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Tiptop Audio 296t und 207t Test

Praxis

Tiptop Audio 296t und 207t – beide Module im Einsatz

Tiptop Audio und Buchla, das zeigt unser Test deutlich, sind mit den Modulen 296t und 207t ihrem Prinzip treu geblieben und haben zwei perfekt aufeinander abgestimmte Eurorackmodule herausgebracht. Wer auf das System setzt, braucht spätestens beim Kauf der Filterbank 296t möglichst viele Mixerkanäle. Diese bietet das 207t Mixermodul: Einzelne Bänder kann man mit ihm kombinieren und im Stereofeld verteilen, die Kammfilterausgänge über die Kanäle 1 und 6 des 207t können mit nur einem LFO gegeneinander gespannt werden und vieles mehr. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Vor allem dann, wenn man den Mixer parallel noch direkt mit Oszillatorsounds aus dem Tiptop Audio 258t füttert.

296t: Fader
Die Fader der 296t Filterbank liegen etwas näher beieinander, sind aber auch gut zu bedienen. Manchmal allerdings brauchen sie beim ersten Einstellen ein wenig Druck. (Foto: Lukas Hermann)

Ist der Preis für die Tiptop Audio 296t Filterbank gerechtfertigt?

Im Folgenden soll sich der Praxisteil auf das Tiptop Audio 296t Modul konzentrieren. Immerhin ist es mit 749 Euro das bislang teuerste Modul der Reissue-Serie von Buchla-Modulen für das Eurorack. Und wie klingt es? Es klingt wirklich großartig. Das 296t nimmt im Spektrum der für Eurorack verfügbaren Optionen zudem eine Sonderstellung ein. In der Modulreihe von Tiptop Audio und Buchla harmoniert es beispielsweise hervorragend mit dem Oszillator 258t aus gleichem Haus. Seine „unperfekten“, weil gemorphten Säge- und Pulswellen bieten ideales Material für die spektrale Bearbeitung. Auch FM-Patches funktionieren: Einzelne Bänder abzugreifen und damit den eingehenden Oszillator zu modulieren, ist eine meiner Lieblingsübungen.

Tiptop Audio 296t und 207t – Partners in Crime

Natürlich kann man auch die anderen Module der Buchla-Serie gut mit der Filterbank kombinieren. Die knackigen LFOs und AD-Hüllkurven des Tiptop Audio 281t Funktionsgenerators sind tolle Modulationssignale. Der 245t Sequencer wiederum macht sich gut, um die Bänder der Filterbank in Bewegung zu versetzen. Bei beiden ist man zudem dankbar für die „Vierfach-Ausführung“ ihrer Modulationsquellen. Acht CV-Signale sind eine ordentliche Grundlage, um dem Tiptop Audio 296t spannende Sounds zu entlocken. Diese kann man dann mit dem 207t addieren – und zum Beispiel mit einem Autopan-Rauschen aus dem Tiptop Audio 266t Source of Uncertainty ergänzen. Oder man schickt das Rauschen durch die geraden Bänder, einen Oszillator durch die ungeraden und moduliert sie aber dann über den „Spectral Transfer“ Vocoder-like miteinander. Oder, oder, oder …, so schnell gehen einem die Ideen dabei nicht aus!

Tiptop Audio 296t und 207t Test – Audiobeispiele

Audio Samples
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296t: Spektralmodulation 207t: Panning-Modulation 296t: Manuelle Abschwächung 296t: Bänder-Sequenz 296t: Spektraltransfer

Tiptop Audio 296t – Ein ganz eigener Filterbank-Sound

In unserem Tiptop Audio 296t und 207t Testzeigt das 296t daher einmal mehr, wie besonders diese Art von Modul ist. Obwohl moderne Eurorack-Interpretationen des Konzepts wie das Frap Tools Fumana oder der Verbos Bark Filter Processor ebenfalls auf 16 Bänder mit Makrokontrolle setzen, merkt man dem 296t direkt beim ersten Ausprobieren an, dass es einen ganz eigenen charakteristischen Sound hat. Natürlich liegt das zum einen daran, dass Buchla in den 70ern andere Filterfrequenzen als die genannten „Konkurrenten“ gewählt hat – aber auch daran, dass das Morphing durch diese Bänder unglaublich präzise und weich zugleich klingt. Hat man etwa beim Fumana oft den Eindruck, dass die Bänder eher Hi-Fi-mäßig wechseln als ineinander übergehen, überzeugt das 296t mit einem deutlich organischeren Sound. Der kann durchaus brachial sein, jedoch nie so haarig wie der Bark Filter Processor. Das 296t ist einfach ein besonderes Modul.

