Praxis
One ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Die erzeugten Latenzen sind wirklich beeindruckend niedrig. Gepaart mit der wirklich guten Soundqualität, fühlt es sich tatsächlich an als ob man mit einem analogen Modul arbeitet. Ich habe Latenzen von ca. 0,3 ms bis etwas unter 0,5 ms gemessen, was an die Latenzen von so manchen analogen Modulen herankommt. Klanglich ist das One auch sehr gut, da die abgespielten Samples knackig klingen und Transienten sehr gut abgebildet werden, was man leider von einigen anderen Sampleplayer-Modulen dieser Größe nicht behaupten kann.
Beim Herunterpitchen scheint ein Filter zu Gange zu sein, da man auch bei extremen Einstellungen keine Störgeräusche wie Aliasing hört. Der Drucktaster gibt einem dabei die Möglichkeit Samples manuell abzufeuern. Leider werden diese aber erst abgespielt, wenn man den Taster wieder loslässt und nicht wenn man diesen herunterdrückt. Das ist sicher dem Fakt geschuldet, dass man durch Drücken des Tasters die verschiedenen Modi aussuchen kann, was aber leider zu dem Schluss führt, dass sich mit dem Taster Samples nur schwer rhythmisch abfeuern lassen. Das muss man jetzt tatsächlich üben.
Mit dem Sequence Mode, in welchem bei jedem neu ankommenden Trigger das nächste Sample abgespielt wird, lassen sich sogar Round-Robin Effekte erzielen. In der Textdatei kann man nicht nur einstellen in welcher Reihenfolge die Samples abgespielt werden, sondern man kann auch alle anderen Einstellungen, wie Triggerverhalten und CV-Steuerung, mit ablegen.
Weitere Ansichten des Tip Top Audio One (Fotos: Bonedo)
Ein Manko des One ist jedoch, dass es keinerlei Art von Anzeige gibt, bei welchem Sample man sich gerade befindet. Bei 256 Samples kann das schon ziemlich nerven, erst einmal das gewünschte Sample zu finden. Eine ganz rudimentäre binäre Anzeige hätte hier schon genügt, um wenigstens eine Vorstellung zu haben, wo man sich gerade innerhalb der 256 Samples befindet. Auch wäre es sehr nützlich gewesen wenn man verschiedene Ordner mit Samples auf der SD Karte anlegen könnte. Dann müsste einem auch nur angezeigt werden, in welchem Ordner man sich gerade aufhält. Will man z. B. den Sequence Mode nutzen, um Round-Robin Effekte zu erzielen, so kann man auf der SD Karte eben nur verschiedene Samples für diesen einen Sound nutzen. Hier wäre eine Ordneraufteilung sehr nützlich, in welcher man dann auch die Konfigurationsdatei für jeden Ordner separat einstellen könnte.
Für dich ausgesucht
Der Modus zur Auswahl von Samples per Steuerspannung gefällt sehr gut und ermöglicht wirklich interessante Patches, mit welchen man ganze Beats mit nur einem “One” bauen kann. Schade ist hier, dass zwei der drei vorhanden Drehknöpfe dann die selbe Funktion ausführen. Aber das habe ich eben schon einmal erwähnt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass der dritte Poti wie ein Abschwächer für eingehende Steuerspannungen fungiert. Aber auch das ist sicherlich der Schaltung geschuldet, da dieser Poti eben ein analoges Offset regelt und nicht einfach so in einen Abschwächer gewandelt werden kann. Des Weiteren ist die Möglichkeit gewünscht, den Startpunkt der Samples zu verschieben. Besonders bei längeren Samples ist das sehr von Vorteil. Diese Funktion fehlt leider im One, wenn man es dazu verwendet, auch andere Samples als One-Shot Drumsamples abzuspielen.
Superwaldi sagt:
#1 - 07.11.2017 um 09:31 Uhr
Für weniger Geld können die PicoDrums von Erica Synth mehr. Man kann 2 samples gleichzeitig benutzen und eins davon per cv in pitch und decay modulieren. Samplewechsel per cv ist auch möglich. Das Aufspielen von eigenen Samples ist etwas umständlicher, da man den Programmer bemühen muss.
Igor Bln sagt:
#1.1 - 07.11.2017 um 10:12 Uhr
Ja, ich finde das Pico auch ganz gut. Es ist nicht ganz so audiophil, klingt aber mit seinen 12-Bits auch wirklich gut. Jedoch hat es ganze 15ms Latenz und das ist wirklich nicht wenig.... damit bekommt man leider einfach keine knackigen Beats hin.
Antwort auf #1 von Superwaldi
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenIgor Bln sagt:
#1.1.1 - 05.12.2017 um 11:40 Uhr
Ich muss mich korrigieren. Das PICO Drums erzeugt die hohen Latenzen nur wenn man in dem Modus ist wo man die Samples per CV auswählen kann. In den anderen Modi hat es wesentlich weniger Latenz, jedoch kommt es nicht in die Nähe des ONE was die Latenzen angeht.
Antwort auf #1.1 von Igor Bln
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