – im Grunde ist ein Flanger so etwas wie die aufgemotzte Version eines Chorus. Im Vergleich zum Chorus haben Flangerpedale eine kürzere Verzögerungszeit, stärkere Phasenverschiebungen und ausgeprägtere Kammfiltereffekte. Dadurch klingt der Effekt auch weniger breit, sondern fokussierter und dramatischer. In weichen Einstellungen wirkt er subtiler, aber nicht so kitschig wie ein Chorus.

Im Gegensatz zu fast allen Flangerpedalen, die mir bisher untergekommen sind, bietet der ThorpyFX Camoflange Flanger weitaus mehr Eingriffsmöglichkeiten und Soundvarianten. Dementsprechend gibt es dieses Mal ziemlich viele Soundbeispiele, wobei ich immer noch an der Oberfläche der immensen Klangvielfalt kratze. Also kommen wir zu den Audiobeispielen, die ich dieses Mal in clean und verzerrt unterteilt habe. Für die Audiofiles habe ich einen AC30 verwendet. Die Gitarre ist eine alte PRS Custom 22 aus dem Jahr 1987, die ich irgendwann mit Kloppmann-PAF-Pickups bestückt habe.

Bei den Einspielungen ist mir aufgefallen, dass das Effektsignal mit Humbuckern manchmal leicht zerrt, wenn man die „Treble“- und „Harmonics“-Regler zu weit aufdreht. Hier hätte ich mir, ehrlich gesagt, etwas mehr Headroom gewünscht. 

ThorpyFX Camoflange Flanger MKII Audios

Hier der cleane Sound ohne Pedal:

Audio Samples
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Cleanes Referenzbeispiel ohne Pedal

Die cleanen Soundbeispiele beginnen mit einer gemäßigten Einstellung, die fast wie ein sich langsam drehendes Leslie klingt.  Die darauffolgenden Einstellungen werden dann zwar immer extremer, klingen aber immer noch brauchbar. Was die Qualität und die Tiefe der Modulation angeht, ist das hier ganz großes Kino. 

Audio Samples
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Clean – Alle Regler auf 12 Uhr Clean – Depth 15 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Clean – Depth und Harmonics 15 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Clean – Depth 15 Uhr, Harmonics 09 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Clean – Depth 15 Uhr, Harmonics 09 Uhr, Treble Max, alle anderen Regler 12 Uhr

Hier noch ein extremes, aber eindrucksvolles Setting in Reminiszenz an David Bowie. Solche heftigen Einstellungen eignen sich aber nur für besonders hervorstechende Passagen oder Melodien in einem Arrangement und weniger als Brot-und-Butter-Sound.

Audio Samples
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Clean – Treble 15 Uhr, Harmonics 09 Uhr, Blend 14 Uhr, Manual 09 Uhr, Depth 14 Uhr, Rate 15 Uh

Und weil es so schön ist, gibt es noch eine etwas weniger abgedrehte Einstellung für glitzernde, cleane Arpeggios. So etwas bekommt man mit keinem Choruspedal der Welt hin. Auch schön zu hören ist dieses akustische Wurmloch, das den Klang förmlich durch sich hindurchsaugt. 

Audio Samples
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Clean – Treble Max, Dynamics 14 Uhr, Blend 14 Uhr, Manual Min, Depth Max, Rate 10 Uhr
ThorpyFX Camoflange Flanger MKII

Auch im verzerrten Bereich kann das Pedal durchaus überzeugen…

… wobei die Sounds mit zunehmender Modulationsgeschwindigkeit immer chaotischer und rotziger klingen. Aber je nach Stilistik ist eine chaotische Rauheit genau das, was ein Song braucht. Für die verzerrten Sounds habe ich die Verzerrung kaskadiert. Vor dem Camoflange befindet sich eine dezent eingestellte proco Rat, wobei ich darauf geachtet habe, den Eingang des Camoflange nicht zu überfahren. Der zweite Teil der Verzerrung entsteht hinter dem Flanger und kommt von meinem heißgeliebten Baldringer Dualdrive.

Hier wieder das Referenzbeispiel ohne aktivierten Flanger:

Audio Samples
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Verzerrt – Ohne Flanger

Die weiteren Einstellungen entsprechen denen der cleanen Soundfiles. Im Gegensatz zu den unverzerrten Einstellungen wirkt es hier um einiges extremer, was sich jedoch in einem Playback leicht „versandet“. Hier hört man deutlich, wie der Effekt mit der Verzerrung Katz und Maus spielt. Ein Chorus kommt da bei weitem nicht mit.

Audio Samples
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Verzerrt – Alle Regler auf 12 Uhr Verzerrt – Depth 15 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Verzerrt – Depth und Harmonics 15 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Verzerrt – Depth 15 Uhr, Harmonics 09 Uhr, alle anderen Regler 12 Uhr Verzerrt – Depth 15 Uhr, Harmonics 09 Uhr, Treble Max, alle anderen Regler 12 Uhr

Zum Schluss noch eine subtilere Einstellung, die etwas mehr in Richtung David Gilmour auf „The Wall“ tendiert.

Audio Samples
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Verzerrt – Harmonics 13 Uhr, Treble 15 Uhr, Manual 15 Uhr, Mix 13 Uhr, Depth 14 Uhr, Rate 11 Uhr
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