Tiptop Audio 296t: Outputs
Ein besonderer Touch, bis heute: Die 296t Filterbank bietet insgesamt 8 parallele Ausgänge für die kreative Weiterverarbeitung gefilterter Sounds. (Foto: Lukas Hermann)

Tiptop Audio 296t und 207t – Vocoding und Preamp etwas antiquiert

Ganz ohne Schwächen für modernes Patching sind die beiden Module Tiptop Audio 296t und 207t im Test allerdings nicht. Der integrierte Preamp des Tiptop Audio und Buchla 207t erwies sich in unserem Test für alles andere als Mikrofone leider als recht schwer einstellbar. Externe Synths sollte man besser mit anderen audiophilen Lösungen wie dem Joranalogue Receive 2 einspeisen. Außerdem ist ‚echtes‘ Vocoding mit der 296t Filterbank nicht möglich. Dafür lösen die acht auf acht Bänder nicht gut genug auf. Hier sollte man eher zum Fumana oder einer digitalen (Software-)Lösung greifen, um nicht enttäuscht zu werden. Experimentieren kann man aber mit der „Spectral Transfer“-Funktion dennoch gut.

Tiptop Audio 207t: Outputs
Mit dem Master- und einem weiteren Monitor-Mix bietet das 207t viele Optionen für Feedback- und/ oder paralleles Patching mit Effekten. (Foto: Lukas Hermann)

Tiptop Audio 296t – das sind die Alternativen im Eurorack

Damit kommen wir langsam zum Ende des Tests. Für alle, die es noch genauer wissen wollen, hier abschließend noch ein Vergleich zwischen dem 296t und den beiden Konkurrenten von Frap Tools und Verbos.

FeaturesTiptop Audio 296tFrap Tools FumanaVerbos Electronics Bark Filter
Master-Output für alle Bänderjajaja
Anzahl Bänder1616 (plus 16 für Spektralanalye)12
Makro-Regler für Filterbänderjajaja
Vocodingja (8 auf 8 Bänder)ja (16 auf 16 Bänder)ja (8 auf 8 Bänder)
Input-Gain für gerade und ungerade Bänderjajaja
Preis749 €979 €965 €
Preis/Leistung4.5/54/54/5
Bewertung im Test4.5/5
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Tiptop Audio 296t Alternativen

Tiptop Audio 207t – das sind die Alternativen im Eurorack

Natürlich darf auch ein Vergleich des 207t in der Übersicht nicht fehlen, Eurorack-Mixer gibt es allerdings wie Sand am Meer. Daher konzentrieren wir uns in der folgenden Tabelle zum 207t nur auf die sechskanaligen Monomixer – von denen der Toppobrillo Minimix (mit zwei Stereo- statt Monokanälen) dem Buchla 207 Mixer nachempfunden ist.

FeaturesTiptop Audio 207tToppobrillo MinimixBefaco Hexmix
Mute, Pan und Lautstärkeregler pro Kanaljajaja
EQ pro Kanalja
Kopfhörer-Ausgangja— (nur mit Expander)
Integrierter Preampja
Erweiterbar dank Aux-Inputsjaja— (nur mit Expander)
Modulierbares Panningja (Kanal 1 & 6)ja (Kanal 1 & 6)
Preisca. 245 €328 €474 €
Preis/Leistung4/54/53,5/5
Bewertung im Test4,5/5
Produkt bei Thomann / Webseite des HerstellersTiptop Audio 207tToppobrillo MinimixBefaco Hexmix kaufen (Affilate)
Tiptop Audio 207t Alternativen

Buchla & Tiptop Audio 200 series: 296t and 207t sound demo (no talking)

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